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AG Umwelt begrüßt Biotopentwicklungsplan

Geplanter Feldwegeausbau wird kontrovers diskutiert

10.11.2011 - PSE (Pressestelle Stadt Eislingen/Fils)

 

Bevor sich die AG Umwelt in ihrer letzten Sitzung mit Sachthemen befasste, stand die Bekanntgabe eines Personalwechsels an. Planungsamtsleiter Dirk Ringleb dankte dem seitherigen Vorsitzenden Bernd Letzel im Namen der Stadt Eislingen für sein großes Engagement im Bereich Umwelt und hob insbesondere seine Verdienste bei verschiedenen Streuobstprojekten hervor. Gemeinderat Peter Ritz schloss sich dem Dank im Namen der AG an.

Neuer Vorsitzender der AG Umwelt ist Wolfgang Lissak. Der diplomierte Landschaftsplaner ist als Umweltbeauftragter bei der Stadt Eislingen für die Bereiche Landschaftsplanung und Naturschutz zuständig.
Dirk Ringleb stellte dem Gremium den Planungs- und Sachstand verschiedener Projekte vor. Dazu gehört die Gestaltung eines in Zusammenhang mit der Gewässerrenaturierung geplanten Aufenthaltsbereichs an der Krummmündung sowie der geplanten Rückbau der Filsstraße zum Geh- und Radweg. Beide Projekte sollen als Bestandteil der Filstalroute in den Landschaftspark Fils integriert werden. Fördermittel hierfür wurden von der Stadt beantragt.
Vom Eislinger Tiefbauamtsleiter Anton Frey erfuhren die Gremiumsmitglieder über den Stand der Baumaßnahme der Osttangente und des Brückenbaus über die Krumm. Die damit verbundenen Renaturierungsmaßnahmen an der Fils führen nach Aussagen von Wolfgang Lissak aufgrund der wiederhergestellten Durchhgängigkeit des Gewässers und einer naturnahen Ufergestaltung dort zu einer ökologischen Verbesserung.
Kontrovers und sehr kritisch sahen die Mitglieder der Arbeitsgruppe die vorgesehene Befestigung von zwei bislang geschotterten Feldwegen. Aus Sicht der Stadt wird die Befestigung mit einer Bitumenspitzdecke als notwendig erachtet, da der Zustand der Feldwege durch Landwirtschaft und die Bürgerschaft bemängelt werde und laufende Unterhaltung hohe Kosten verursache. Der für Eislingen zuständige Naturschutzbeauftragte Jörg Brühl riet, nicht allen Beschwerden und Wünschen nachzugeben, da ansonsten langfristig alle offenen Wege versiegelt würden. Mit Verweis auf die ökologischen Nachteile will er der geplanten Befestigung nicht zustimmen.
Da die Befestigung einer Asphaltierung gleichgesetzt wird, bewertet die Untere Naturschutzbehörde das Vorhaben als einen Eingriff in den Naturhaushalt, welcher auszugleichen ist. Geeignete Ausgleichsmaßnahmen werden vom Planungsamt noch ausgearbeitet.
Durchweg begrüßt wurde die in Angriff genommene Biotopentwicklungsplanung. Der Eislinger Gemeinderat hat in seiner Sitzung im Oktober das Stadtplanungsamt mit der Erstellung dieser Fachplanung beauftragt. Sie stellt eine Fortschreibung der Biotopkartierung und Biotopverbundplanung aus dem Jahre 1991 dar. Landschaftsplaner Lissak weist darauf hin, dass sich seit dieser Bestandsaufnahme vor 20 Jahren sich Biotope erheblich verändert hätten. Zudem würden in der früheren Ausarbeitung Maßnahmenvorschläge und Handlungsempfehlungen für die Entwicklung und langfristige Erhaltung schutzbedürftiger Biotopflächen weitgehend fehlen. Im Zuge der Planung sollen diese umsetzungsorientiert ausgearbeitet werden sollen. Ausdrückliches Lob zollten die Arbeitskreismitglieder der Stadt und dem Gemeinderat für das städtische Streuobstförderprogramm. Bemängelt wurde jedoch der vielerorts feststellbare schlechte Pflegezustand von neu gepflanzten Obstbäumen. In diesem Zusammengang erinnert der Umweltbeauftragte Lissak daran, dass Schnittkurse und die Betreuung der Neupflanzung in den ersten fünf Jahren durch die Stadt Eislingen angeboten und finanziert werden. Der Naturschutzbeauftragte und Gemeinderätin Doris Bieg regten angesichts der Pflegeproblematik an, zukünftig auch Wildobstarten zu fördern.