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Jahresausflug Kirchenchor Christuskirche Eislingen

'Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt ...'

12.6.2015 - Christuskirche

 

….und öffnet Herz und Sinne für unsere schöne Heimat!

Einen Teil davon durften wir an unserem diesjährigen Ausflug am sommerlich schönen Fronleichnamstag genießen. Schon die Anfahrt zum ersten Ausflugsziel führte durch sattgrüne, malerische Landschaft nach Harburg an der Romantischen Straße.

Hoch über dem Ufer der Wörnitz grüßt bereits von Weitem die Harburg. Diese eindrucksvolle, mittelalterliche Burg zählt zu den größten und am besten erhaltenen Burganlagen Süddeutschlands. Bis zurück ins 12. Jahrhundert reicht ihre wechselvolle Geschichte. Bei einem geführten Rundgang erzählte uns die mittelalterlich gewandete Burgherrin viel Interessantes und Wissenswertes über die Menschen aus dieser Epoche, den Alltag in Kriegs- und Friedenszeiten, wobei sie auch die baulichen Besonderheiten der ehemaligen Stauferburg, wie z.B. Wehrgang und Brunnenanlage besonders hervorhob. Zuvor besichtigten wir die zur Burg gehörende, barocke Schlosskirche St. Michael. Gottesdienste fanden seinerzeit meist nur im Sommer statt, da die Kirche nicht beheizt werden konnte (mit Ausnahme der Fürsten- und Kinderempore).
Musikalisch wurden wir begleitet von einem Barden, der die Führung mit Liedern, Instrumenten und Anekdoten aus der damaligen Zeit auch kulturell und durchaus humorvoll bereicherte.
Es sei noch erwähnt, dass die Harburg aus dem Besitz der Grafen und späteren Fürsten zu Oettingen stammt und mittels einer gemeinnützigen Kulturstiftung betrieben und erhalten wird.
Im historischen Ortskern stärkten wir uns beim gemeinsamen Mittagessen, bevor es weiterging nach Wemding.
Ebenfalls im Geopark Ries gelegen trägt der bekannte Erholungsort den Beinamen „Fuchsienstadt“.
In Wemding wurde der Mediziner und Botaniker Leonhart Fuchs (1501-1566) geboren. Er gilt als der bedeutendste deutsche Botaniker und wird auch als Vater der deutschen Botanik bezeichnet. Seine Schriften und Zeichnungen werden noch heute zu Studienzwecken herangezogen. 1696 entdeckte der französische Botaniker Charles Plumier in Südamerika eine glockenförmige Pflanze.
Zum Gedenken an Leonhart Fuchs gab er dieser Pflanze den Namen „Fuchsia = Fuchsie“.
Bei einer Stadtführung lernten wir die reizvolle Architektur einer mehr als 1200 Jahre alten Kleinstadt kennen. Ehemals ringförmig mit einer wehrhaften Stadtmauer umgeben, sind heute noch
gut erhaltene Teile vorhanden. Türme, Mauern, Wehranlagen, Plätze und Fassaden aus dem Mittelalter, der Renaissance und des Barock eröffnen immer wieder neue Einblicke und ließen uns die Mittagshitze (fast) vergessen.
Abkühlung gab es dann in der Wallfahrtskirche „Maria Brünnlein Zum Trost“. Nicht weit von Wemding auf einer Anhöhe gelegen, befindet sich dieses prächtig ausgestattete Gotteshaus. Ursprünglich als Feldkapelle erbaut über einer Quelle, der heilende Kräfte zugeschrieben werden,
diente sie zur Unterbringung einer Marienstatue aus Rom, die von vielen Gläubigern, Pilgern und Wallfahrern verehrt wurde. 1748-1752 sind als Baujahre des neuen Gotteshauses verzeichnet, durch widrige Umstände wie Massenkrankheiten, Seuchen, Kriegsnöte und Teuerung konnte die Einweihung jedoch erst im Jahre 1781 stattfinden. Kaum verwunderlich auch, da die Finanzierung größtenteils aus Opfergeldern der Pilgern bestand. Der Gnadenaltar mit der Marienstatue, ursprünglich von einem Wemdinger Bildhauer gebaut und 1755 vollendet, wurde 1888 durch einen barocken Altar ersetzt und beherbergt nunmehr die Statue in einem kunstvoll gestalteten Schrein .
Auf der Rückseite des Altars fließt das Brünnlein, eine Inschrift am Altar lautet:
„Du bist der Quell aller Hoffnung auf Erden“.
In der großzügigen Freizeitanlage um die Wallfahrtskirche verweilten wir gerne noch im schattigen Pilgergarten und im Café und tauschten unsere Eindrücke zu diesem erlebnisreichen Tag aus.

Die Rückfahrt im wohltemperierten Omnibus eröffnete uns wiederum sehr schöne Ausblicke
auf die heimatlichen Gefilde, zumal die Route etwas anders verlief als die Anreise. Alles in allem ein gut organisierter Tag in wunderbarer Umgebung – Dank an die „Vortester“! - und ein Schlusswort wert:

„Den lieben Gott lass ich nur walten
der Berge, Wälder, Tal und Feld,
der Erd und Himmel wird erhalten,
hat auch mein Sach' auf's Best' bestellt.....“

Hedi Wahl

Die romantisch an der Wörnitz gelegene Harburg

"Burgfräulein" und "Barde" geleiteten uns durch die Harburg

Die Reisegruppe des Christuskrichen-Chores