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Kinderorgelkonzert ? Kinderorgelkonzert!

Ingo Bredenbach mit musikalischen Interaktionen an der Christuskirchen-Orgel

18.2.2014 - Christuskirche

 

Verschiedentlich wurden in der Vergangenheit bereits Kinder zu „konzertanten“ Erlebnissen z.B. „Joseph und seine Brüder“ (von Michael-Benedikt Bender) auf die Orgelempore der Eislinger Christuskirche eingeladen. So war es vergangenen Samstag wieder etwas Besonderes für Eislingen und Umgebung, dass sich als „genius musicalis“ Professor Ingo Bredenbach (Kirchenmusikdirektor der Tübinger Stiftskirche) an den Orgelspieltisch der historischen Link-Mühleisen-Orgel setzte, um vielen Kindern, Eltern, Großeltern und Interessierten die „Wunderwelt der Orgel“ nahezubringen.

Auf’s herzlichste wurde der Künstler von Pfarrerin Annnett Bräunlich-Comtesse begrüßt. Sogleich begann Bredenbach mit einem fetzigen Orgelstückchen „Die Maus“, um allen „Konzertbesuchern“ die Vielseitigkeit der Orgel darzustellen. Dabei spielte seine Spontaneität eine große Rolle. Eine musikalische Interaktion folgte der nächsten. Beispiel: die klangliche Unterscheidung von einer Labial- und einer Zungen-Orgelpfeife. Natürlich durfte anfangs nicht die dreiviertel gefüllte Sprudelflasche fehlen. Die Kinder hatten dann auch die richtige Antwort parat auf Bredenbachs Frage: „Was ist denn noch in der Flasche außer Wasser?“ Selbstverständlich gab Ingo Bredenbach auch akustische Kurz-Klangproben aus der historischen Link-Mühleisen-Orgel zu Gehör, wobei der Künstler den klanglichen Unterschied zwischen einer Trompete, Oboe und Posaune verdeutlichte.

Ingo Bredenbach führte eine Zungenpfeife vor, die Begriffe „Schallbecher“, „Nuß“ und „Wanne“ wurden erläutert und wie man mit der Verschiebung der „Stimmbrücke“ die Tonhöhe einer Orgelpfeife verändern kann. Die Zuhörer waren dann auch erstaunt, dass eine offene Pfeife eine Oktave höher klingt als eine gedeckelte. Stichwort: der sparsame Schwabe kann eine gedeckelte Pfeife auch in eine kleinere Orgel als Register einbauen, man braucht nur die Hälfte des Materials. Die Zuhörer könnten auch erfahren, dass man die Länge einer Orgelpfeife mit der alten Maßeinheit „Fuß“ misst. Mit den zehn Fingern beider Hände und mit den Füßen kann man der Orgel Donner, Bären- bzw. Löwengebrumm entlocken und mit sehr hohen Pfeifentönen Vogelstimmen nachahmen. Welche schöne, füllige Klänge in der Orgel schlummern, zeigte Ingo Bredenbach durch seinen meisterlichen Vortrag der vielfach bekannten „Toccata“ in d-moll von Johann Sebastian Bach.

Danach führte der Künstler noch ein Kinderliederquiz in vier Gruppen durch. Aus je einer Dreiergruppe mussten die Kinder raten, welches Kinderlied (z.B. „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“) er improvisierend spielte. Aus den vielen richtigen Antworten konnte es nur drei „Gewinner“ geben, hier entschied das Los über die Plätze 1 – 3. Alle anderen Kinder erhielten als Trostpreise eine Süßigkeit.

Zum Schluss konnten die Kinder (und Erwachsenen) noch einen Blick ins Innenleben der Orgel werfen und am Spieltisch ihre Künste demonstrieren. Schließlich geleitete Ingo Bredenbach die Kinder mit dem schönen Choral „Befiehl du deine Wege“ musikalisch auf den Heimweg. Und als Abschluss gab es im Gemeindehaus für die Kinder noch eine Waffel. Bestimmt wird bei allen Kindern das „Kinderorgelkonzert“ noch lange nachklingen.

Eckhart Naumann

Ingo Bredenbach mit eifrigen kleinen Künstlern

Gespannte Aufmerksamkeit bei

.. kleinen und großen Besuchern