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Breite Vielfalt beim „etwas anderen“ Adventskonzert von „Salto Vocale“

Textbeiträge und Lieder ergänzten sich bestens

04.12.2015 - Herbert Fitterling

 

Offenbar stößt die Idee von Salto Vocale, zum Abschluss des Eislinger Weihnachtsmarktes einen kulturellen Farbtupfer zu setzen, bei vielen Menschen auf Freude und Interesse. Denn auch diesmal war die Lutherkirche restlos gefüllt, als zunächst die Kirchenglocken und danach die Sängerinnen und Sänger des Chores mit „Ding dong bell“ ihr erstes Stück erklingen ließen. Es war der Auftakt für ein buntes, abwechslungsreiches, stilles und mitunter auch witziges Konzert.

Chorleiterin Annette Bolz hatte für das zweite Adventskonzert unter ihrer Regie mal wieder tief in ihre Schatzkiste gegriffen und aus dem Fundus mit „ihrem“ Chor Bekanntes und Überraschendes zugleich eingeübt und zur Freude des Publikums zum Besten gegeben. Stimmgewaltig kam „Shosholoza“, ein afrikanisches Lied zu Ehren Nelson Mandelas, daher, während „Rainbow Connection“ (eines der meist gespielten Songs aus der „Muppet-Show“) beschwingt zum vor allem vom Sopran bestens intonierten „Irish Blessing“ überleitete.

Wohltuend verteilt im Programm des Konzerts fanden sich zwei Kanons: „Vergiss die Gastfreundschaft nicht“ (in Anlehnung an einen Text im Hebräerbrief) und „Beim Ofen sitzen“ (nach einem Sprichwort von Paul Donath) setzten die Sängerinnen und Sänger von Salto Vocale gekonnt und auf den Punkt genau um. Für das Publikum zunächst etwas verwirrend oder auch gewöhnungsbedürftig erwies sich eine Klangszene zum Lied „Alle Jahre wieder“: In unterschiedlicher Lautstärke wurden im Wechsel Sätze aus dem Lied gesprochen bzw. gesungen, bevor nach und nach schließlich der gesamte Chor in die bekannte Melodie einsetzte.
Völlig neues Terrain betrat der Chor auf Anregung von Annette Bolz schließlich mit dem „Andachtsjodler“, einer Volksweise aus Südtirol. Jeweils drei Frauen- bzw. Männerstimmen setzten dafür die stimmlich markanten Eckpfeiler, nach und nach kamen alle Frauen und Männerstimmen dazu und verwandelten die Lutherkirche in einen beeindruckenden Klangraum.
Den Abschluss der musikalischen Beiträge bildeten „Baba yetu“, das Salto Vocale in der afrikanischen Sprache Suaheli sicher und wohltuend akzentuiert zum Besten gab, bevor das Publikum mit „Macht hoch die Tür“ und „Neigt sichs Jahr adventlich“ verabschiedet wurde. Zwischen bzw. als Einstimmung zu den einzelnen Liedern hatte der Chor nach der guten Erfahrung vom ersten Konzert wieder ausgewählte Texte vorgetragen. Beiträge vom Manés Sperber, Tanja Blixen und manche kuriose Geschichten kamen zum Vortrag. Vor allem optisch beeindruckte Chormitglied Helén das Publikum, wie sie als „Lucia“ mit Lichterkrone den Weihnachtsbrauch aus ihrer schwedischen Heimat vorstellte.

Die zahlreichen Besucher belohnten alle Akteure mit viel Beifall für das mit viel Bedacht und Fingerspitzengefühl austarierte Konzert bestehend aus Liedern und Texten. Und sie belohnten das Dargebotene mit Spenden, die unter anderem an den Sozialfond der Lutherkirche und den Aktivitäten des Eislinger Café Asyl zur Verfügung gestellt werden.