zurück zur TITELSEITE   

DRUCKANSICHT

www.eislingen-online.de

 

Altstadtrat Waldemar Berg gestorben

Aktiver Gewerkschafter und engagierter Eislinger

21.2.2014 - Hans-Ulrich Weidmann

 

Viele werden sich noch erinnern, wie Waldemar Berg am Weihnachtsmarkt mit der Sammelbüchse Spenden für die Stiftung Altenhilfe sammelte. Es zeigte sein hohes Engagement für und in Eislingen auch im Seniorenalter. Wie die Familie mitteilt, ist Waldemar Berg am 16.Februar 2014 verstorben.

Geboren wurde Waldemar Berg am 16.3.1930 im deutschen Siedlungsgebiet in Bessarabien, welches damals zu Rumänien gehörte. Die Kriegs- und Nachkriegswirren führten ihn über Lodz nach Reutlingen. Dort arbeitete er als Maschinenführer in einem holzverarbeitenden Betrieb. In Reutlingen lernte er seine Frau Ursula kennen. Er trat in die Gewerkschaft ein, wurde von der Belegschaft zum Betriebsrat gewählt. Dieses Amt gab er für einen Auslandseinsatz bei der Firma in Brasilien auf. Nach der Rückkehr aus Brasilien wurde er, der kämpferische Gewerkschafter, von seinem Arbeitgeben entlassen. Er gewann den Kündigungsschutzprozess, mußte sich aber dennoch nach einer neuen Tätigkeit umsehen.

Aufgrund seiner herausragenden Persönlichkeit wählten ihn die Delegierten des DGB Kreis Göppingen 1972 zum hauptamtlichen Kreisvorsitzenden. Bis zu seinem Ruhestand 1995 führte er dieses Amt mit großen Einsatz für die abhängig Beschäftigten aus.

Auch sein Einsatz gegen Rechts war vorbildlich. Auf den Kundgebungen gegen die Naziaufmärsche unter anderem in Göppingen war er auch im hohen Alter immer präsent.

Die Eislingerinnen und Eislinger wählten ihn 1975 in den Gemeinderat. Dieses Amt als SPD-Stadtrat hatte er ununterbrochen bis 1995 inne. Er verzichtete 1995 auf eine weitere Kandidatur.

Auf der Trauerfeier am Freitag in Eislingen würdigte der erste Bevollmächtigte der IG Metall, Bernd Rattay das Lebenswerk von Waldemar Berg. Die Verdi-Landeschefin Leni Breymaier fand im den Nachruf für die Deutschen Gewerkschaften sehr persönliche Worte und der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Ritz ehrte den Verstorbenen für seinen Einsatz in der Kommunalpolitik.

Waldemar Berg beim AWO Maultaschenessen

1999 beim AWO Kartoffelessen in der Altenpost zusammen mit Peter Ritz