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Was Züchterfreundschaft bedeutet!

T. Z. V. Stauferland im 60. Vereinsjahr auf Fahrt in Ungarn

04.6.2015 - Stefan Raindl

 

Im 20. Jahr der Partnerschaft mit Villany im 60. Vereinsjahr war es wieder soweit nach Ungarn zu fahren. Dies taten wir über Pfingsten mit der zweithöchsten Teilnehmerzahl von 14 Personen (darunter 4 Frauen) in einer Sternfahrt mit einem Kleinbus und einem Pkw über Salzburg bzw. Passau und unserem Mitglied Mihaly Bencik von Serbien aus.

Am Freitag trafen wir uns wohlbehalten bei King-Sonderrichter Istvan Eibel in Vokany mit Lockentauben, Strassertauben, Giertauben, Thüringer Tauben, Bantam, Chabo und Zwergwachteln sowie vielen weiteren Geschenken und Erinnerungen im Gepäck. Die Wiedersehensfreude nach einem Jahr war riesengroß.

Im Anschluß an eine Stärkung am Gulaschtopf galt es keine Zeit zu verschwenden auch die Tiere der „Nachbarn“ zu begutachten. Nachdem erste Reservierungen vorgenommen waren ließ der bekannte Giant Homer Züchter Janos Benyei eine Bombe platzen. Er lud uns zur morgigen, traditionellen Hochzeit seiner Tochter Veronika (26) ein.

Darauf waren wir weder was die Aufmachung noch das Geschenk anbelangt vorbereitet. Schnell ließ ich mir von meiner Frau den Kindergartentanz „Das Taubenhaus“ aufs Handy schicken und noch im Gastraum der Takacs Pince fand die Generalprobe statt. Leider bot sie nicht allen Platz und 3 „Freiwillige“ mussten in ein Gästehaus einquartiert werden.

Am verkürzten Samstag besuchten wir namhafte Züchter wie Michael Csak und Arpad Spiegel und sahen Ungarische Riesentauben sowie Hochflieger im Raum Pecs/ Siklos. Die Fahrt wurde ausgiebig zu Gesangsproben genutzt.

Das Wetter spielt für mich erst jetzt eine Rolle nachdem die Vorhersage Dauerregen versprach, was wir auch noch nie hatten. Pünktlich zum Herausrufen der Braut aus ihrem Elternhaus durch die Familie des Bräutigam mit Musik um 15.30 h riss der Himmel auf und die Sonne begleitete den Zug der ca. 170 Hochzeitsgäste durch den Ort zum Stefans-Denkmal, wo die Trauung im Freien stattfand.

Unglaublich aber wahr: Bei der Ankunft am Vortag noch als einsamer Liebhaber auf dem von Istvan Eibel erbauten Storchennest vorgestellt, hörte man bei der für uns nicht verständlichen Trauungszeremonie ein klappern im Hintergrund. Und siehe da, beim Rückweg zum Bürgerhaus war daraus eine traute Zweisamkeit entstanden. Der Himmel schloß sich wieder.

Die Hochzeit war geprägt von Essen im Überfluß (35 Kuchen + sechsstöckige Hochzeitstorte), Tanz Tanz und nochmal Tanz sowie einem lebenslustigen Brautpaar. Und dann war da ja noch unser Auftritt, begleitet von einem improvisierten Geldgeschenk. Durch einen medizinischen Notfall in unserer Gruppe stand er mehr als in Frage. Im Sinne des Betroffenen haben wir ihn trotzdem gemacht, was auf tosenden Beifall stieß. Auch der aufrichtige Dank der Braut hat uns in unserer Einschätzung bestätigt. Freud und Leid liegen ...

Am Sonntag durften wir dann ausschlafen. Ab 09.30 h besuchten wir die Züchter in Villany und Boly, bei denen wir noch ein Paar Nürnberger Lerchen mehlicht für unseren daheim gebliebenen Josef Kolb ergattern konnten. Zum Mittagessen bei György Folcz stieß noch Holger Schiek mit seiner Familie auf einer Tagesreise vom Balaton zu uns. Für den „Frisör“ hatten wir in einem Malteser-Taubenbuch, in dem auch er verewigt ist, ein ganz besonderes Geschenk. Prompt stiftete er ein Paar (weiß u. schwarz) für die Präsentation der „Rasse des Jahres“ in Deutschland mit dem Ziel der Weitergabe an den Verfasser Xaver Wintersberger.
Eine unvergessliche Reise endete mal wieder mit einem Abendessen bei Johann dem „Chauffeur“, der auf eindrucksvolle Art „mit den Augen gestohlen“ und auf seinem Anwesen modernste Stallungen für Zwerghühner, Vögel und Wachteln geschaffen hat.

Die letzten Geschenke wurden ausgetauscht und der neue Vorsitzende Laszlo Mester (35) schilderte seine Eindrücke von der ersten Begegnung mit den deutschen Züchtern.

Ich durfte zum Schluß die Einladung zu 20 Jahre Partnerschaft in Eislingen an Pfingsten 2016 aussprechen!

Am Pfingstmontag begleiteten uns weiterhin Budapester Hochflieger, Szokolner Tümmler, Giant Homer (u. a. für Siegfried Basmer), Federfüßige Zwerge isabell sowie Strasser und Giertauben im Tausch sicher nach Hause. Die Hochzeit sorgte für die Marschverpflegung.