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Schuhplattler in Gummistiefeln

Schülerprojekt Migration befasste sich mit Hintergründen der Bootsflüchtlinge

05.2.2015 - PSE(Pressestelle der Stadt Eislingen)

 

Im Rahmen eines mehrtägigen Workshops befassten sich Schüler des Musikprofils des Eislinger Erich Kästner Gymnasiums (EKG) mit den Themen Flucht, Krieg, Einwanderung und Offenheit gegenüber anderen Kulturen. Höhepunkt war eine gemeinsame Präsentation des Erlernten mit der Band „Diversité“ in der Stadthalle.

Das Schülerprojekt Migration „Hoffnung Europa – Flüchtlinge aus Afrika“ um Bandleader und Projektleiter Steve Bimamisa hatte die Stadtverwaltung den Schulen im Rahmen der „Wochen der Vielfalt“ angeboten. Die Musikprofilklassen 9 und 10 des EKG und ihre Lehrkräfte Annette Bolz und Martin Gradner hatten daraufhin ihr Interesse bekundet. Nach einem theoretischen Einstieg mit dem Film „La Pirogue“, der die Hintergründe für die Flucht der Menschen vom afrikanischen Kontinent und die Realität von Asylbewerbern zeigte, ging es in den Klassenzimmern um die kreativen Elemente. Mit den Musikern der Band „Diversité“ übten die Schüler drei Musikstücke ein, während sich parallel 35 Schüler mit einem Tanz zum Lied „Ekoleka“ befassten, der die Flucht in Booten, die Ängste bei der Überfahrt nach Europa und das Ankommen in der Fremde zum Inhalt hatte.

Höhepunkt und Abschluss des Projektes bildete eine gemeinsame Aufführung der Lieder und der Choreografie in der Eislinger Stadthalle vor weit über 200 begeisterten Gästen. Steve Bimamisa mit seiner Band und Choreograf Yahi Nestor Gahe spornten ihre „Schützlinge“ an und motivierten sie zu höchst beeindruckenden Leistungen bei den instrumentalen, gesanglichen und tänzerischen Darbietungen. Das Publikum lernte bei der mitreißenden Musik nicht nur afrikanischen Rhythmus und Sangesfreude kennen, sondern bei „Gumboot meets Schuhplatteln“, dass schwarze Bergleute Gummistiefel zur Kommunikation benutzt hatten.

Bürgermeister Herbert Fitterling hatte zu Beginn der Aufführung daran erinnert, dass allein 2014 über 4.300 Menschen bei ihrer Flucht nach Europa im Mittelmeer zu Tode kamen; weltweit hatten nach Angaben der UN 348.000 Menschen gefährliche Schiffsüberfahrten riskiert. Für das EKG bedankte sich Schulleiter Michael von Hagen dafür, dass die Stadt so ein „hochinteressantes und aktuelles Projekt im Schulalltag ermöglicht hat“. Beide Sprecher bedankten sich bei allen Schülern und Mitwirkenden. Abgerundet wurde die Aufführung in der Stadthalle durch die Präsenz des Göppinger Weltladens mit seinen Produkten und einer Spende des Publikums in Höhe von 500 Euro, die für die örtliche Flüchtlingsarbeit verwendet werden soll.