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DRUCKANSICHT

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Albtraufrenner sammeln für Nepal

Eislinger Läufer 106 km in 16 Stunden im dauernden Auf und Ab am Albtrauf

21.5.2015 - PM

 

Drei Unentwegte sind am 15. Mai bei widrigen Wetterbedingungen den Albtraufgängerweg am Stück abgelaufen. Sie wollten damit auf die Erdbebenopfer in Nepal aufmerksam machen und zum Spenden für die Aktion Deutschland Hilft animieren.

Es ist dunkel, als der Eislinger Andreas Bulling mit seinen beiden Begleitern Frank Weller aus Stuttgart und Andreas Löffler aus Böblingen am Grünenbergparkplatz losläuft. Im Regen auf den Burren, um den Tennenberg und über Gingen nach Geislingen am Trauf entlang.Das Trio hat sich für die sechs Tagesetappen maximal 16 Stunden Zeit gegeben: „Dann kommen wir bei Tageslicht ins Ziel, wir machen kein Rennen, wir wollen die Strecke genießen und planen Pausen“, sagt Bulling. Er hatte die Idee für den Lauf vergangenen Dezember. Da traf er sich mit anderen Ultraläufern im Deutschen Haus, um gemeinsam 30 Kilometer über die Alb zu laufen und danach das Jahr bei gutem Essen ausklingen zu lassen: „Mir war klar, dass wir die Runde irgendwann am Stück machen werden.“
Als am 25. April das schwere Erdbeben Nepal getroffen hat, waren sich Bulling und Weller einig, etwas für die Opfer zu tun. Auf der Aktionsseite Deutschland Hilft, dem Zusammenschluss mehrerer Hilfsorganisationen, richtete Bulling, der als Marketingleiter an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen arbeitet, sein eigenes Projekt zur Unterstützung der Erdbebenopfer ein: „Der Lauf war ja geplant und die Idee verrückt genug, um damit Aufmerksamkeit für die Situation in Nepal zu gewinnen - damit war uns aber klar, dass wir das Ding ins Ziel bringen müssen, egal wie das Wetter ist und wie es uns ergeht.“ Durch die Spendenaktion wurde Andreas Löffler auf den Lauf aufmerksam, der 41-jährige IBM-Hardwareentwickler entschied sich die Strecke mitzulaufen, um die Aktion zu unterstützen – und obwohl sie sich vorher nicht kannten, hat das Trio den ganzen Tag perfekt harmoniert.
Triefnass sitzen sie nach drei Stunden zum ersten Stopp in einer Geislinger Bäckerei. Eine halbe Stunde zuvor fegte starker Wind den Regen und dichten Nebel über die Mergeläcker. Temperaturen unter zehn Grad Celsius. Die Wege sehr rutschig und durch tiefhängende Sträucher und Äste mehrmals stark verengt. Zur Mittagszeit haben sie etwa die Hälfte gemachtIn Bad Ditzenbach, hellt sich die Stimmung auf. In der Geschäftsstelle Schwäbischer Albtrauf werden sie herzlich aufgenommen und bewirtet.Bis zur Papiermühle in Wiesensteig geht es auf Asphalt den Radweg entlang, der Regen hat aufgehört und zwei Lauffreunde leisten Gesellschaft. Vorbei am Filsursprung wird das Tempo langsamer, oben ist nur schemenhaft die Ruine Reußenstein zu erkennen, die Nebelsuppe hat sie verschluckt. Bei schlechter Sicht folgt der schwierigste Abschnitt: Der Traufweg ist schmal, rutschig und abschüssig. Die Schritte erfordern Konzentration - insbesondere der Weg hinunter zum Deutschen Haus. Der Eintrag ins Gipfelbuch auf dem Aichelberg ist Pflicht. Danach über Eckwälden und den Boller Höhenweg nach Gammelshausen – noch 14 Kilometer. Die letzten Kilometer sind ein Klacks und kurz vor halbzehn sind die drei Albtraufrenner glücklich am Parkplatz.
16 Stunden waren Andreas Bulling, Frank Weller und Andreas Löffler unterwegs. Dabei sind sie auf der 106 Kilometer langen Strecke, gerade einmal sechs Menschen begegnet – vielleicht lag’s am Wetter, denn die Strecke bietet immense Reize und kann wandernd in sechs Tagesetappen absolviert werden . Die Spendenaktion für Nepal läuft weiter. Fast 3.500 Euro sind inzwischen zusammengekommen. Der Lauf fand unter erschwerten Wetterbedingungen statt, aber was ist das gegen die Folgen des Erdbebens, das die Lebensbedingungen vieler Menschen komplett verändert hat? Jeder kann dazu beitragen um deren Situation zu verbessern:


Hier gibt es weitere Informationen zu diesem Artikel:

https://www.aktion-deutschland-hilft.de/de/aktiv-helfen/interaktiv-helfen/starte-deine-spendenaktion/?hptitle=100km-albtrauf



https://runance.wordpress.com/2015/05/01/100atnepal/

Frank Weller, Andreas Bulling, Andreas Löffler