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Martin-Luther-Gedenkgottesdienst mit Kantate „Ein feste Burg“

in der Christuskirche Eislingen

14.11.2016 - Christuskirche

 

Das Festjahr zum Gedenken an „500 Jahre Reformation“ wurde in der Eislinger Christuskirche am Sonntag, 6. November 2016, mit einem besonderen Gottesdienst der Christus- und Lutherkirche in Erinnerung des Reformators von den Kirchenchören der beiden evangelischen Kirchengemeinden feierlich eingeläutet.

Ein schöner Höhepunkt im Gottesdienst in der nahezu voll besetzten Christuskirche war zunächst das gemeinsame Singen einer geistlichen Dichtung von Pfarrer Frieder Dehlinger: „Mein Leben steht in Deinem Buch“, gekoppelt mit der bekannten Melodie „Erhalt‘ uns Herr, bei deinem Wort“ von Martin Luther.

Als zentrales Ereignis konnte die zuhörende Gemeinde dann die klangvolle Kantate „Ein feste Burg ist unser Gott“ (BWV 80) von Johann Sebastian Bach hören. Das acht-teilige Werk des großen Barockmeisters wurde in jeder Hinsicht unter der einfühlsamen Leitung von Rainer Hasert in angemessenem Tempo aufgeführt. Anfangs, aber auch am Ende des Gottesdienstes, überzeugte der schöne, strahlende Eingangschor in all seinen imitatorischen Elementen. Als große Verständnishilfe diente das Textblatt für die Gottesdienstgemeinde, um die Botschaft zu verinnerlichen. Ein wunderschönes Miteinander stellt z.B. der zweite Kantatenteil (die Kombination von Baß-Arie mit koloriertem Sopran-Cantus firmus) dar, meisterlich musiziert von Thorsten Müller und Susanne Meyer. Th. Müller sang mit schöner Stimme den auffordernden Text „Erwäge doch, Kind Gottes, die so große Liebe“ als Rezitativ mit anschließendem Arioso, in welchem die Verbindung mit Gott dargestellt wird. Die Sopran-Solo-Arie „Komm in meines Herzens Haus“, wieder mit schöner Ausdruckskraft von S. Meyer vorgetragen – überzeugte die meditierende Gemeinde. Der sich anschließende Choral wurde von allen vier Chorstimmen mit kräftigen „unisono“ Stimmen gesungen, mit Begleitung des vollen Orchesters (Trompeten, Pauken, Oboen d’amore und Streicher mit Orgel-Continuo). Die sängerische Leistung von Solo-Tenor Hubert Mayer in der Darbietung eines weiteren Rezitativs mit Arioso und andererseits das „Duetto“ von Solo-Tenor und Solo-Alt (Andrea Wahl) „Wie selig sind doch sie‘“ muss hier besonders hervorgehoben werden. So gestaltete H. Mayer stimmlich sehr virtuos die Textabschnitte „Tritt freudig an den Krieg“ (gegen das Böse: Anm. des Verfassers) sowie „Dein Heiland bleibt dein Heil“, textgemäß von J.S. Bach in 32steln komponiert. Aber auch im genannten „Duetto“ überzeugten die beiden o. g. Solisten durch gut harmonierende, melodische Abläufe, anbetrachts des Textinhaltes zur „Seligkeit“. Klanglich wunderbar leiteten Solovioline und Oboe d’amore das „Duetto“ ein und brillierten in den bewegt-komponierten Passagen.
Die Solisten und der gesamte Projektchor wurden äußerst wirkungsvoll vom Orchester unterstützt, das eigens für diese Aufführung zusammengestellt wurde und sehr gut und harmonisch, dem Dirigat Rainer Haserts aufmerksam folgend, musizierte.
„Das Wort sie sollen lassen stahn“ war die Textgrundlage des Schluß-Chorals, den beide Kirchenchöre mit Gastsängern und –sängerinnen und alle Instrumentalisten unter der souveränen Leitung von Rainer Hasert darboten, bevor noch einmal der klangmächtige Eingangschor erklang, mit nachfolgendem anhaltendem Applaus.

Eckhart Naumann

"Ein feste Burg" Kantate von J.S.Bach, aufgeführt in der Christuskirche