zurück zur TITELSEITE   

DRUCKANSICHT

www.eislingen-online.de

 

Thema: Flüchtlingsfrauen beim efa-Frauencafe

11.4.2016 - Heide Kottmann

 

Das Frauencafe der Eislinger Frauenaktion – efa – befasste sich im April mit dem Thema Flüchtlingsfrauen

Die Integrationsbeauftragte der Stadt Göppingen, Dagica Horvart, berichtete im efa-Frauencafe über die besondere Situation von Flüchtlingsfrauen.

Frau Horvart kennt die Nöte und Probleme von Asylbewerberinnen. Ihr Vater kam als Asylsuchender nach Deutschland und hat seine Familie nach Eislingen nachgeholt. Sie ist in Eislingen aufgewachsen und ist seit 15 Jahren Integrationsbeauftragte der Stadt Göppingen.

Horvart stellte fest: „bei den Asylsuchenden gibt es wenige alleinstehende Frauen. Die meisten Frauen sind in Begleitung ihrer Ehemänner und Kinder“.

Horvart kritisierte das Asylpaket II, da es für Frauen Verschlechterungen enthält, z. B. hat sich die gesundheitliche Prüfung verschärft. Viele alleinstehende Frauen und Mädchen, sind post traumatisiert, das heißt, sie haben in ihrem Heimatland und/oder während der Flucht physische und psychische Gewalt erlebt. Posttraumate gelten jetzt nicht mehr als Krankheit und so können die Menschen schneller abgeschoben werden.

Horvart machte auf einige Probleme von Flüchtlingsfrauen aufmerksam.
„Die Asylunterkünfte sind in der Regel sehr eng und funktional ausgerichtet. Es gibt meist keine getrennten Toiletten. Frauen haben keine Rückzugsmöglichkeiten und sind deshalb verstärkt der Gefahr von Übergriffen ausgesetzt. Es fehlt an Ansprechpartnerinnen, das Schutzpersonal ist meist männlich und Frauen wollen einfach mal raus aus den vier Wänden“.

In der Anschließenden Diskussion wurde auf das Frauenbild der unterschiedlichen Kulturen hingewiesen.

Gönül Neunen ist in der Türkei geboren und weiß, dass viele Frauen sich gar nicht in Räumen aufhalten dürfen, wo Frauen und Männer sich aufhalten.
Gitte Haid-Ewald und Heide Kottmann bemerkten, „wir müssen die Flüchtlingsfrauen begleiten und den Ehemännern, den Vätern, den Brüdern klar machen was Gleichstellung bedeutet.

Elena Kühne ist in Petersburg geboren und aufgewachsen, sie organisiert das Cafe-Asyl in Eislingen und bedauerte, dass die Sprachkurse mit 22 Teilnehmerinnen zu groß sind.