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Werden Eislinger Bauern von der Stadt benachteiligt?

Bundestagsabgeordneter Hermann Färber zu Gast beim CDU-Stadtverband Eislingen

03.8.2019 - Mathias Bolch, CDU

 

Beim Frühschoppen des CDU-Stadtverbandes Eislingen zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Hermann Färber am vergangenen Sonntag im Eislinger Café Naschkatze wurde Kritik am Umgang der Stadt mit den örtlichen Landwirten laut. Zur Sprache kam auch das geplante „Volksbegehren Artenschutz“, das dem Regionalgedanken und damit auch der Einsparung von Ressourcen und Emissionen zuwider laufe.

„Die Stadt Eislingen übt wirtschaftlichen Druck auf die örtlichen Bauern aus, wenn diese nicht machen, was sie wollen“, bemängelt Landwirt Lukas Häderle aus Krummwälden. Mit konkreten Beispielen untermauerte er seine Kritik. So sagte er, dass unter anderem an Auswärtige verpachtet werde, statt an Eislinger Bauern. Der stellvertretende CDU-Stadtverbandsvorsitzende Martin Leyrer erinnerte daran, dass es eine langjährige berechtigte Forderung der Eislinger Landwirte ist, landwirtschaftliche Flächen auf Eislinger Gemarkung nur an Eislinger Bauern zu verpachten.

Hier muss der Gemeinderat eine Arbeitsgruppe ins Leben rufen, die alle Beteiligten – von Landwirten, über Imker, Jäger und Verwaltung bis zur Umweltlobby – an einen Tisch bringt und mehrmals im Jahr tagt, um diese Probleme zu lösen, fordern der Bundestagsabgeordnete Hermann Färber und der CDU-Stadtverband Eislingen. Bei einem solchen Tisch sollten auch Behinderungen durch zu enge Straßen und zu hohen Parkdruck zur Sprache kommen, meinen der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Axel Raisch und sein Stellvertreter Martin Leyrer. Man könnte bereits bestehende Gruppen und Ausschüsse ergänzen, schlägt der stellvertretende CDU-Vorsitzende und Stadtrat Hans Jörg Autenrieth vor. „Auf jeden Fall muss öfters getagt und vor allem miteinander gesprochen werden. Der bisherige Rhythmus ist eindeutig zu wenig“, so Autenrieth weiter.



Gefährlich bewertet Hermann Färber das geplante „Volksbegehren Artenschutz“. Dadurch gehe die Regionalität verloren, die in den vergangenen Jahren mühsam aufgebaut worden wurde.

Glücklicherweise seien die Zeiten vorbei, in denen viele nur auf Rindfleisch aus Argentinien sowie Wein aus Südafrika schwörten, so Färber. Bei einem erfolgreichen Ausgang des Volksbegehrens seien jedoch Folgen zu befürchten, die der Klimadiskussion zuwider liefen, sowie Produkte aus der Region und Wertschöpfung vor Ort gefährdeten. Es sei daher auch nicht verwunderlich, dass „Bioland“ das Volksbegehren nicht unterstütze.



Ein Drittel der landwirtschaftlichen Flächen in Baden-Württemberg würde bereits heute durch Schutzgebiete in ihrer Nutzung eingeschränkt, erklärte der CDU-BUndestagsabgeordnete. Der Ökomarkt gebe jedoch einen entsprechenden Zuwachs nicht her und Verbraucher konventioneller Produkte seien zu Mehrzahlungen nicht bereit. Mögliche Folge: Das Ende der regionalen Landwirtschaft mit vielfältigen verheerenden Folgen droht.



Auch die freitäglichen Demonstrationen der vorwiegend jungen Menschen kamen auf den Tisch. Dabei kritisierten die Teilnehmer des Frühschoppens die Diskrepanz zwischen Forderungen und eigenem Handeln. „Die von den Demonstranten vorgebrachten Themen und Forderungen sollten dann auch im täglichen Leben umgesetzt werden“, betont Manfred Strohm, Fraktionsvorsitzender der CDU im Eislinger Gemeinderat. Als ein in pädagogischer und gesellschaftlicher Hinsicht ganz schlechtes Signal bezeichnete der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Axel Raisch in diesem Zuammenhang die Rücknahme ursprünglich angeordneter Bußgelder für Schulschwänzer.