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Posaunenchor Eislingen: Von Blumen, Gärten und Jubiläen

15.11.2017 - Lilli Ell Bild: Peter Habdank

 

Der Posaunenchor Eislingen unter der Leitung von Stefan Renfftlen präsentierte sein „blumiges“ Herbstkonzert „Quer Beet“ in der Lutherkirche in Eislingen. Pfarrerin Kerstin Hackius las Texte und Gedanken vor zu Themen wie „Narzissen, Tulipan und andere Gewächse“, zum Thema „Blumen“ allgemein, zu „Jubiläen“ und andere Themen.
Das Programm war ein einziger Lobpreis auf den Schöpfer und begann mit Claudio Monteverdis „Ave maris stella“. Von Korn, Narzissen und Tulipan handelten die Musikstücke des ersten Blocks. Die Tulipan, die uns heute als Tulpen so vertraut sind, stammen ursprünglich aus dem Orient. Zu Monteverdis Zeiten gab es eine regelrechte Tulpenmanie. Diese Modeblume besang auch Paul Gerhardt in seinem bekannten Lied „Geh aus mein Herz“, das von der Gemeinde kräftig mitgesungen wurde. Der Posaunenchor intonierte sicher und spielte präzise auf Schlag. Frisch und temporeich waren die Vor- und Zwischenspiele der Choräle. Stefan Renfftlen, der die Leitung hatte, führte seine Musikerinnen und Musiker sicher und engagiert. Er wirkte gelöst und hatte selber viel Freude an der ausgewählten Musik. Der nächste Musikblock besang den „Garten“. Dabei gab es Assoziationen zu den babylonischen Hängegärten, eines der Weltwunder, aber auch zu Andalusien mit der Alhambra, wo in den prächtigen Innenhöfen mit den Wasserspielen die Hitze dort eher auszuhalten ist. Die Lustgärten des persischen Königs waren sprichwörtlich, woran wir sehen, dass der Garten orientalischen Ursprungs ist und das Wort Paradies damit in Zusammenhang steht. Der Garten nicht nur als Nutzgarten, sondern auch als Ort der Glückseligkeit und Wohltat zugleich. In diesem musikalischen Block wurde es auch humorvoll. Ein Männerchor sang Melodien, die einst die Comedian Harmonists sangen, wie z.B. „Mein kleiner grüner Kaktus“ oder „Eine kleine Frühlingsweise“. Das brachte viel Farbe ins Spiel. Die Männer gingen sehr konzentriert zu Werke und wurden einfühlsam und kompetent von Al Stübler am Keyboard begleitet. Da war sichtbare Sanges- und Musizierfreude im Spiel. Bevor das Thema „Jubiläen“ bedacht und besungen wurde, gab es ein weiteres Mitsing-Angebot: „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ von Michael Schütz. Mit Vorspiel und Fantasie wieder eine ganz runde Sache. Der Liedsatz wurde auf dem Keyboard begleitet. Vom Beet zum Gebet war das Thema. Der Mensch pflegt den Garten, aber ob etwas wächst, das liegt allein beim Schöpfer selbst.
Bei den Jubiläen gab es zuerst einige Komponisten zu feiern: Mit der Choralfantasie „Ein feste Burg“ wurde noch einmal an das diesjährige 500. Reformationjubiläum gedacht, Georg-Philipp Telemann feiert in diesem Jahr seinen 250. und Scott Joplin seinen 100. Todestag. Musikstücke von allen dreien rahmten die Ehrung von vier sehr verdienten Mitgliedern des Posaunenchores und der EJW Eislingen Sportgruppe ein. Rainer Hasert und Wilfried Übele bekamen Urkunden für 40 Jahre Zugehörigkeit zum Posaunenchor und Horst Blattner für 60 Jahre Posaunenchor und Sportgruppe, und Peter Heck, für 60 Jahre EJW Sportgruppe. Die letzten Beiden wurden mit einer besonderen Urkunde des CVJM Weltbundes und der goldenen Weltbundnadel geehrt. Keyboard und Schlagzeug setzten besondere Akzente am Ende dieses Teiles und brachten Abwechslung und Farbe ins Programm.
Nach der Pause ging es dann richtig ab. Mit Melodien der Beatles und dem lustigen „Hörst du die Regenwürmer“ aus „My Fair Lady“ von Carl Loewe sowie das abschließende „Vielen Dank für die Blumen“ von Udo Jürgens legten sich die Bläser besonders ins Zeug. So endete ein buntes Programm, das zeigte, dass Posaunenchöre überhaupt nicht verstaubt sind oder gar nur Choräle spielen. Da sind auch Schlager und Jazz kein Tabu, da wird alles gespielt, was aus Noten besteht. Es gab herzlichen Beifall für alle Mitwirkende und noch ein besinnliches „What a wonderful world“ als Zugabe.