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Schöne Töne in barocker Pracht

Bericht vom Konzert in Krummwälden am 10.01.2010

20.1.2010 - Ingrid Sing, Christuskirche

 

Eine wahrhaft barocke Pracht in Wohlklängen und vielfältigsten Melodiebögen erklang am 2. Januar-Sonntag in dem kleinen Jakobus-kirchlein in Eislingens Teilort Krummwälden.

Eingeladen zu diesem Konzert mit musikalischen Juwelen hatte der „Förderkreis Kirchenmusik an der Christuskirche Eislingen“ gewissermaßen als „Nachklang“ zum 250. Todesjahr von Georg Friedrich Händel. Die Künstler(innen) des „Trio Toccata“ in der Originalbesetzung mit Katrin Ellger (Violine), Urs Läpple (Violoncello) und Susanne Götz am Cembalo gaben sich ein bemerkenswertes Stelldichein. Dazu gesellte sich noch Barbara Schott (Sopran) mit ihrer klangvollen Sopran-Solostimme.

Georg Friedrich Händel’s „Deutsche Arien“ symbolisieren einen gewichtigen, unnachahm-lichen Schwerpunkt in der barocken Gesangsliteratur. Der Text-Titel „Irdisches Vergnügen in Gott“, gedichtet von Barthold Heinrich Brockes, weist auf den Gesamttext hin: Zuversicht in Gott, unseren Schöpfer, aber auch menschliches Lob der unendlichen Schöpfungsvielfalt, auch am Beispiel kleiner Pflanzen, wie einer edlen Rose. All dies brachte Barbara Schott aufs Beste mit ihrer geschmeidigen Stimme in den ausgewählten 4 der 9 Arien („Künft’ger Zeiten eitler Kummer“, „Süße Stille, sanfte Quelle“, „Flammende Rose, Zierde der Erden“, und „Meine Seele hört im Sehen“ - HWV 202, 205, 210 und 207) zum Ausdruck.

Umrahmt wurden die Arien von mehreren Sonaten aus der entsprechenden Zeitepoche.
So überzeugte der Cellist Urs Läpple in seinen hervorragenden Darbietungen der Solosonaten von Georg Philipp Telemann als auch des italienischen Barockmeisters Antonio Vivaldi, wobei er in den sich abwechselnden, schnellen und langsamen Sätzen sowohl kantable als auch virtuose Elemente meisterhaft vortrug.

Ergänzend zu den genannten Komponisten und deren Werken glänzte Katrin Ellger zum Konzertauftakt mit der Händel’schen Violinsonate E-Dur als auch, als beachtliche Steigerung in Ausdruck und Virtuosität, mit der G-Dur Violinsonate von Johann Sebastian Bach (BWV 1021). Auch in diesen beiden Solowerken legte die Künstlerin – wie auch Urs Läpple – all ihre virtuosen Ausdrucksfähigkeiten in die musikalische Waagschale. Als ebenbürtige Partnerin von Barbara Götz überzeugte sie im dialogischen Spiel der melodischen Passagen in den „Deutschen Arien“.

Sehr überzeugend ist der umfangreiche Begleitpart am Cembalo durch das kompetente, einfühlsame Spiel von Susanne Götz ausgeführt worden. Die Harmonie innerhalb des Trio Toccata kam nicht zuletzt dadurch bemerkenswert zum Ausdruck. Schade, dass das schöne Cembalo-Instrument nicht in einem oder zwei Solostücken zu Gehör kam.

Mit der vierten der ausgewählten Arien „Meine Seele hört im Sehen“ endete die Folge wohlklingender Musiken. Rosen und herzlicher Applaus des Publikums dankten den Künstler(-innen), die den Abend äußerst souverän gestalteten, obwohl noch am Tage des Konzertes (krankheitsbedingt) Programmumstellungen erforderlich wurden, was jedoch während des gesamten Konzertes zu keiner Zeit zu spüren war.


TIP:
Am Samstag, 13.2.2010, um 17 Uhr, lädt die Christuskirche Eislingen ein zu einem unterhaltsamen und lustigen Gesprächskonzert für Kinder (und Erwachsene) mit dem Kantoren-Ehepaar Angelika Rau-Čulo & Michael Čulo aus Nürtingen, die zusammen mit der „Orgelmaus“ in der Christuskirche zu Gast sein werden.