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„Der Karneval der Tiere“ kombiniert mit Versen und Malerei

Außergewöhnliches Kinder-/Familienkonzert in der Christuskirche Eislingen

17.3.2020 - Christuskirche

 

In der Christuskirche Eislingen fand am vergangenen Samstag ein außergewöhnliches Kinder- und Familienkonzert statt. Wegen der zur Zeit alles überschattenden Corona-Krise waren leider nur wenige Besucher und Besucherinnen zu Gast. Diese wurden aber durch eine ausgezeichnete Präsentation aller Beteiligten mehr als belohnt.

Der Karneval der Tiere des französischen Komponisten Camille Saint-Saëns hat vierzehn kleine Sätze. Zu Lebzeiten hat der Komponist das Werk nicht zur Veröffentlichung freigegeben; heute ist es eines seiner bekanntesten Werke, das in vielerlei Variationen zur Aufführung kommt, so auch in einer Fassung für Orgel und Sprecher.

Verena Zahn, an der Christuskirchen-Orgel keine Unbekannte, konnte alle Facetten und Klangfarben der romantischen Jugendstil-Orgel in hervorragender Manier darstellen. Sei es das Stolzieren schöner Pfauenvögel, das Tapsen der Bären, ein Schildkrötenballett oder einen Elefantenball, Forellen im Aquarium, der Ruf des Kuckucks, der schnelle Flügelschlag der Kolibris, das Zwitschern der frechen Spatzen und der unvergleichliche Gesang der Nachtigallen. Alle diese höchst unterschiedlichen Eigenarten aus der Welt der Tiere und ihren faszinierenden Lebensräumen setzte Verena Zahn auf der Orgel in wundersame Töne und Klänge mit großer Könnerschaft und Variabilität um.

Otmar Lenertz umrahmte die musikalische Darstellung mit der in Versen gefassten Geschichte von Albrecht Gralle, einem in Stuttgart geborenen und heute in Northeim lebenden evangelisch-freikirchlichen Theologen, Kirchenlieddichter und Schriftsteller. Mit seinem Vortrag zog O. Lenertz die Zuhörer und Zuhörerinnen in seinen Bann, bis schließlich das Finale anstand: „Das Finale ist jetzt dran. Und die Künstler heben an, dies Konzert nun abzurunden mit finalen Sangesstunden.“

Besonders abgerundet wurde die Aufführung durch die Künstlerin Petra Thüne-Kälberer aus Hochdorf. Zu Beginn des Konzerts gab sie einen kleinen Einblick in ihre Kunst der Encaustic-Wachsmalerei. Farbpigmente werden unter der Zuhilfenahme von Wachs als Bindemittel mittels Hitzeeinwirkung vermalt. Die Technik hat eine deutlich längere Tradition als die der Ölmalerei. Sie erlebte ihre Blütezeit in Ägypten ca. 2000 v. Chr. bis in die griechisch-römische Antike. Dieser Kunst hat sie sich verschrieben, wovon auch eine Ausstellung verschiedener Werke im Chorraum der Kirche Zeugnis ablegte. Während des Konzertes konnte auf einer Großleinwand verfolgt werden, wie die Künstlerin ein solches Kunstwerk in faszinierender Weise erstellte.
Herzlicher Applaus galt allen drei Akteuren für einen in jeder Hinsicht ungewöhnlichen, interessanten und ansprechenden Vortrag. (Ingrid Sing)

Verana Zahn und Otmar Lenertz

Petra Thüne-Kälberer bei der Encaustic-Wachsmalerei