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Vortrag des Demenz-Netzwerkes: Endorphine helfen beim Entspannen

05.11.2016 - Stadt Eislingen PSE (Pressestelle)

 

Vortrag des Demenz-Netzwerkes unterstützt pflegende Angehörige mit wertvollen Tipps für den Alltag

Viele Momente der Entspannung gab es am vergangenen Freitag bei einem Vortrag des Demenz-Netzwerkes in der Stadthalle. Die Diplom-Psychologin Gerda Singer-Wischniowski zeigte an praktischen Beispielen und Übungen, wie mit Entspannung neue Kraftquellen aktiviert und das körperlich-seelische Gleichgewicht wieder hergestellt werden kann.

„Die Kunst des Ausruhens ist ein Teil der Kunst des Arbeitens“. Mit diesem Zitat von John Steinbeck eröffnete Diplom-Psychologin Gerda Singer Wischniowski ihren Vortag „Ruheinseln im Alltag – Mit Entspannung neue Kräfte wecken“. Der Alltag stellt an jeden von uns besondere Anforderungen und Aufgaben. Diese zu bewältigen kann oft dazu führen, dass unsere Kräfte nachlassen. Besonders bei der häuslichen Pflege von nahen Angehörigen können die Pflegenden schnell überfordert werden. Gerda Singer-Wischniowski zeigte in ihrem Vortag Möglichkeiten der richtigen Entspannung auf, um solchen Stresssituationen vorzubeugen oder diese gar nicht erst entstehen zu lassen. Wesentlich dabei ist, dass die Übungen praktisch sind und leicht in den Alltag integriert werden können. Außerdem braucht man für diese Übungen keine besonderen Zutaten, so dass man diese einfach im Alltag umsetzen kann. Zum Beispiel fördere die Ohrmassage die bessere Durchblutung der massierten Regionen und das richtige Atmen helfe ebenfalls, da man dadurch tiefer und ruhiger Atmen kann. So wird der Körper besser mit Sauerstoff versorgt. „Ein positiver Nebeneffekt ist, dass diese Übung auch beruhigend und schlaffördernd wirkt“, erklärte die Referentin. „Für viele Seniorinnen und Senioren ist dies besonders wichtig, da viele Menschen im fortgeschrittenen Alter nicht mehr so gut schlafen können“. Ein weiteres Mittel, sich langfristig zu entspannen und zu erholen, sei regelmäßig zu Lachen. Denn Lachen ist die beste Medizin und diese gibt es sogar rezeptfrei. „Sorgen Sie dafür, dass sie immer was zu lachen haben“, empfiehlt Singer-Wischniowski. Denn Lachen schüttet die körpereigenen Glücksgefühle, die sogenannten Endorphine, aus und hilft so beim Stressabbau. Anschließend wurden verschiedene Schulter-Nacken Übungen erklärt. Hier sei es wichtig, dass diese immer im Schneckentempo durchgeführt werden, um den gewünschten Effekt zu erzielen.

Eine weitere beliebte Form der Entspannung ist die Handmassage, die von den Nachbarschaftshelferinnen, Hannelore Höhn, Hildegard Hickl und Annemarie Rink, vorgestellt wurde. Wer wollte, konnte sich die Hände massieren lassen oder einem anderen Bewohner die Hände massieren. Die Nachbarschaftshelferinnen zeigten wie es geht. Zuerst beträufelt man die Hände mit ein wenig duftendem Öl und dann massiert man mit kreisenden Bewegung zuerst die Handflächen und anschließend die einzelnen Finger. „Besonders für ältere Menschen ist diese Massage sehr wohltuend, da mit zunehmendem Alter die Handgelenke mehr und mehr schmerzen“, erklärten die drei Frauen. Dadurch, dass die Hände vom Körper weit entfernt sind, wird diese Entspannungstechnik von den meisten Menschen mit einer dementiellen Erkrankung gut angenommen und als sehr angenehm empfunden.

Zum Abschluss gab die Diplom-Psychologin noch wertvolle Tipps mit auf den Weg. Unter anderem sei es wichtig, viel Obst zu essen, denn in Stresssituationen verbrauche der Körper viel mehr Vitamin C, als in entspannten Situationen. Außerdem solle man für ausreichend frische Luft, Bewegung und Schlaf sorgen, damit der Körper entspannter und erholter in die täglichen Herausforderungen starten kann.

Ein herzliches Dankeschön gilt den Nachbarschaftshelferinnen Hannelore Höhn, Hildegard Hickl und Annemarie Rink. (v.l.n.r.)