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Gedenktafel für Emilie Eisele

Siebte Gedenktafel der Eislinger Frauenwege enthüllt

05.4.2014 - PSE(Pressestelle der Stadt Eislingen)

 

Das Leben und Wirken von Emilie Eisele wird mit einer weiteren Informationstafel der Eislinger Frauenwege an der Krummbrücke in der Hauptstraße gewürdigt.

'Nanna' wurde Emilie Eisele von den ihr anvertrauten Kindern Ruth und Michael Frankfurter liebevoll genannt. Dass dieses Vertrauen überaus gerechtfertigt war, beschrieb Claudia Liebenau-Mayer anschaulich bei ihren Erzählungen über den Lebensweg von Emilie Eisele. Nachdem Emilie Eisele selbst ihr Kind nach nur wenigen Tagen verloren hatte und ihr Mann aus dem ersten Weltkrieg nicht zurückkehrte, stellte Emilie Eisele ihr Leben ganz in den Dienst der christlichen Nächstenliebe. Als Säuglingsschwester kam sie zur Familie Frankfurter nach Göppingen und half der Familie durch die schwierige Zeit des Nationalsozialismus. 'Unter erhebliche Gefahren für ihr eigenes Leben brachte Emilie Eisele die Kindern nach Palästina zu ihren Eltern', schilderte Claudia Liebenau-Maier die aufreibende Reise.
Doch auch zurück in Deutschland kümmerte sich Emilie Eisele weiter um die Angehörigen der Familie. Die Großeltern Ilse und Heinrich Frankfurter unterstütze sie bis zu deren Deportation nach Theresienstadt im Jahr 1942.

Voll liebevoller Erinnerungen berichtete die Cousine von Ruth und Michael, Edith Neisser, von der Warmherzigkeit und den Kochkünsten von Emilie Eisele. Sie war extra aus Peru zur Einweihung der Gedenktafel angereist.

Einen Brückenschlag in die heutige Zeit bedeutet die Aufnahme der Gedenktafel für Emilie Eisele in die Eislinger Frauenwege. 'Sie soll Vorbild sein, da ihr Mut, ihre Zivilcourage und ihre Willenskraft Eigenschaften sind, die gerade auch in der heutigen Leistungsgesellschaft mehr denn je gefragt sind', so Oberbürgermeister Klaus Heininger.

Im März 2006 wurden die ersten drei Schilder der Frauenwege enthüllt. Auf Initiative der Eislinger-Frauen-Aktion efa e.V. wurde das Projekt 'Frauenwege – Leistungen von Frauen sichtbar machen' des Sozialministeriums Baden-Württemberg auch in Eislingen aufgegriffen. Seitdem wurden Gedenktafeln für Lydia Schmidt, Agnes Irtenkauf, die Franziskanerinnen, Rosalie Zeller, Amalie Volz, Lydia Eberhardt und jetzt auch Emilie Eisele in der Stadt aufgestellt werden. Auf den von der efa und vom Hauptamt herausgegebenen Flyer zu diesem Thema, verwies Monika Jirouschek. Der Flyer ist an der Pforte des Rathauses erhältlich.