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Schwäbisch gschwätzt ond gsonga

beim Seniorennachmittag der Christuskirche am 5. März 2015

09.3.2015 - Christuskirche

 

Herr Lauterbach begrüßte vergangenen Donnerstag die Gäste, und nach dem Lied „Lobe den Herren“ stand das Spiel „Mensch ärgere Dich nicht“ im Mittelpunkt seiner Andacht. Man spielt es seit 1910 und übt sich im oft langen Warten auf den Sechser, immer wieder neu anfangen, manchmal muss man mit mehreren Figuren gleichzeitig vorwärtskommen, dann wieder nur mit einer und man ist dem Würfelglück der Mitspieler ausgeliefert, denn spielen kann man es nicht allein. Im wirklichen Leben hält jedoch in jeder noch so ausweglosen Situation einer seine Hand über mich, ob ich gewinne oder verliere. Diese Zuversicht kam im Lied „Bis hierher hat mich Gott gebracht“ zum Ausdruck. Schweigend wurde des verstorbenen Ernst Sihler gedacht. Elly Huber überbrachte Grüße des Ehepaars Walter, das heute diamantene Hochzeit feiern darf.

Nach der Kaffeepause wurden für Robert Florin und Elly Huber ihre Geburtstags-Wunschlieder gesungen, begleitet von Eberhard Staudenmayer am Klavier, der an diesem Nachmittag musikalischer Reiseleiter durchs Schwabenland war.
Barbara Nürk begann mit einem Gedicht über den 40. Geburtstag eines Schwaben, dann ging’s mit der „Schwäbischen Eisebahne“, in der ein Bauer einem sächsischen Fräulein begegnet, Richtung Stuttgart. Unterwegs gab’s des Gschichtle vom Opfer und dem schönsten Moment, nämlich die Heimkehr nach der Reise. In Cannstatt „graset Hase auf em Wase“ und wir erfuhren von der Herkunft des „Gaisburger Marsches“ und eine Sage dazu. Nach M. Rommels „Kehrwoch“ und „ Armes Stuttgart“ waren wir schon „Drunta em Unterland“ und erfuhren viel über Weinsorten im „Antrittsbsuach“. Zu Lachen gaben auch die Zungenbrecher, die gemeinsam versucht wurden. Nach „Wo a klois Hüttle steht“ hörten wir: I ben a rechter Christ“ und die Liebeserklärung von W. Wagner. „Bald gras i am Neckar“. Schwäbische Kinderverse und Kendergschwätz führten uns Richtung “Droba auf dr raue Alb“ und wir erfuhren die Entstehungsgeschichte der Laugenbrezel. „Durchs Wiesetal gang i jetz na“ und „Droba em Oberland“ angekommen, landeten wir beim Essen. Es gibt dort „Seelen“, „Gschlagene“ und „Nonnafürzle“. Zum Abschluss erzählte uns Barbara Nürk noch die Geschichte, wie wir Schwaben zu unserer Sprache kamen: Am 8. Tag verteilte Gott die Dialekte, aber für den Schwaben war keiner mehr übrig. Das betrübte den Schwaben so sehr, dass Gott tröstend zu ihm sagte: Sei et traurig, Kerle, na schwätzsch oifach so wie i !

Mit einem großen Dank an die Akteure und das Küchenteam endete der schwäbische Nachmittag. Der nächste Senioren-nachmittag ist ausnahmsweise – bedingt durch die Osterzeit - erst am 16. April mit dem Besuch der Kindergarten-Kinder und der Erzieherinnen.


Alice Estler

Barbara Nürk bei ihrer "Reise durchs Schwobaländle"

Bewährt und bekannt: Mensch ärgere dich nicht

Ein Frühlingsgruß zum Dank