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Seniorennachmittage der Christuskirche starten mit Jahreslosung ins neue Jahr

19.1.2011 - Christuskirche, B.Nürk

 

Eine fröhlich winterliche Dekoration überraschte die Besucherinnen am 13. Januar zum ersten Seniorennachmittag der Christuskirche im neuen Jahr: Auf den Tischen standen Zweige mit Minischneemännern, stehend oder laufend, umrahmt von Schneeflocken.
Zum Auftakt spielte Eckhard Naumann am Flügel zum Gedenkjahr an den großen Komponisten Franz Liszt aus der Ungarischen Rhapsodie.
Statt des erwarteten Pfarrers Frieder Dehlinger, der erkrankt war, übernahm Herr Naumann die musikalische Begleitung und Herr Jens Bessler die Ausführungen zur Jahreslosung aus dem Römerbrief: Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem (Römer 12,21).

Nach der Begrüßung begann Diakon Hilsenbeck seine Besinnung mit dem Lied „Es kommt ein Schiff geladen …“. Danach zeigte er ein modernes Bild eines Schiffes mit einem scheinbar schiefen, abgebrochenen Kreuz, bei dem die Senioren manches Interessante entdecken konnten. Wie im Lied besungen könnte das Segel (mit dem Kreuz) bei diesem Bild für die Liebe Gottes stehen.
Das zweite Bild zeigte eine Anhöhe mit einem tiefen, gefährlichen Erdspalt. Am Rand glaubte mancher, eine Person zu erkennen. Ein Bogen ‚überbrückt’ diesen Spalt. Diakon Hilsenbeck sah in Anlehnung an das Bundeszeichen des Regenbogens darin ein Zeichen für die Liebe Gottes zu den Menschen.


Die Bildmotive von Eberhard Münch und Dorothee Krämer entstanden zur Jahreslosung 2011: Lasse Dich nicht vom Böden überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten (Römer 12,21).

Ein drittes Bild schließlich zeigte eine Rose auf einem behauenen Steinblock. Dieses Bild ist auf der Deckseite zum Jahresprogramm der Gemeinde- und Seniorennachmittage von Luther- und Christuskirche zu sehen. Die Rose als Königin der Blumen symbolisiert als rote Rose die Liebe. Der Stein steht dagegen für etwas Schweres, Belastendes, vielleicht auch für Gefahr oder Bedrohung. Dass die Rose obenauf liegt, ist bei diesem Bild jedoch kein Zufall. Überwinde das Böse mit Gutem, nämlich mit Liebe und Verzeihen. So kam einigen bei diesem Bild ein Schlager in den Sinn: „Marmor, Stein und Eisen bricht“. „… Aber Gottes Liebe nicht“ wandelte der Diakon den weiteren Text ab. Abschließend trug er das Kapitel aus dem Römerbrief vor, dem die Jahreslosung entnommen ist, und das unter der Überschrift 'Weisungen für ein Liebe aus der Liebe' steht. Gemeinsam wurde dann als Schlusslied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ gesungen.


Zum gemeinsamen Kaffeetrinken gab es neben Brezeln und Hefezopf ein Früchtebrot, das Herr Naumann mit herzlichen Grüßen von Pfarrer Lauterbach, Vorgänger von Herrn Dehlinger, von den Fildern mitgebracht hatte.

Anschließend folgten die musikalisch umrahmten Gedanken zur Jahreslosung mit Jens Bessler. Von einer CD erklang eine Ouvertüre, die spätestens nach dem Chor der gefangenen als Verdis Oper Nabucco erkannt wurde. Auf Worte Dostojewskis über die Liebe folgte ein Gebet um Ruhe und Frieden für die Seele. Passend zum Jahresbeginn folgte eine Aufnahme von Udo Jürgens mit „Heute beginnt der Rest deines Lebens“. Der kommende Frühling bringt nicht nur das Erwachen der Natur, sondern ist auch ein Angebot für Seele und Gemüt, so der Referent selbst Senior. Gebetsworte leiteten über zum Osterchor aus Cavalleria rusticana.
Jens Bessler, der dieses Jahr zum 30. Mal beim evangelischen Familienkreis über die Jahreslosung sprechen wird, kommt nun gezielt auf den diesjährigen Text: Die Jahreslosung stellt den Gegensatz zwischen Gut und Böse heraus, den wir seit dam und Eva kennen. Das Dichten und Trachten des Menschen ist böse von Jugend auf, so zitiert er den Psalmbeter.
Leider ist der Mensch oft weit davon entfernt, das Böse mit Gutem zu vergelten. Dabei leide das Opfer mehr als der Täter, den wiederum sein schlechtes Gewissen plagt, dessen etwaige unchristliche Gedanken keine Vergebung zulassen. Paulus wusste um die Schwäche nicht nur seiner Zeitgenossen, wenn er vorschlägt „Wenn es möglich ist, halte mit allen Menschen Frieden“ - die Betonung liegt dabei auf ‚möglich’.
Aus der Perspektive Gottes wird der Mensch nicht fallen gelassen. Und erfahrene Barmherzigkeit Gottes kann weitergegeben werden, indem wir dem anderen verzeihen. So hat nicht zuletzt auch Jesus selbst viele Angriffe auf seine Person ausgehalten – mit Gottes Hilfe.
Wenn jemand seine schlechten Gefühle gegenüber einem anderen überwindet, so tut er sich nicht zuletzt auch selbst etwas Gutes. Auch das ist eine Seite der Jahreslosung „Lasse dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Gutem.“
Es folgte ein Satz aus einem Klarinettenkonzert Mozarts. In einem letzten Gebet ging es um Gottes reich gedeckten Tisch … und dass Bäume kein Verdienst der Erdenbewohner seien, ehe das Ave Maria von Felix Mendelsohn die musikalische Umrahmung der Jahreslosung abschloss.

Im Saal war es andächtig und still geworden, so konzentriert lauschten die Anwesenden den Ausführungen von Jens Bessler. Mit Beifall und einem kleinen Geschenk wurde dieser schließlich bedankt.


Als Geburtstagslied für den einzig anwesenden Jubilar Ernst Sihler wurde der Kanon ‚Herr, bleibe bei uns’ angestimmt, den die SeniorInnen gut dreistimmig meisterten. Zum Ausgang spielte Herr Naumann die Toselli-Serenade.

Der nächste Seniorennachmittag der Christuskirche am 3. Februar findet zur gewohnten Zeit (14.30 Uhr) im Gemeindehaus an der Salacher Straße statt. Mit Bezug auf das Eislinger Stadtjubiläum ist das Thema „Heimat – Heimat finden“, zu dem Herrn Scheufele-Leidig von der diakonischen Bezirksstelle als Referent gewonnen werden konnten.

von links: Jens Bessler ,Eckhard Naumann , Diakon Hilsenbeck