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Stimmungsvolles Advents- und Weihnachtskonzert

Vokaler Wohlklang in der Christuskirche Eislingen mit dem Göppinger Kammerchor

22.12.2015 - Christuskirche

 

Am Samstag vor dem vierten Advent 2015 begrüßte Pfarrer Frieder Dehlinger in der Christuskirche Eislingen den Göppinger Kammerchor unter der kompetenten Leitung von Fabian Wöhrle, dessen künstlerischen Werdegang man im Programm nachlesen konnte. Die Konzerteröffnung erfolgte durch einen Introitus über den bekannten Text „Rorate coeli desuper“ (Tauet, ihr Himmel von oben“) in einer Vertonung aus der Romantik von Joseph Gabriel Rheinberger (1839-1901).
Im zweiten Programmabschnitt waren stilistisch verschiedenartige Marien-Vertonungen zu hören: „Übers Gebirg‘ Maria geht“ von Johannes Eccard (1553-1611), sodann „Maria durch ein Dornwald ging“ von Hugo Distler (1908-1942) – hier fiel die geschmeidige Vokalkunst des Kammerchores auf – und letztlich in diesem marianischen Themenbereich eine Vertonung des Spätromantikers Max Reger (1873-1916) über den bekannten Text „Und unserer lieben Frauen“.

Im zweiten Themenbereich erklang Hymnisches, so z.B. „Gott, heil`ger Schöpfer aller Stern“ vom 1966 gebürtigen Karl Bernhardin Kropf; aber auch in volkstümlichen Liedervertonungen – „Vom Himmel hoch, o Englein kommt“ von Erhard Mauersberger (1903-1982) oder „Kommet, ihr Hirten, ihr Männer und Frau`n“ vom eher unbekannten Romantiker Karl Riedel (1827-1888). Ebenfalls glänzte der Kammerchor unter der künstlerischen Leitung von Fabian Wöhrle in zwei Beiträgen von Peter Cornelius (1824-1874): „Hirten wachen im Feld“ und das bereits auf Epiphanias hinweisende „Drei Könige wandern aus Morgenland“, letzteres bestens intoniert vom Kammerchor in Kombination mit dem Choral „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ von Philipp Nicolai.
Auch im weiteren „Hymnus“-Bereich trat die ausgewogene Stimmkultur des Göppinger Kammerchors deutlich zu Tage in der Vertonung „Sehet, welch eine Liebe“ vom Barockmeister Gottfried August Homilius (1714-1785), hier überzeugte die gute, wohlklingende Balance von Frauen- und Männerstimmen, die eine Strophe des bekannten Weihnachtsliedes „In dulci jubilo“, nämlich „O patris caritas“ mit lateinisch-deutschem Mischtext sangen.
Den Abschluss der Chorbeiträge bildeten die drei Strophen des beliebten Weihnachtsliedes „Es ist ein Ros entsprungen“ in Vertonungen von Alban Berg (1885-1935), Michael Praetorius (1571-1621) und wiederum Hugo Distler. Selbstverständlich sollen auch die schönen Instrumentalbeiträge in der Besetzung Orgel und Querflöte genannt werden. Als professionelle Instrumentalisten waren Kirchenmusikdirektor Thomas Gindele und seine Frau Agnes Gindele als bestens eingespieltes Künstlerpaar zu hören. So z.B. im „Pastorale“ opus 150 des Romantikers Joseph G. Rheinberger. Als außerordentlich abwechslungs-reichen Beitrag musizierte das Künstlerduo eine dreiteilige Sonate vom 1982 gebürtigen Carson Cooman unter der thematischen Bezeichnung „Brightnesses“ (deutsch: Helligkeit – Glanz). Aber auch im dritten Interludium-Beitrag, der „Sonate in F-Dur, opus 1, Nr. 11 von Georg Friedrich Händel musizierte das Künstlerpaar in harmonisch abgestimmter Weise, z. B. im klangschönen Satz „Siciliana“.

Als traditionelle Zugabe folgte zum Abschluss des Weihnachtskonzerts ein klangschöner Satz zum allseits beliebten „Stille Nacht, heilige Nacht“ von John Rutter. Insgesamt war dieser Konzertabend ein beglückendes musikalisches Erlebnis in vielfältiger Hinsicht: Ausgewogenheit und Wohlklang aus der Quelle des jeweiligen kompositorischen Schaffens von Renaissance bis Moderne.

Eckhart Naumann

Stimmungsvolle Musik bei Kerzenschein (Foto: bra)

Der Göppinger Kammerchor in der Christuskirche Eislingen (Foto: bra)