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DRUCKANSICHT

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Taucher unter Druck

Besuch des Druckkammerzentrums DCS1 in Stuttgart

08.4.2013 - Tauchclub Seepferdle e.V. Detlev Nitsche

 

Mitglieder des Tauchclub Seepferdle besuchten das Druckkammer-Zentrum DCS1 in Stuttgart.
Die Druckkammer steht im Privatinstitut für Tauch-und Überdruckmedizin, in dem verschiedenste Erkrankungen mit Sauerstoff unter erhöhtem Luftdruck behandelt werden können. Die Palette reicht von Tauchunfällen über Vergiftungen durch Kohlenmonoxid nach Bränden bis zur Behandlung von Tinnitus-Symptomen. Dies sind aber nur einige der Anwendungsbereiche. An 365 Tagen besteht hier eine 24-Stunden-Bereitschaft, in der die Druckkammer innerhalb von 20 Minuten betriebsbereit ist.

Den Patienten wird Sauerstoff auf dem 2,5-fachen Wert des Normaldrucks zugeführt und so eine bessere Sauerstoffversorgung des Gewebes ermöglicht.

Für die Taucher des Tauchclubs trat bei ihrem Besuch jedoch ein anderer Aspekt in den Vordergrund: Wie beeinflusst der Druck beim Tauchen in größeren Tiefen die Konzentration. Mit steigendem Druck nimmt die Konzentrationsfähigkeit ab. Die Auswirkungen sind auf jeden Taucher abhängig von seiner Konstitution und Tagesform verschieden.

Ab ca. 40 Metern besteht außerdem die Gefahr eines Tiefenrausches, durch Stickstoffvergiftung, die sich ähnlich der eines Alkoholrausches in eingeschränkter Steuerungs- Orientierungsfähigkeit auswirkt. Dies kann bei einem Tauchgang in größeren Tiefen tödlich sein.

In Stuttgart nutzten die Taucher die Gelegenheit, einen Tauchgang in 50 Metern Tiefe unter kontrollierten Bedingungen in Anwesenheit eines Tauchmediziners zu simulieren. Die beim Tauchen erschwerenden Faktoren, wie Dunkelheit und Kälte blieben außen vor.

Nach einer theoretischen Einweisung und begaben sich die Taucher in die Druckkammer. Der Druck wurde stufenweise auf 6 bar erhöht. Dies entspricht ungefähr dem Druck in einem LKW-Reifen. Auf einem Blatt konnten einige Konzentrationstests durchgeführt werden. Luftballons, die bei Normaldruck aufgeblasen wurden, schrumpften unter Druck, während die unter hohem Druck aufgeblasenen Ballons bei der Rückkehr auf Normaldruck platzten. Dies würde auch mit der Lunge geschehen, wenn man beim Auftauchen die Luft anhält.

Für die Tauchclubmitglieder, war diese Fahrt eine aufschlussreiche Erfahrung, insbesondere auch für die Selbsteinschätzung unter Wasser.


Hier gibt es weitere Informationen zu diesem Artikel:

http://www.tauchclub-seepferdle.de

Die Druckkammer im Druckkammerzentrum DCS1 Stuttgart

Die Druckkammer verfügt über 13 Behandlungsplätze

Durch eine Schleuse kann med. Personal jederzeit zu den Patienten

Die Mitglieder sammelten Erfahrungen in der Druckkammer