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Umbau der Hirschkreuzung in Eislingen - Bedeutung für den Radverkehr

Eine Stellungnahme des ADFC-Kreisverbandes Göppingen

22.2.2016 - adfc Pressemitteilung 21.02.2016

 

'Die Unterführung an der Hirschkreuzung in Eislingen hat in den letzten Jahrzehnten den Radfahrerinnen und Radfahrern gute Dienste geleistet. Es konnte mit dem Rad zügig und sicher die stark befahrene B10 überwunden werden - ein Vorteil vor allem für Generationen von Schülerinnen und Schülern der Eislinger Schulen.

Zur Sicherheit in Unterführungen
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Unterführungen für Fußgänger und Radfahrer haben jedoch generell den Nachteil, dass die gefühlte, subjektive Sicherheit deutlich schlechter ist als bei einer oberirdischen Wegeführung. Dies gilt besonders für ältere Menschen, Kinder und Frauen, die sich häufig in den dunklen, engen und einsamen Röhren unwohl fühlen. .
Untersuchungen von Radunfällen in Eislingen zeigten, dass es keine wesentlichen Unterschiede in der Sicherheit von Unterführungen und Kreisverkehren gibt. Dabei muss jedoch noch bedacht werden, dass
es bei Radunfällen ohne Beteiligung eines Kraftfahrzeuges (beispielsweise in einer Unterführung) generell erhebliche Dunkelziffern gibt. Denn solche Unfälle werden normalerweise nicht gemeldet und damit auch nicht bekannt. Dies zeigten aktuelle Erhebungen des ADFC Göppingen zu Unfällen an Umlaufsperren auf
dem Lautertalweg in Donzdorf.

Verschiebung aus Sicherheitsgründen nicht zu begründen

Aus Sicht des ADFC ist daher eine Verschiebung der beschlossenen Umbaumaßnahme an der Hirschkreuzung mit Sicherheitsbedenken nicht zu begründen. lm Gegenteil, die Führung des Radverkehrs auf Radwegen oder Schutzstreifen im Sichtfeld des Kfz-Verkehrs ist eine wesentliche Forderung des ADFC. Je mehr Radfahrer wahrgenommen werden, desto höher ist die Sicherheit, da Radfahren zu einem
selbstverständlichen Bestandteil des Verkehrs wird.

Städtebauliche Entwicklungsmöglichkeiten

Für die Allgemeinheit ist die Frage, ob ein Kreisverkehr mit umlaufendem Radweg gebaut oder die existierende Ampelkreuzung erhalten werden soll vor allem eine Frage der städtebaulichen Entwicklungsmöglichkeiten Eislingens und der damit verbundenen Chancen.

Für den Radverkehr ist der Kreisverkehr mit umlaufendem Radweg von entscheidender Bedeutung

Aus verkehrspolitischer Sicht hat die Gestaltung der Hirschkreuzung für das im Eislinger Gemeinderat beschlossene Radverkehrskonzept eine entscheidende Bedeutung. Außerdem spielt die Achse der alten
B10 in den Radverkehrsplanungen des Landkreises Göppingen und des Landes Baden-Württemberg eine übergeordnete Rolle - und somit auch die Hirschkreuzung. lnnerörtlich ist die verbesserte Wegeführung in Nord-Süd-Richtung, wie auch die geplante überregionale Führung in Ost-West-Richtung nach dem Landesradverkehrsnetz von diesem Kreisverkehr als Bindeglied abhängig. Das Landesradverkehrsnetz ist Teil der durch das Land am 12.01.2016 beschlossenen RadSTRATEGlE Baden-Württemberg. Es soll zukünftig alle wichtigen Ober- und Mittelzentren des Landes mit alltagstauglichen Radwegen verbinden.

Die Fils-Achse (Stuttgarter und Ulmer Straße mit Hirschkreuzung)zentraler Baustein des Radverkehrs im Landkreis Göppingen

Die Fils-Achse - also die Streckenführung auf der alten
B10 - ist dabei für unseren Landkreis der zentrale Baustein.
Ohne einen zeitnahen Umbau der Hirschkreuzung in einen Kreisverkehr mit umlaufendem Radweg würden auch die vorgesehenen Verbesserungen für den Radverkehr auf unbestimmte Zelt verschoben werden. '

Dirk Messer
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club
1. Vorsitzender
Kreisverband Göppingen
Postfach 103
73001 Göppingen
Telefon: (07162) 92 90 36
E-Mail: dirk.messer@adfc-bw.de
Internet: http://wvwv.adfc-bw.de/qoegpinqen
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC), Kreisverband Göppingen, Postfach 103, 73001 Göppingen

Die Hirschkreuzung von Süden - so eben ginge es nach Norden