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Seniorennachmittag der Christuskirche am 5. April 2018

'Gedichte zum Schmunzeln' bereiteten viel Freude

08.4.2018 - Christuskirche

 

Pfarrer i. R. Uli Lauterbach begrüßte die Gäste zum nach-österlichen Seniorennachmittag. Das Eingangslied „Wir wollen alle fröhlich sein“ und der Bibeltext Lukas 24, 1-12 bildeten die Grundlage der Betrachtung über die Frauen am leeren Grab Jesu. Ihre Trauer und Gedanken fühlen auch heute die Menschen auf dem Weg zum frischen Grab eines geliebten Verstorbenen. Frauen waren die ersten Zeugen der Auferstehung und ihre Botschaft machte die Runde unter den Anhängern. Seither leuchtet das Licht des Auferstandenen, und das sollten auch zwei riesige Sträuße Narzissen symbolisieren, die U. Lauterbach mitgebracht hatte. Nach dem Lied „Wir danken dir, Herr Jesus Christ“ gab´s Kaffee, Zopf und Brezeln und Schoko-Eier aus der liebevoll gestalteten Tisch-Deko. Der musikalische Begleiter Eckhart Naumann spielte einen Teil der „Frühlingsstimmen“ von J. Strauss und leitete über zur heutigen Referentin, Barbara Oberacker, die „Gedichte zum Schmunzeln“ ausgesucht hatte. Sie erklärte den Hut, den sie aufhatte damit, dass alle Gedichte von Männern geschrieben worden waren. Nur die Männer waren Schriftsteller und ihre Werke wurden von Männern in den Familien laut vorgelesen, um etwas Bildung weiterzugeben. Sie begann mit zwei deftigen Gedichten auf schwäbisch, dann wurde dem Frühling gehuldigt mit dem „Osterspaziergang“ (Goethe), „Die linden Lüfte“ (Uhland) und Mörikes „Blaues Band“.
Boshafte Gedichte sind überliefert von Heinrich Heine, der aus einer jüdischen Familie stammt, mit der er aber Zeit seines Lebens nicht zurecht kam. Er war ein großer Verehrer von Goethe und lebte zum Schluss in Frankreich. In seinen „Reisebildern“ urteilt er sehr böse über die Tiroler. Wilhelm Busch ist der einflussreichste und bekannteste humoristische Dichter Deutschlands. Er gilt als geistiger Vater von Ringelnatz, Eugen Roth, Heinz Erhard usw. Der Vortrag seiner Gedichte „Höflichkeit statt Wahrheit“, „Selig sind die Auserwählten“ und „Ritter von der eignen Meinung“ entlockte einem Zuhörer den Vortrag von „Die Freunde“. E. Naumann brachte nun zwei weitere Walzer aus den „Frühlingsstimmen“ zu Gehör. Weiter ging‘s mit Joachim Ringelnatz (1883-1934), der trotz schweren Lebens und Leidens so wunderbare Texte verfasste wie „Im Park“ und „Die Ameisen“. Ursprünglich aus Dresden stammt Erich Kästner, dessen Werke der Bücherverbrennung anheim fielen und der nach dem Krieg bis zu seinem Tod 1974 in München lebte. Von ihm hörten wir „Das Verhängnis“ und „Das verhexte Telefon“. Zum Abschluss stellte uns B. Oberacker noch Heinz Erhard vor, der allen Anwesenden durch seine Fernsehauftritte noch in lebhafter Erinnerung war: „Noch´n Gedicht“. Er war der große Freude-Bringer nach dem Krieg, die Menschen waren hungrig nach etwas Fröhlichkeit. „Oh wär ich“ und „Die Made“ inspirierten einen Zuhörer, „Die vier Jahreszeiten“ vorzutragen.
Mit herzlichem Beifall für den informativen und amüsanten Vortrag wurde Barbara Oberacker von der Bühne geleitet und es erklang das Finale der „Frühlingsstimmen“ und die blühenden Bäume im Prater. Geburtstagsständchen wurden gesungen, und nach weiteren Wunschliedern bedankte sich Ulrich Lauterbach bei allen Mitwirkenden, die zum Gelingen des Nachmittages beigetragen haben, besonders natürlich bei B. Oberacker und E. Naumann. Jeder Gast bekam eine mit Grün gebundene Narzisse überreicht, um noch etwas Osterfreude mit nach Hause zu nehmen.
Mit Hinweisen auf die Woche der Diakonie und das neue Angebot des Eislinger Mittagstisches wurden die Besucher verabschiedet, ebenso mit der herzlichen Einladung zum nächsten Seniorennachmittag am 3. Mai, auch Hauptversammlung des Krankenpflegevereins. (A.E.)

Barbara Oberacker mit ihren "Gedichten zum Schmunzeln"