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Gemischtes Doppel mit Malerei und Objekten

Stefan Wehmeier und Jörg Bach beim Kunstverein Eislingen

05.9.2011 - Kunstverein Eislingen, Paul Kottmann

 

Die Sommerpause ist vorbei, der Kunstverein Eislingen eröffnet die zweite Halbzeit 2011. Und das mit einer Doppelausstellung, in der zwei- und dreidimensionale Arbeiten gezeigt werden: Stefan Wehmeier, in Hechenwang (Landkreis Landsberg) lebend, zeigt neue Malerei, sein Kollege Jörg Bach aus Mühlheim/ Donau Objekte.

Stefan Wehmeier, 1955 in Köln geboren, hatte seit 1983 zahlreiche Ausstellungen im
In- und Ausland. Sein Weg zur Bildenden Kunst begann mit einer Lehre als Kunstschmied in München (1973-1976) und führte über eine Bühnenbildhospitanz am Bremer Theater (1979) auf die Akademie für das Graphische Gewerbe/München (1980-1983) Von 1991–94 war Wehmeier Vorsitzender des Bayerischen Künstlerhauses. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Arbeitsstipendien der Prinzregent-Luitpold-Stiftung/ München, der Stiftung Kulturfonds Berlin im Künstlerhaus Schloß Wiepersdorf, des Kunstraumes De Overslag, Eindhoven/Niederlande und 2009 den Kunstpreis des Landkreises Fürstenfeldbruck. Seit 1997 leitet er die Radierwerkstatt im Kloster Fürstenfeld.

Wehmeier nennt seine Arbeiten „Naturstücke“, allerdings sind die Bilder sehr abstrahiert. Äußere Natureindrücke und innere Bilder werden in Reflexion, Nachfühlen und künstlerischem Gestalten eines.Da sind Felsen und Berge, da sind Himmel und Erde, da sind Steine, gelegentlich Pflanzen, aber alle zugrundeliegenden Elemente verfließen in zart lasierenden Farbschichten und lösen sich auf. Sie kontrastieren mit kräftigen Konturen, deren kalligraphische Handschrift charakteristisch ist für Wehmeier Arbeiten, in denen nichts feststeht, sondern alles sich im steten Wandel befindet. Nur selten begegnen uns in den Bildern etwas wie idyllische Landschaften, meist erzeugen bewusste Brüche Vieldeutigkeiten.

Jörg Bach, 1944 in Wolgast geboren, stellt seit 1965 aus, oft bei interdisziplinären Projekten. Er hatte bereits erste Auszeichnungen erhalten (1974 Karl-Ernst-Osthaus-Preis, Hagen, 1984/85 Preise bei Grafik-Biennalen in Ibiza und Lodz, bevor er, nach einem Praktikum bei dem Bildhauer Roland Martin (1983 -1986), ein Studium der freien Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe begann, das er 1991 beendete. 1989 wurde er mit dem 1. Preis für Mixed Media/Collage in Toronto/ Kanada ausgezeichnet, 1999 mit dem Kunstpreis der Woldemar-Winkler-Stiftung Gütersloh, 2004 erhielt er den Preis der Kulturbehörde der bulgarischen Stadt Plovdiv. Jörg Bach arbeitete als Lehrer an der Städtischen Jugendkunstschule Tuttlingen, ist Mitglied im Künstlerbund Baden-Württemberg und der Neuen Gruppe München.

Der Kritiker Rudolf Greiner schreibt: „Ausgangpunkt für Jörg Bachs Skulpturen sind kompakte Grundformen: Kugel, Würfel, Quader. Durch eine verborgene innere Kraft bewegt, werden diese kompakten Formen aufgebrochen. Sie teilen sich, blähen sich auf, verzweigen sich und strecken sich ins Überdimensionale. Zugleich krümmen sie sich immer wieder zurück zu jener Energie, aus der sie hervorgegangen sind. Positiver und negativer Raum, ein Hinein und Hinaus, ein Hindurch und Drumherum entstehen. Wie von selbst nehmen dabei die abstrakten Formen seiner Objekte Gegenständliches auf, die sich in den Titeln spiegeln. Die Objekte ergreifen nicht nur Raum, sondern machen ihn transparent. Man sieht durch ihn hindurch in andere Räume und Weiten.“

Die Ausstellung findet in der Alten Post Eislingen statt, Bahnhofstraße 12.
Bei der Vernissage am Freitag, 09. September 2011 um 20 Uhr spricht Dr. Eva-Marina Froitzheim, die Leiterin der Städtischen Galerie Böblingen, die beiden Künstler sind anwesend.

Ausstellungsdauer ist vom 10. September bis zum 09. Oktober 2011. Die Öffnungszeiten sind wie immer Dienstag bis Samstag 16–18 Uhr und Sonntag und Feiertag 14–18 Uhr. Der Eintritt beim Eislinger Kunstverein ist frei.

Wehmeier: Brenva

Bach: Vorläufige Beruhigung

Bach: Vorläufige Beruhigung