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SPD will Stadtkern Süd revitalisieren – Mehrgenerationenhaus, Familienwohnungen,

Gewerbeflächen neu belegen, Verkehrsraum den Menschen zurückgeben

28.4.2014 - Peter Ritz Fotos: Uli Weidmann

 

„Bis zur Mitte der 60er Jahre war die Lutherkirche mitten im Ort, eingebaut von vielen Häusern mit dem Gasthaus „Reichsadler“ und der städtischen Waage“, informierte Gudrun Igel-Mann die Kandidatinnen und Kandidaten auf der Liste der SPD bei ihrem Rundgang durch die Innenstadt. „Erst der Bau der Eisenbahnüberführung hat zu dem Kahlschlag um die Lutherkirche geführt; 1983 bei der Kundgebung für die Menschenkette von Stuttgart bis Neu-Ulm gab es noch keine Platanen auf dem Platz“, ergänzte Peter Ritz.

Lutherkirche mit zwei schönen Plätzen
„Die SPD-Fraktion will das Wettbewerbskonzept von Professor Baldauf umsetzen, im Osten der Lutherkirche einen befestigten Platz mit Parkplätzen um eine maßvolle Bebauung, die Öffnung der Kirche zur Volksbank hin und einen grünen Platz im Westen der Kirche.“ Uwe Reik wies darauf hin, dass durch eine Randbebauung zur Hirschkreuzung hin der Lärmschutz für diesen sensiblen Bereich erreicht werden könne. Ein Mehrgenerationenhaus mit einem Kinderhaus im Erdgeschoss könne eine gute Ergänzung der vorhandenen kirchlichen Einrichtungen sein. Stadträtin Angela Schirling sieht in diesem Konzept auch die Chance jungen Familien günstiges Wohnen zu ermöglichen (das Grundstück gehört der Stadt). Kleinere Gewerbe oder Läden könnten dieses Konzept stützen.

Hirschkreuzung fahrrad- und fussgängerfreundlich gestalten!
„Ich bin froh, dass ich mein Fahrrad dabei habe“, meinte Ingrid Held. „Denn jetzt merke ich erst, wie fahrradunfreundlich die Hirschkreuzung jetzt ist. Man kommt ja überhaupt nicht quer über die Kreuzung.“ Dass die Minimalforderung für die Hirschkreuzung die Anlage eines Kreisverkehrs mit Fußgängerwegen rundherum sein muss, fand Monika Jirouschek. Nur so könne die südliche Innenstadt wieder revitalisiert werden, ergänzte Heide Kottmann.

Ein Leerstand in der Stuttgarter Straße nach dem anderen
Die Teilnehmer konnten anschaulich die vielen Leerstände am Anfang der Stuttgarter Straße sehen. „Das kann nur durch ein aktives Marketingkonzept mit einem Vollprofi verbessert werden“, meinte Stadtrat Bruno Mörixbauer. Die bisherigen Stadträte stellten das aktuelle Konzept für das Gelände der ehemaligen Polizeiwache vor, betreutes Wohnen mit Ladenflächen im Erdgeschossbereich. Die Vorstellungen der SPD-Fraktion, den Kronenmarkt direkt von der Stuttgarter Straße anzufahren und eine großzügige Fußgängerverbindung von der Silcherschule bis hin zu den Filsterrassen einzurichten, stieß auf große Zustimmung.

Filsterrassen beleben
Die Belebung der schönen Filsterrassen, „vielleicht durch eine Gastronomie, ein Hotel auf dem Hauggelände“ würde den schwierigen Bereich zwischen Stadthalle und Neuem Schlossplatz aufwerten.
Auf Unverständnis stieß die Mehrheitsentscheidung des Gemeinderats, das Neue Rathaus an die Bahngleise hinter das Stellwerk und die Schlossapotheke zu stellen. „Ich bin davon ausgegangen, dass das Rathaus dem Adler gegenüber gebaut wird,“ meinte Gennaro Marseglia. Und „die Firma Rossmann hätte sicher nicht dagegen gehabt, ihre Betonwand mit den Regale gegen den Bahnlärm aufzustellen“.
Gönül Neuen freute sich darüber, dass der Schlosspark aufgewertet werden soll und dass mit dem Marstall wieder ein gutes Restaurant und ein funktionierender Biergarten mitten in der Stadt betrieben werden wird.

Kommt Überführungsbrücke bald weg?
„Schön wäre natürlich, wenn die Betonbrücke über die Bahn rasch verschwinden würde“, meinte Christoff Klinkicht. Die hohen Kosten für den Bau der Mühlbachtrasse und den Abriss, zusammen etwa 15 Millionen Euro, so die StadträtInnen, ließen dies jedoch mittelfristig nicht zu. Deshalb, so war sich die Gruppe einig, müsse zunächst einmal der Radfahrer- und Fußgängerbereich in der Schlosspassage aufgeweitet werden, damit der Neue Schlossplatz auch Richtung Süden atmen kann.

Barrierefreiheit angemahnt
Harald Kraus wies nochmals darauf hin, dass er sich das alte Sparkassengebäude als barrierefreien Seniorentreffpunkt vorstellen könne; die Vereinsräume in der Alten Post seien für ältere Mensch mit Gehbehinderungen schlecht erreichbar.


Die Kandidatinnen und Kandidaten auf dem Weg in die Fußgängerschlucht an der Hirschkreuzung