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Auf englisch – zum Kind in der Krippe

Glanzvolles Konzert mit dem Philharmonia Chor Stuttgart in der Christuskirche

08.12.2014 - Christuskirche

 

Wieder- bereits knappe zwei Wochen nach dem „Totentanz“-Konzert am 23. Novem-ber – stellte sich am Vorabend zum zweiten Advent ein weiterer künstlerisch hochrangiger Chor in der Eislinger Christuskirche ein: Der Philharmonia Chor Stuttgart unter Leitung seines weithin tätigen Chordirektors Professor Johannes Knecht.
Nach der Begrüßung durch Pfarrer Dehlinger zeigten die Sänger und Sängerinnen ihre Könnerschaft in einer „Hosanna“-Motette des englischen frühbarocken Komponisten Thomas Weelkes (1576-1623) und nachfolgend einem Liedsatz „Adam lay ybounden“ („Adam lag gebunden“) von Philip Ledger (geb. 1937) sowie einen „Hymnus an die Jungfrau Maria“ von Benjamin Britten (1913-1976). „Salve Regina“ von William Biyrd (1543-1623), „Flame“ von Ben Parry (geb. 1965) und „God shall wipe away all tears“ Bei diesen Werken konnte man das sehr gut abgestimmte Miteinander zwischen großem Chor (vor dem Altar) und kleinem Chor (Soli aus dem Chor: Susanne Hägele, Sabine Rösch, Maria Taxidou: Sopran; Susanne Ludwig-Theison: Alt; Steffen Barkawitz: Tenor; Ralph Schmidberger und Philipp Schulz: Baß) genießen.

Mit dabei als Begleiter des von Johannes Knecht ausgearbeiteten Programmes war der junge Nachwuchsorganist Peter Schleicher, der als Orgelwettbewerbe-Preisträger an der historischen Link-Mühleisen-Orgel exzellent zwei (adventliche) Choralbearbeitungen darbot: „Nun komm der Heiden Heiland“ (BV 659) und „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ (BWV 645), beide von Johann Sebastian Bach, vortrug. Besonders fiel der Orgelkünstler Peter Schleicher – er studierte u.a. Improvisation beim hier gut bekannten Stuttgarter Domorganist Prof. Johannes Mayr – durch gekonntes Improvisieren zum allseits gern gesungenen „Tochter Zion, freue dich“ von Georg Friedrich Händel sowie durch seinen Beitrag „Adventliche Orgel-Improvisation“ sehr angenehm auf. Bei seinem Vortrag konnte der aufmerksame Zuhörer „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ oder die bereits vorher erklungene Advents-Melodie „Tochter Zion“ in farblich-nuancierter Registerwahl erkennen.

„A little child shall lead them“ (zu deutsch: „Ein kleines Kind wird sie leiten“) im Text nach Jesaja 11 (Vers 6) war die Überschrift des Chorbeitrags des 2013 verstorbenen John Tavener; hier wurde die textliche und musikalische Dramatik sehr lebhaft vom großen Chor, aber auch den oben genannten Chorsoli und Orgel in vielfältiger Klangschichtung durch den Künstler Johannes Knecht dargestellt.

In den beiden letzten Chorbeiträgen und der Zugabe erklangen in makelloser Chor-Intonation ein Satz des englischen Übergangsmeisters (19./20. Jahrhundert) Ralph Vaughan Williams (1872-1958) „This is the truth“ („Dies ist die Wahrheit unseres Herrn“), sodann des zeitgenössischen englischen Komponisten Bob Chilcott (geb. 1955) seine „Advent Antiphons“ mit kirchlich überlieferten Texten – aus dem 7. Jahrhundert - in sieben Teilen.

Abschließend kann man sagen, dass dieses Chorkonzert zusammen mit den Orgelsolobeiträgen und –begleitungen für Eislingen und Umgebung ein herausragendes kulturelles Ereignis darstellte, das durch langen Applaus der Besucher/-innen in hohem Maße gewürdigt worden ist.

Eckhart Naumann

Peter Schleicher begleitete den Philharmonia Chor an der Christuskrichenorgel