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DRUCKANSICHT

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Gemeindedienst der Christuskirche erkundet die Hölderlinstadt

03.11.2010 - Christuskirche Martha Burkhardt

 

Lauffen am Neckar war in diesem Jahr das Ausflugsziel des Gemeindedienstes der Eislinger Christuskirche. Nach der durch angeregte Unterhaltungen kurzweiligen Bahnfahrt wurde die Gruppe von Stadtführer Ulrich Böhner empfangen.
Seine spannende, mit Humor gewürzte Führung begann nach wenigen Schritten am Kreisverkehr, wo ein modernes Kunstwerk auf Hölderlin, den großen Sohn der Stadt, hinweist.
Durchs „Dörfle“, an der Zaber gelegen, mit dem früheren Kloster, dem Geburtshaus Hölderlins und der schmuck restaurierten Ölmühle führte der Weg ins „Dorf“. Hier begann auf steilem Felsen über dem Neckar die Geschichte Lauffens mit einer frühmittelalterlichen Burg. Heute erhebt sich auf den restlichen Mauern die gotische Regiswindiskirche.
Herr Böhner erzählte lebendig und bildhaft die Legende vom grausamen Tode der 7jährigen Grafentochter Regiswindis. Die schon sehr früh im Volke verehrte Märtyrerin wurde um das Jahr 1000 heiliggesprochen. Im 13. Jahrhundert begann der Bau der Kirche, in der ihr Sarg aufbewahrt wurde. Heute steht der steinerne Sarkophag in der benachbarten gotischen Kapelle.

Vom Kirchberg blickt man auf den Neckar mit der alten Brücke, die auf 1532 zurückgeht und zum „Städtle“ hinüberführt. Dieser Teil Lauffens war eine der wenigen vorstaufischen Stadtgründungen Württembergs. Die dicht mit Bäumen bewachsene Neckarinsel ist ein naturgeschütztes Vogelparadies. Gekrönt wird sie von der Burg mit stattlichem Turm. Im 30jährigen Kriege zerstört, wurde sie wiedererbaut und dient heute als Rathaus.
Seit 1914 sind Stadt und Dorf vereint zur Stadt Lauffen, die heute 11.000 Einwohner zählt.

Erwähnt werden muss noch die Einrichtung der Lateinschule im Jahre 1491 durch Eberhard im Barte und die Schlacht bei Lauffen 1534, als Herzog Ulrich sein Land aus der Hand der Österreicher zurückeroberte und es der Reformation zuführte. Und nicht zuletzt der Weinbau auf den Höhen rings um Lauffen! Hölderlin pries diesen Segen seiner Geburtsstadt:
„Seliges Land! Kein Hügel in Dir wächst ohne den Weinstock!“

Begleitet von dem engagierten Stadtführer, erfüllt von Eindrücken und Geschichtsbildern und ausgekühlt vom Herbstwind erreichte die Gruppe das Haus Lichtburg, ein gemütliches, mit alten Möbeln wie ein Museum ausgestattetes Cafe. Bei Kaffee und Kuchen konnte man sich wärmen und laben.
Kurz war der Rückweg zum Bahnhof, und bei der Heimfahrt gab es noch reichlichen Gesprächsstoff.

Ein herzlicher Dank gilt dem Vorbereitungsteam Ursula Haiplik, Claudia Berger und unserem Gemeindediakon Tino Hilsenbeck für die Planung und Organisation dieses Ausflugs zu einem wenig bekannten Ziel, und Ulrich Böhner für die informative und kurzweilige Führung durch seine Stadt!