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Festliche Orgel- und Trompetenklänge in der Christuskirche Eislingen

Das Trio Toccata begeisterte mit der ganzen Bandbreite seines Könnens

03.3.2020 - Christuskirche

 

Festliche Trompeten- und Orgelklänge erfüllten vergangenen Samstag die Eislinger Christuskirche. Zunächst wurden die Künstler des „Trio Toccata“; Patrick Brugger (Orgel), Daniel Bucher und Florian Keller (Trompeten)von Kirchengemeinderätin Ingrid Sing herzlich begrüßt zu ihrem zweiten Konzert in der Christuskirche, nachdem sie schon im Herbst 2019 zu Gast waren.
Die Musikanten leiteten das Konzertereignis mit einer „Toccata per il , also einer Danksagung an Gott, in der strahlenden Tonart D-Dur, komponiert vom italienischen Barockmeister Giambattista Martini, ein. Virtuos musizierten die Künstler eine eilig dahintreibende Sonata in C-Dur von Guiseppe Aldrovandini (1671-1708) in der häufig gebrauchten Satzfolge „schnell“, „langsam“ und wieder „schnell“. In Georg Friedrich Händels (geb. 1685) „Ouverture“ zu „An Occasional Oratorio“ (Werkverzeichnis 62) steigerten die drei Künstler in den schnellen Sätzen ihr virtuoses Spiel; mit viel Ausdruck musizierten sie jedoch auch die langsamen Passagen in den jeweiligen Sätzen „Andante maestoso“ sowie „Adagio“.
Für den in der romantischen Epoche wirkenden französischen Komponisten Charles Marie Widor (1884-1937) galt Johann Sebastian Bach, der berühmte Barockmeister, als wichtiges Vorbild für seine Version des Schlusssatzes von Bach’s Matthäus-Passion. So gab es durchaus überraschende Wendungen in Widor’s „Matthäus-Finale aus Bach’s Memento“, eines von Widor’s „6 pièces pour Orgue de J. S. Bach“.
Ebenso differenziert wie bei den Begleitungen der eingangs genannten Werke aus den italienischen Barock- und Frühklassig-Epochen musizierte Patrick Brugger die im Programm aufgeführten Orgel-Solo-Kompositionen. So z.B. die „Toccata und Fuge in d-moll“ von Johann Sebastian Bach (BWV 656), dann – in zarter Registrierung - die Choralbearbeitung „Herzlich tut mich verlangen“, opus 122/10, von Johannes Brahms, worin der Orgelkünstler im Choral die Gambe erklingen ließ. Auch in Mendelssohn-Bartholdys „Sonate“ in A-Dur (Nr. 3, opus 6) mit ihren zwei Fugen und in Martin Luthers bekannter Choralmelodie „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“ präsentierte sich Patrick Brugger in dynamischer Spielweise mit souveräner Technik und kräftigem, ausdrucksvollem Gestalten.
In Georg Philipp Telemanns „Concerto in F-Dur“ für zwei Jagdhörner (TWV 52) musizierten die beiden Trompeten-Künstler Florian Keller und Daniel Bucher in exzellenter Abstimmung das dreisätzige Werk mit ihren Flügelhörnern, klanglich weicheren Instrumenten. Der musikalisch versierte Kenner konnte hierbei Telemann „als Komponist des Übergangs von der Barockzeit zur generalbassfreien, harmonisch leichteren Klassik“ erkennen.
Das „Trio Toccata“ präsentierte dann auch die Bandbreite seines ganzen Könnens in der „Pavane“ (opus 50) des spätromantischen Franzosen Gabriel Fauré (1845-1924), sodann im sich dramatisch entwickelnden „Konzertstück“ des tschechischen Avantgardisten Jaroslav Ježek Es folgte noch eine überraschende Bearbeitung des Chorals „Näher mein Gott, zu Dir“, eine Komposition von Lowell Mason. Überraschend, weil die Komposition durch gekonnte Tonartenwechsel charakterisiert wird. Die drei Künstler freuten sich über den herzhaften, lange anhaltenden Beifall des begeisterten Publikums. (Eckhart Naumann).

"Trio Toccata": Patrick Brugger, Daniel Bucher, Florian Keller