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Zeit und Ewigkeit - Abendmusik in der Christuskirche Eislingen

mit Susanne Meyer, Mario Kay Ocker und Pfarrer Frieder Dehlinger

25.11.2016 - Christuskirche

 

Unter dem Thema „Zeit und Ewigkeit“ fand in der Eislinger Christuskirche vergangenen Sonntag eine Abendmusik zum letzten Sonntag des Kirchenjahres, dem sogenannten „Toten-“ oder „Ewigkeitssonntag“ statt.

Die Abendmusik wurde gestaltet von Susanne Meyer (Sopran) und Mario Kay Ocker (Klaviersoli und -begleitungen). Das Künstlerpaar hatte sich für den Abend Lieder und Klaviermusik von Franz Schubert, Johannes Brahms und Richard Strauss ausgewählt. Vorweg führten beide Künstler ein kurzes Barocklied von Gottfried Heinrich Stölzel (1690-1749) „Bist du bei mir“ aus Johann Sebastian Bach`s „Klavierbüchlein für Anna Magdalena Bach“ auf. Bereits hier ging es textlich zum zentralen Thema des „Abschiednehmenmüssens“: „Ach, wie vergnügt wär so mein Ende, es drücken deine lieben Hände mir die getreuen Augen zu“.

Im Anschluss folgten Werke der drei zentralen oben genannten Komponisten der Romantik: jeder der drei Musiktitanen mit eigener Tonsprache. Zum Beispiel bei Franz Schubert (1797-1828) mit gewichtigen Beiträgen „Wanderers Nachtlied I und II“ sowie „Nacht und Träume“, dann das zweistrophige „Allerseelen“ und das flehend-ausdrucksstarke „Ave Maria“ mit seinen drei Strophen in der Poesie von W. Scott.

Nach einer Bildmeditation zum Thema des Abends – mehr dazu später – folgten von Johannes Brahms die sehr expressiven Sololiederbeiträge „O wüßt ich doch den Weg zurück“, „Feldeinsamkeit“, „Komm bald“ und „Auf dem Kirchhofe“ in Dichtungen von Groth, Almers und Detlev von Liliencron. Auch drei Beiträge für Solosopran und Klavier von Richard Strauss (1864-1949) „Die Nacht“, „Allerseelen“ und „Winterweihe“ – Dichter: Gilm und Henckell – fügten sich vorzüglich in das Gesamtprogramm der „Abendmusik zum Totensonntag“ ein.
Man kann hier durchaus festhalten, dass das Künstlerduo Meyer und Ocker aufs Beste eingeübt war, die Klavierbegleitungen sich vorzüglich in die einzelnen Sololied-Abläufe einfügten bzw. unterordneten, so dass die Plastizität der stimmlichen Nuancen hervorragend von Susanne Meyer dargestellt werden konnten.

Ergänzend zu den stimmlichen Solobeiträgen zeichnete sich Mario Kay Ocker durch sehr gepflegtes Klavierspiel aus: in den drei „Impromptu’s“ c-moll und Ges-Dur aus Schubert’s opus 90 (Nr. 1 und 3); dann aber auch zwei „Intermezzi“ aus Brahms‘ opus 118, dazu die Ballade g-moll und schließlich die Bach’sche Choralbearbeitung „Jesus bleibet meine Freude“ in einer Fassung von Myra Hess.

Nun soll noch vermerkt werden, dass passend zum Totensonntag von Pfarrer Frieder Dehlinger biblisch-bezogene Bilder von Giotto di Bondone (ca. 1267-1337) aus der „Capella degli Scrovegni“ in Padua (Italien) gezeigt wurden. Dazu passend bot Pfarrer Dehlinger geistliche Texte, gewissermaßen als „Bildpredigt“ dar, z.B. die Hochzeit zu Kana, die Kreuzigungsszene oder die Taufe Jesu im Jordan.
Als positiv kann hier auch angemerkt werden, dass dem Programm zur „Abendmusik“ ein „Liedtexte“-Blatt beigefügt war als optimale Verstehenshilfe; ein Dank sei hier dem „Förderkreis Kirchenmusik an der Christuskirche Eislingen“ ausgesprochen.

Eckhart Naumann

INFO:
Ein weiteres Konzert wird angeboten am Sonntag, 11. Dezember 2016, 18 Uhr
„Zwei Harfen im Dialog“ mit dem Duo Cordaliante (Eva Maria Bredl und Flora Babette Kick)

Mario Kay Ocker und Susanne Meyer