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Eislinger Schlagloch-Meldedienst zieht positive Bilanz

13.8.2010 - ACE

 

Der in Eislingen/Fils ansässige, einzige bundesweite Schlagloch-Melde-dienst des ACE Auto Club Europa hat für die zurückliegende „Schlagloch-Saison“ seine Erfolgsbilanz vorgelegt.
Zwei Drittel der an die zuständigen Behörden gemeldeten Straßenschäden wurden nach der Intervention des Auto-Clubs ganz oder teilweise behoben. Darauf ist der „Schlagloch-Sheriff“ des ACE, Harald Kraus, besonders stolz.

Der Eislinger, der den Schlagloch-Meldedienst ehrenamtlich betreibt, hat inzwischen über 1000 Einzelmeldungen aus dem gesamten Bundesgebiet bearbeitet. Die Scha-densmeldungen laufen bei ihm auf dem PC ein (www.ace-online.de/Schlagloch-melder). Kraus ermittelt zunächst den zuständigen Straßenlastträger, was gelegent-lich eine umfangreichere Recherche erfordere. Im Hinblick auf die Gewährleistung der Verkehrssicherheit wird sodann die verantwortliche Stelle per Mail aufgefordert, den gemeldeten Schaden umgehend zu beheben.

„Kooperationsbereite Stellen machen danach eine Vollzugsmeldung“, betont Kraus. Die überwiegende Zahl der Rückmeldungen erfolgten jedoch durch die Melder, bei denen Kraus nach einigen Wochen nach dem Stand der Dinge gefragt hat. Knapp 19 Prozent der gemeldeten Schäden befanden sich in Baden-Württemberg, Spitzenreiter ist jedoch Nordrhein-Westfalen, wo 22 Prozent der Autofahrer Schäden gemeldet haben. Relativer Rekordhalter ist die Bundeshauptstadt Berlin, auf die trotz des rela-tiv kurzen Straßennetzes fast 10 Prozent aller Meldungen entfielen.

Nach den Erhebungen des Schlagloch-Experten des ACE waren aber nach mehreren Wochen immerhin noch 17 Prozent der beanstandeten Schäden vorhanden. Daraus schließt Kraus, dass die betroffenen Behörden ihre Verkehrssicherungspflicht nicht in jedem Fall ernst genug nehmen. Dass sich der gemeldete Straßenabschnitt in ver-kehrssicherem Zustand befände, meldeten die Behörden in 3 Prozent der Fälle an den ACE zurück.

Kraus räumt ein, dass seit Juli diesen Jahres die Zahl der bei ihm auflaufenden Mel-dungen relativ stark zurück gegangen ist. „Daraus kann man schlussfolgern, dass ein Großteil der Straßenschäden, die vor allem im vergangenen Winter zu Tage getreten waren, inzwischen zumindest provisorisch behoben worden ist“, sagt er. Allerdings gäbe es einige „hartnäckige und eklatante Fälle“, die er konsequent nachverfolgen wolle.

Nach Auffassung des ACE-Mannes stehen für die Sanierung maroder Straßen in der Bundesrepublik bei weitem nicht ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung. So wäre zu erklären, dass einige Straßenabschnitte über Jahre hinweg überhaupt nicht oder nur sehr unzureichend instand gesetzt würden. Dies korrespondiere mit den amtlichen Erhebungen, die bereits im Jahre 2008 ergeben hätten, dass sich 44 Pro-zent der Landesstraßen in Baden-Württemberg in schlechtem oder sehr schlechtem Zustand befänden. „Diese Quote dürfte nach unserem Eindruck inzwischen sogar noch gestiegen sein“, fügt Kraus hinzu.

Autobahnen und Bundesstraßen befinden sich laut ACE meist in relativ gutem Zu-stand, „von einigen Ausnahmen abgesehen“, wie Kraus feststellt. „Je niedriger die Straßenkategorie (Landes-, Kreis-, Ortsstraßen), desto schlechter ist der Gesamtzu-stand“, erklärt der Schlagloch-Beauftragte. Er befürchtet, dass sich aus finanziellen Gründen in der nahen Zukunft der Straßenzustand insgesamt weiter verschlechtert. „Da wird bald der Punkt erreicht, wo sich erhebliche Mängel in der Infrastruktur zum Nachteil der jeweils betroffenen Region auswirken können“, prognostiziert Kraus.

Harald Kraus, Schlagloch-Sheriff aus Eislingen