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Oma Berta und Sandy – eine Seniorin wie du und ich

Seniorennachmittag der Christuskirche im Waldheim Oberholz mit Marionettenspiel

26.4.2016 - Christuskirche

 

Der monatliche Seniorennachmittag der Christuskirche fand im April im Göppinger Waldheim am Oberholz statt. Wahrend der Woche „Urlaub ohne Koffer“, an dem schon über ein Jahrzehnt Eislinger Senioren teilnehmen, kam die Marionettenspielerin Frau Zimmermann. Zum Kaffeetrinken und zum Zusehen waren wir Eislinger und Senioren aus mehreren Göppinger Kirchengemeinden eingeladen. Kaffee, Streuselkuchen und Nußkranz mundeten allen 80 Anwesenden.
Gespannt wartete man auf den Beginn des Spiels mit Berta (der Oma) und Sandy(der Enkelin) und betrachtete das Wohnzimmer mit Sofa, Radio und Telefon aus den 50ern, Fenster Vorhängen, 2 Flügeln und bepflanztem Blumenkasten davor. Dann erschien die weißhaarige Oma Berta in geblümter Kittelschürze und begann in herrlichem Schwäbisch ihren Frühjahrsputz mit Staubwischen. Beim Ausschütteln aus dem Fenster gab es beim Schwätzchen mit der imaginären Bekannten Gerlinde viel zu schmunzeln.

Eine nur für die Großmama sichtbare Joggerin wurde mit „Putze hält au fit“ kommentiert. Nach einer Pause im Lehnstuhl für die alten Beine - nicht für den Mund - war das Entfernen einer Spinnwebe im hintersten Eck an der Decke neben dem Fenster einer der Höhepunkte des Stückes. Wie die kleingewachsene 87jährige Berta mit Hilfe eines herangeschobenen Schränkchens Erfolg hatte und zuletzt von dem Möbelstück heruntersprang, hatte den spontanen kräftigen Applaus verdient. Nach einem kleinen Umbau brachten Omas Probleme mit dem neumodischen Handy beim Gespräch mit ihrem Sohn Rolf viel Heiterkeit in die Gesichter der Zuseher, denen manches ziemlich bekannt vorkam.Ganz erschöpft erreichte die Seniorin Berta die Theaterpause.

Der Kanon 'Froh zu sein bedarf es wenig' überbrückte bis zum 2. Akt. Nun wartete die alte Dame auf den Besuch der Enkelin, natürlich nicht sprachlos.

Da erschien der Teenager Sandy in roter Hose, rot-weißen Turnschuhen, rot lackierten Fingernägeln und langem blonden Pferdeschwanz. Das verliebte Mädchen schwärmte von ihrem neuen Freund Patrick, dessen Papa Oma vom aus dem Fenstersehen kannte und die Besucher schmunzelten. Omas Schränkchen nahm sie als Sportgerät für Yogaübungen. Sandys Erklärungen „herabschauen heißt Beutelratte, hinaufschauen heißt Hund“ lösten leises Gekicher im Saal aus. Auch vom Publikum wurde Sandy mit viel Beifall verabschiedet.

Nach einer Umbaupause probierte die Oma selbst die neue Übung auf dem jetzt an seinem Platz stehenden Schränkchen. Erholt hatte sie Lust auf tanzen und fand in ihrem Radio nach einigen Misserfolgen die zu ihr und den Besuchern passenden Evergreens. Kein Wunder, dass die hingerissenen Anwesenden die Seniorin bei ihrem Tanz durchs Zimmer und auf dem Sessel mit fleißigem Mitklatschen unterstützten und so dem Stück zu einem begeisternden Abschluss verhalfen. Lang anhaltende Ovationen zeigten, wie gut es den Anwesenden gefallen hat und wie sehr sie sich und ihre Enkel in Berta und Sandy wieder erkannt hatten. Diakon Alber sprach Dankesworte und überreichte Frau Zimmermann und Oma Berta einen Blumenstrauß. Das Entzücken über den wundervollen Nachmittag hielt bei den Eislingern auf der Heimfahrt und darüber hinaus an.
Barbara Nürk

INFO:
Der nächste Seniorennachmittag findet am 12. Mai statt. Er ist verbunden mit der Jahreshauptversammlung des Diakonie- und Krankenpflegevereins der Christuskirche.

Oma Berta schaut aus dem Fenster

Sandy, die flotte Enkelin

Frau Zimmermann mit ihrer Marionette "Oma Berta"