Eislinger Handbälle und Trikots für eine jordanische Schule

Großzügige Spende der TSG – Handballabteilung Eislingen

09.5.2018 - Ingrid Held

In der 90 000 Einwohnerstadt Salt bei Amman, besuchen ca. 100 gehörlose Kinder die Internatsschule „Holy Land Institut for the deaf“. Bisher spielten dort die Kinder und Jugendlichen vorwiegend Fußball. Das wird sich jetzt vielleicht ändern. Leon Held aus Eislingen absolviert zurzeit seinen Freiwilligendienst in diesem Institut und ist u.a. für die Freizeitgestaltung mitverantwortlich. Er wollte den Schüler*innen das Handballspielen beibringen, aber er hatte keinen Handball. Durch die Initiative von Simone John von der Handballabteilung des TSG-Eislingen wurde es Leons Familie ermöglicht, in den Osterferien zwei Trikotsätze und vier Handbälle nach Jordanien in die Internatsschule mitzubringen.
Die Einführung des Handballsports an der Schule wurde zum Sonntagsevent!
Gespannt saßen die Schüler*innen auf der Schulhoftribüne. Die Trikots wurden verteilt und Leon Held gebärdete die Handballregeln. Danach ging es zum Aufwärmtraining. Es folgte das jeweilige Mannschaftstraining mit Jonas und Moritz Held. Abspielen, der Dreischritt mit Wurftechnik, Abwehr im Kreis, … wurden geübt. Endlich das Mannschaftsspiel. Augenkontakt halten war sehr wichtig. Die Schiedsrichteranweisungen von Leon kamen in Gebärdensprache – das leiseste Handballspiel, das man sich vorstellen kann! Wenn ein Tor fiel, reckte die Mannschaft die Arme in die Höhe und schüttelte die Hände. Das war der Jubel. Dieser Jubel wurde von den Zuschauenden geteilt.
Wer gewonnen hat? Das war an diesem Nachmittag unwichtig. Stolz formierten sich die Sportler für das Mannschaftsfoto. Ein Tag später: der Lehrer der Ausbildungswerkstatt malte mit seinen Lehrlingen im Schulhof ein komplettes Handballspielfeld auf. Dem regelmäßigen Training steht nun nichts mehr im Wege. Und klar, nächstes Mal sind die Mädchen dran – in frisch gewaschenen Trikots natürlich.
Herzlichen Dank der Handballabteilung des TSG Eislingen, ganz besonders Simone John und Birgit Riedisser, die den Kontakt ermöglichte.