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Auf den Spuren von Pfarrer Augustinus Wauben

13.4.2011 - Kolpingsfamilie Eislingen Gerhard Frank

 

Auf den Spuren von Pfarrer Augustinus Wauben

Das Indien-Projekt gegen Tuberkulose, Lepra und Aids wurde durch die „Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. (DAHW) angestoßen und kam mit dem zwischenzeitlich verstorbenen Heimseelsorger des Altenzentrums St. Elisabeth, Augustinus Wauben, nach Eislingen. Direkt wurde das „St. Josephs Leprose Hospital“ in Tuticorin im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu unterstützt. Es wird von dem Franziskanerorden „Franciscan Missionarries of Mary“ geführt. Je weiter das Anliegen bekannt wurde, desto zahlreicher wurden die Spenden.
Und so wurde geholfen: Es entstand eine „Gebetsbrücke“ zwischen Schwestern, Patienten und allen Wohltätern. Ärzte, Pflegepersonal, Helferinnen und Helfer konnten angestellt werden, Medikamente konnten gekauft werden. Durch Vermittlung der Schwestern wurden 12 Häuschen mit Küche, Dusche und WC gebaut. Finanziert wurde nur das Baumaterial. Die Arbeiten wurden von einheimischen Kräften übernommen. (Hilfe zur Selbsthilfe)
Nach der Tsunami-Katastrophe bekamen mehrere Familien finanzielle Unterstützung, Boote und Netze. Eine neue Krankenstation wurde mit den Spenden aus Eislingen gebaut. Dokumentiert ist dies durch einen eingebauten Stein mit der Aufschrift: „Gifted by the People of Eislingen“.
Nach dem Tod von Pfarrer Wauben wurde eine Indien-Projekt-Gruppe gebildet welche diese wichtige Aufgabe in Zusammenarbeit mit dem DAHW weiterführt. Nun wurde dieser Gruppe vom DAHW angeboten John Kurian George zu einem Vortrag nach Eislingen einzuladen. John Kurian George ist seit dem Jahr 2008 Geschäftsführer der DAHW Indien. Er leitet ein Team von Fachleuten, die bis zu 30 Jahren Erfahrung in der Lepra-und Tuberkulosearbeit haben. Zudem übernimmt er die Koordination – sowohl für die Projekte, wie auch zwischen den Projekten und den entsprechenden weiteren Partnerorganisationen. Die DAHW unterstützt 56 Projekte in Indien. Dieser Vortrag fand jetzt im Kolpingheim Eislingen statt.
John Kurian beschrieb die großen wirtschaftlichen und politischen Zusammenhänge in welche die Hilfsprojekte eingebettet sind.
Die Zielrichtung der Hilfe hat sich offenbar in den letzten Jahren verändert. Den Krankenhäusern, welche früher hauptsächlich Leprakranke behandelten, wurden vom Staat weitere Aufgaben zugewiesen, Tuberkulose- und Aidspatienten. Das hat aber den Vorteil, dass heute die Medikamente und Behandlungen auch vom Staat bezahlt werden. Wer also an Lepra erkrankt ist kann kostenlos behandelt werden. Das Problem besteht aber darin, dass keine Maßnahmen zur Früherkennung der Krankheit durchgeführt werden. Diese Aufgabe muss von Mitarbeitern des DAHW geleistet werden. Wenn die Krankheit von Fachleuten in einem frühen Stadium erkannt wird, kann sie durch Medikamente im Wert von ca. 50 Euro innerhalb von 6 bis 12 Monaten geheilt werden. Später treten zum Beispiel an den Gliedmaßen Schäden auf, die nicht mehr geheilt werden können. Die Glieder müssen amputiert werden mit den entsprechenden Folgen für die Patienten. Auch die Kosten steigen dadurch um ein Vielfaches.
Das Gespräch mit John Kurian George hat Klarheit geschaffen wie die Hilfe in Indien funktioniert und wie die gespendeten Gelder eingesetzt werden.
Die Arbeit des DAHW ist weiterhin dringend notwendig und der Verein auf Spenden angewiesen. Die Indien-Projekt-Gruppe in der Kirchengemeinde St. Markus wird in dieser Richtung weiter tätig sein. Ein großer Betrag aus schon eingegangenen Spenden, und 50 Euro aus Spenden im Zuge des Kaffeeverkaufs der Kolpingsfamilie, und nicht zuletzt der Inhalt des Spendenkörbchens das zur Veranstaltung aufgestellt war, konnten dem Vertreter des DAHW symbolisch übergeben werden. Der Gesamtbetrag wird vom Pfarrbüro überwiesen. Bitte unterstützen Sie dieses Projekt, das Pfarrer Wauben so wichtig war, weiterhin.

Vergelt`s Gott.


John Kurian George