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Zweiter Fahrkartenautomat in Eislingen von Bahn abgelehnt

Bürgermeister Heininger entäuscht - SPD will Landtagsinitiative bei Neuvergabe

27.7.2010 - Hans-Ulrich Weidmann

 

In einem Schreiben an den SPD Pressesprecher Harald Kraus hat Konzernbevollmächtigter Klingenberg mitgeteilt, daß in Eislingen kein weiterer Fahrkartenautomat aufgestellt wird. Bürgermeister Heininger, der erst vor kurzen eine Bahnhofsputzete initiert hatte, zeigte sich ebenfalls enttäuscht von der Bahn AG.
Ein zweiter Fahrkartenautomat bedürfe eines Umsatzes von 500.000 Euro im Jahr, in Eislingen würden lediglich 180.000 Euro erreicht. Auch eine Beteiligung der Stadt bei Verbesserung des Serviceangebots im Bahnbereich zog die Bahn nicht einmal in Erwägung, so Klaus Heininger gegenüber eislingen-online.

Hier die Presseerklärung der SPD Eislingen:

Bahn verweigert zweiten Ticket-Automaten
SPD erhielt Antwort vom Konzernbevollmächtigten der Bahn

Die Bahn hält einen einzigen Fahrkartenautomaten auf dem Eislinger Bahnhof für ausreichend. Am Samstag ist ein entsprechendes Schreiben des Konzernbevollmächtigten der Bahn für Baden-Württemberg, Werner W. Klingberg, bei der Eislinger SPD eingegangen. Aus Sicht der Bahn ist auch der Standort des Automaten „das momentan mögliche Optimum“.

Harald Kraus, Pressesprecher der Sozialdemokraten, zeigte sich vom Inhalt des Schreibens des Bahnmanagers sehr enttäuscht. „Meine Auffassung, wonach die Bahn nicht in der Lage ist, kundenfreundlich zu agieren, wird damit eindrucksvoll bestätigt“, sagte der Sozialdemokrat. Die von der SPD für Herbst angekündigte Unterschriftenaktion werde dennoch durchgeführt und solle der Bahn vor Augen führen, dass sie „mit ihren Feststellungen total schief liegt und völlig am Bedarf vorbei operiert“.

Die Umsatzauswertungen hätten ergeben, so zitiert Kraus aus dem Schreiben Klingbergs, dass „ein Automat für den Standort Eislingen ausreichend“ sei. Begründet wurde dies damit, dass es im Bahnhof Eislingen den Kiosk Beuttenmüller gäbe, bei dem „im personenbedienten Verkauf Fahrkarten erworben werden können“. „Folglich sind auf allen Bahnsteigen kurze Wege für unsere Kunden gewährleistet“, lautet ein weiteres Argument aus Klingsbergs Schreiben an Kraus.

„Dass es in Stoßzeiten zu einem verstärkten Andrang kommt, lässt sich leider nicht vermeiden“, argumentiert der Konzernbevollmächtigte des Schienenkonzerns weiter. Zur Lichtempfindlichkeit des gegenwärtigen Automaten schrieb Klingberg, dass „derzeit ein neues, im Hinblick auf die Blendwirkung deutlich besseres Display in Erprobung“ sei. Im Falle guter Testergebnisse wolle man das neue Display auch in Eislingen installieren.

„Von meinem Vorwurf, die Bahn sei borniert und ignorant, muss ich nichts zurücknehmen“, resümiert Kraus. Er will über MdL Hofelich bei der Vergabekommission für Nahverkehrsdienstleistungen in Baden-Württemberg intervenieren, damit diese in für die neue Auftragsperiode stringent entsprechend kundenfreundliche Leistungen in das Pflichtenheft aufnimmt. Auch den Fahrgastverband „pro Bahn“ hat die Eislinger SPD um Unterstützung gebeten.