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Juniorenweltmeisterschaft der Säbelfechterinnen

Die Achillessehne der Nation

10.4.2014 - TSG Fechten Markus Kuhn

 

(Plovdiv/Eislingen) Ann-Sophie Kindler von der TSG Eislingen belegte bei der Junioren-Weltmeisterschaft der Säbelfechter am 7. und 8.4. in Plovdiv/Bulgarien den 22. Platz und wurde damit Beste der drei deutschen Teilnehmerinnen. Lisa Freudenberger (FC Tauberbischofsheim) wurde 27. und Lea Krüger (TSV Bayer Dormagen) erreichte den 30. Platz.

Der Wettbewerb dauerte zwei Tage. Am ersten Tag wurde die Qualifikation für die Finalrunde des nächsten Tages ausgefochten. Ann-Sophie kam hier auf einen guten 16. Platz bei 93 Teilnehmerinnen. Am Finaltag focht dann die Erstplatzierte gegen die Letztplatzierte, die zweite gegen die Vorletze usw. Die jeweilige Verliererin schied aus. Alle drei Deutschen kämpften sich so bis unter die letzten 32 Athletinnen vor.

Den Wettkampf vor dem geistigen Auge fällt dem Schreiber dieser Zeilen ein Zitat von Peer Steinbrück aus dem vergangenen Bundestagswahlkampf ein, das da lautete: 'Hätte, hätte Fahrradkette'. So ähnlich ging es Ann-Sophie am zweiten, entscheidenden Tag: Hätte Sie dieses Jahr kein Abitur geschrieben, hätte sie mehr trainiert. Und hätte vor allem ihre Achillessehne keine hochgradige Entzündung, dann hätte sie weder starke Schmerzmittel noch die täglichen Therapiestunden gebraucht. Sehr wahrscheinlich hätte Sie dann auch eine bessere Platzierung erreicht. Zumindest war ihr Ziel, unter die ersten Acht zu kommen. Und diese Einschätzung war nicht überzogen.

Es darf bei der amtierenden Deutschen Meisterin der Junioren also vermutet werden, dass die schmerzende Achillessehne bessere Leistungen oder gar ein 'über-sich-Hinauswachsen' garantiert verhindert hat.

Was bleibt ist die Hoffnung auf die Weltmeisterschaft im nächsten Jahr. Da hat sie sicher keinen Abiturstress mehr und hoffentlich auch keine entzündete Achillessehne.

Ann-Sophie Kindler mit Trainer Vitaly Voytov