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Turbulenzen - Katrin Günther und Martin Spengler im Eislinger Kunstverein

08.9.2016 - Kunstverein Eislingen

 

Mit „Turbulenzen“ beginnt der Eislinger Kunstverein nach der Sommerpause sein Herbstprogramm. Eben ist die 7. biennale der zeichnung erfolgreich zu Ende gegangen, da lädt der Verein bereits am Freitag, 9. September wieder zu einer Vernissage ein. Zwei Künstler stellen aus, ein interessanter Dialog der Arbeiten und ihrer Schöpfer ist zu erwarten.

Katrin Günther, 1970 geboren in Elsterwerda (Lausitz) hat an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus und der Universität Mailand Architektur studiert (1990–1996) und arbeitet seit 2005 als Freie Zeichnerin. Auch in der künstlerischen Lehre ist sie tätig, seit 2013 mit einer Professur für Darstellen und Gestalten an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung in Konstanz.
Über ihre Tuschezeichnungen schreibt der Kunstkritiker Günter Baumann: „Katrin Günther entwirft eine urban-landschaftlich dominierte Welt, die mit der Erwartungshaltung und der Assoziationsfreude des Besuchers rechnet, zuweilen spielt. In Zeiten unbeschränkter Informationsflut und Ballung optischer Eindrücke passiert in jedem Augenblick die ganze Welt – dem hat sich die gegenwärtige Kunst zu stellen. Phantastisch und skurril in der Anschauung, konstruktivistisch in der Machart, schafft sie Utopien oder eher – im Sinne von Foucault – Heterotopien von bestechender Drastik, in denen kein Mensch zu Hause ist, denen aber mindestens ein Mensch ausgesetzt ist, der sich der bannenden Kraft unmöglich entziehen kann: die Betrachterin oder der Betrachter, sagen wir: jeder einzelne von uns.“

Martin Spengler, 1974 in Köln geboren, studierte nach Jahren als Zahntechniker ab 2003 an der Hochschule für Künste in Bremen, der Akademie der Bildenden Künste Wien und zuletzt der Akademie der Bildenden Künste München. Dort wurde er Meisterschüler bei Karin Kneffel und ist seit 2010 auch deren 2010 künstlerischer Mitarbeiter. Spengler zeigt Pappreliefs, aus denen ganze Welten entstehen.
Er schreibt darüber: „In meinen Werken zieht sich die Zeichnung durch den gesamten Arbeitsprozess: In der detailgetreuen Vorzeichnung, mit der ich mich wie mit einem Schnittmuster in einen Wellpappblock mit bis zu 35 cm Dicke hineinarbeite, beginnt der Arbeitsprozess. Daraufhin folgt das Herausschnitzen der Details und das Arbeiten in die Tiefe mit einem skalpellartigen Instrument. Hieraus resultieren die Schnittkanten. Dann ziehe ich auf der zuvor mit Kalkgrund angestrichenen Objektoberfläche die Schnittkanten mit einem Graphitstift nach. Die Graphitzeichnung auf den Schnittkanten verleiht der Arbeit einen eigenen Ausdruck und verstärkt das Flirren bis zur optischen Überreizung des Betrachters. Die Reliefs selber werden zu einem Organ, das in sich zu pulsieren scheint. Die konkreten Motive werden zu autonom-abstrakten Bildern von Unübersichtlichkeit geprägt, in denen sich Vergangenheit und Gegenwart vor dem Betrachter im Jetzt auflösen … Das monochrome Weiß wird so zu einer Art Projektionsfläche.“

Die Vernissage in der Alten Post findet statt am Freitag, 9. September 2016 um 20 Uhr, die Einführung gibt Günter Baumann Beide Künstler sind anwesend.
Ausstellungsdauer von 10.September bis 9.Oktober 2016.
Öffnungszeiten wie immer: Dienstag bis Samstag 16– 18 Uhr und Sonntag und Feiertag 14-18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Galerie in der Alten Post, Bahnhofstraße 12, Eislingen.