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Arabisch trifft Schwäbisch

Ein Beitrag der Kolpingsfamilie zu den Wochen der Vielfalt in Eislingen

29.9.2018 - Kolpingsfamilie Eislingen Gerhard Frank / Karl-Heinz Hild

 

(gf) Die Kolpingsfamilie hatte in ihr Heim im Gemeindehaus St. Markus eingeladen um mit Flüchtlingen, die in unserer Stadt wohnen, ins Gespräch zu kommen. Viele waren gekommen, Frauen und Mädchen, die Männerwelt der Flüchtlinge war durch einen kleinen Jungen vertreten. Von der Stadtverwaltung war ein vierköpfiges Team gekommen das sich um die Integration der Flüchtlinge kümmert. Da waren Bernd Letzel, unter anderem verantwortlich für Integration, Christina Szalontav, Betreuerin der Asylpaten, Renate Völlinger, Integrationsmanagerin, und Veit Hagl, Integrationsmanager.
Siegfried Riedmüller las zur Einführung in den Themenabend aus einem Schreiben des Kolpingwerks vor, betreffend den „Masterplan Migration“ des Bundesinnenministeriums. Das Kolpingwerk fordert die geplanten Maßnahmen noch einmal kritisch zu betrachten. Deutschland brauche einerseits die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte und müsse auf der anderen Seite ihrer humanitären Verantwortung und christlichen Überzeugung gegenüber den Schutzsuchenden, die sich in Not nach Europa wenden, gerecht werden.
Während Bernd Letzel einen Lagebericht über die Situation in Eislingen abgab sprach die Integrationsmanagerin Renate Völlinger die Einzelheiten ihrer Arbeit an. Im Moment sucht sie dringend eine größere Wohnung für eine Flüchtlingsfamilie. Sie hilft bei Behördengängen. Die Sprachförderung ist eine wichtige Aufgabe. Als Übersetzer können oft die Kinder der Familien hilfreich sein, da sie im Kindergarten oder in der Schule die deutsche Sprache viel leichter lernen als ihre Eltern. Ganz klar kam auch zum Ausdruck, daß von den Flüchtlingen im Gegenzug zu diesen Zuwendungen erwartet wird, dass sie unsere Gesetze, Lebensweise und Werte mindestens achten. Veit Hagl, „der Geduldige“, erzählte wie viel Zeit er investieren muss, um mit einem Schützling zum Beispiel einen Fragebogen auszufüllen. Beide Integrationsmanager lobten die Zusammenarbeit mit Frau Szalontay, die im Rathaus die nötigen Fäden spinnt.
Weitere Gespräche wurden an das Büffet verlagert, das mit leckeren arabischen und schwäbischen Häppchen bestückt war. Dabei wurde festgestellt, dass die Frauen aus fremden Kulturkreisen nicht nur gut backen können, sondern auch im vergangenen Jahr die deutsche Sprache ordentlich gelernt haben. Die können heute besser deutsch als wir Schwaben arabisch.