zurück zur TITELSEITE   

DRUCKANSICHT

www.eislingen-online.de

 

Seniorennachmittag der Christuskirche am 09.03.2017

Claus Anshof präsentierte „Löffelgeschichte(n)“

13.3.2017 - Christuskirche

 

Pfarrer i. R. Ulrich Lauterbach konnte eine große Gästeschar im frühlingsfrisch dekorierten Gemeindehaus begrüßen. In seiner Andacht sprach er über etwas andere Gedanken zur Passionszeit: Mensch, freue dich! Am Frühling und der Lust am Leben, wie in Paul Gerhards Lied „Geh aus mein Herz“. Auch Salomo spricht vom Genießen des Lebens und der Freude daran. Eberhard Staudenmayer begleitete Paul Gerhards Lied und weitere passende Lieder am Klavier. Beim Kaffeetrinken war man sich einig, dass dies die beste Art ist, einen verregneten Nachmittag zu verbringen!
Herzlich begrüßt wurde nun Claus Anshof, Historiker und ehem. Direktor des Werner-Heisenberg-Gymnasiums. Sein Thema war: “Der Löffel, seine Geschichte, und Geschichten rund um ein nützliches Gerät“. Es wird vermutet, dass etwa 10 000 v. Chr. die Geschichte des Löffels begann, als Röhrenknochen angebohrt wurden, um an das Mark zu kommen. Nötig wurde er, nachdem die Suppe entdeckt worden war. Claus Anshof hatte ein großes Sortiment verschiedenster Löffel mitgebracht und erklärte deren Funktion und Herkunft. Es gibt sie aus Holz, Horn, Perlmutt, Elfenbein, Porzellan und aus den verschiedensten Metallen. In unserer Sprache gibt es ca. 120 Begriffe mit einem Bezug zum Löffel. Heutzutage bemühen sich die Hersteller um immer neuere Designs, so z.B. wurde z.B. der „Göffel“ für Nudeln mit Soße erfunden.

Aus seinem großen Fundus erzählte Claus Anshof die Geschichte eines Löffels seiner Großmutter aus Schlesien, der zum „Familienlöffel“ wurde und in den Generationen weitergereicht wird. Es sei bekannt,so erzählte er weiter, dass 1550 in Nürnberg zerstrittene Ehepaare eingesperrt wurden, mit einem Bett und nur einem Löffel. Nicht überliefert ist, ob´s geholfen hat. In der Moritat „Sabinchen war ein Frauenzimmer“ führt der Diebstahl von 6 Löffeln gar zum Mord. In dem schlesischen Märchen „Die kleine Fee“ ist der Brauch gegründet, zur Taufe einen silbernen „Tauflöffel“ zu schenken. Der Enkel des Referenten kommentierte die Geschichte des Suppenkaspers aus dem Struwwelpeter so: Er hätte die Suppe auch nicht gegessen weil der Löffel so hässlich sei. Weiterhin erzählte Claus Anshof noch eine sehr persönliche Geschichte aus seinem Berufsleben, in der ein Löffel eine Schlüsselrolle spielte.

Herzlicher Beifall dankte ihm für seine interessanten und vielseitigen Geschichten rund um den Löffel. Mit großem Interesse wurden anschließend die verschiedensten Löffelvariationen begutachtet und diskutiert.

Es wurden dann noch für die anwesenden Geburtstagskinder die Wunsch-Geburtstagslieder gesungen sowie auch einige weitere gesellige Lieder. Ulrich Lauterbach beendete den interessanten Nachmittag mit großem Dank an den Referenten des Nachmittags, Claus Anshof, das Küchen- und Deko-Team und Eberhard Staudenmayer für die versierte Begleitung am Klavier.
INFO:
Der nächste Seniorennachmittag ist am 6. April mit Kriminalhauptkommissar Aspacher zu „Betrügern an der Haustür“. Herzliche Einladung!

Alice Estler
(Fotos: I. Sing)

Ulrich Lauterbach und Claus Anshof

Löffel jeglicher Art – das Thema des Seniorennachmittags

Lebhafte Diskussion um „Löffel“