zurück zur TITELSEITE   

DRUCKANSICHT

www.eislingen-online.de

 

AWO Eislingen: „Telefonbetrüger sind wieder aktiv“

Musterbriefe gegen unberechtigte Forderungen gibt es bei der AWO

02.8.2011 - Harald Kraus

 

Saftige Rechnungen für vermeintliche Telefondienstleistungen verunsichern erneut die Telefonkunden. Wie der Eislinger AWO-Vorsitzende Harald Kraus berichtet, häufen sich bei ihm neuerdings wieder Beschwerden über die Berechnung von Dienstleistungen durch die Frankfurter Firma First Communication.
Mehrere Senioren haben in den letzten Wochen bei Kraus angerufen und seinen Ratschlag erbeten, weil auf ihrer Telefonrechnung Dienstleistungen der Firma First-Communcation aus Frankfurt erscheinen, jedoch die tatsächlich nicht erbracht und bestellt worden sind. „Offen-bar hat die Vielzahl der Anzeigen aus den vergangenen Jahren noch nicht dazu geführt, dass die Staatsanwaltschaft der dubiosen Firma das Handwerk legen konnte“, stellt Kraus fest.
Während in 2009 vor allem mit sogenannten Gewinnversprechen, bei denen vermeintliche Verbindungen zu irgendwelchen Spezialnummern hergestellt worden sein sollten, operiert wurde, geht jetzt die Firma First Communication nach Angaben der AWO noch dreister vor. Sogar ohne dass vorher irgendein Kontakt mit dem Telefonkunden bestanden hat, erhalten diese auf der von der Telekom AG ausgestellten Rechnung eine Belastung über vermeintlich bestellte und in Anspruch genommene Dienstleistungen, deren Art und Umfang allerdings der Rechnung nicht einmal im Einzelnen entnommen werden kann.
„In den mir jüngst bekannt gewordenen Fällen sind sozusagen ohne Vorwarnung einmal 42 Euro und einmal 145 Euro abgebucht worden“, beschreibt Kraus den Sachverhalt. Er empfiehlt den Telefonkunden, die von ihnen nicht veranlasste Leistungen berechnet bekommen, die Lastschrift der Telekom AG bei ihrer Bank innerhalb 6 Wochen zurück gehen zu lassen und auf keinen Fall die geforderte Summe zu bezahlen. Allerdings müsse der auf die Telekom AG direkt entfallende Anteil dann mit Einzelüberweisung beglichen werden, um nicht ins Mahnverfahren zu geraten.
„Das Ärgerlichste an der ganzen Sache ist, dass die Telekom AG sich zum Handlanger dubioser, sogenannter Dienstleistungsfirmen macht, indem sie für diese die Rechnungsstellung übernimmt“, schimpft Kraus. Er halte das Verfahren allerdings für rechtlich fragwürdig, weil die Kunden nur der Telekom und nicht weiteren Dritten eine Abbuchungs-ermächtigung erteilt hätten. „Aber das liegt wohl daran, dass die Telekom sich die Rechnungsstellung durch Dritte gut bezahlen lässt. Da wird mit betrügerischen Methoden Dritter noch ein lukratives Geschäft gemacht“, vermutet Kraus.
Betroffene können bei der AWO Eislingen Musterbriefe abfordern, mit denen die unberechtigten Forderungen zurück gewiesen und Anzeige bei der Staatsanwaltschaft und der Wettbewerbszentrale erstattet werden kann (Tel. 07161/81750499).