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Hochalpin im Sellrain unterwegs

75 Minuten Gipfelglück auf der Zischgelesspitze, 3005 m ü:N.N.

06.9.2020 - DAV Sektion Hohenstaufen Franz Rink

 

Eine einsame Landschaft ohne Lifte und Lärm brachte dem Sellraintal mit seinen Seitentälern das Attribut Bergesteigerdorf ein. Bis auf den Ort Kühtai, tourischtisch nur mäßig erschlossen, waren Bergkameraden der Sektion Hohenstaufen in den nördlichen Stubaier Alpen drei Tage unterwegs. Hochalpin mit herrlichen Aussichten auf die Tiroler Bergwelt liessen die Herzen der Alpinisten höher schlagen.

Von St. Sigmund (1513 m ü.N.N.) führte der Zustieg zur Pforzheimer Hütte (2308) durch das naturbelassene Gleirschertal. Vorbei an schönen Almwiesen und Gebirgsbächen wurde das Standquartier erreicht. Anderntags wanderte man auf einem Teilstück der Sellrainer Hüttenrunde zur 3005 Meter hohen Zischgelesspitze. Ein schmaler Pfad hinab ins Gleirschertal, später in steilen Serpentinen, landschaftlich großartig, unschwierig ins hochalpine Gelände. Der knackige Aufstieg am ausgesetzten felsigen Nordgrat im II-er Gelände erforderte Trittsicher- und Schwindelfreiheit. Der Lohn war ein grandioses 360 Grad Panoarama bei traumhaften Wetter. Fünfundziebzig Minuten –fast eine Ewigkeit- genoß man in vollen Zügen das Gipfelglück auf dem Dreitausender. Einfach herrlich. Vorsicht war beim Abstieg im losen Geröll und den felsigen Blockfeldern geboten, ehe es analog dem Aufstieg unschwierig zur Pforzheimer Hütte ging. Abschied am anderen Morgen, mit der Überschreitung vom Gleirschtal ins Lüsental nach Praxmar. Anfangs derselbe Weg wie am Vortag. Es folgte der steile, kräftezerrenden Aufstieg zum Satteljoch (2735 m). Nach einer kurzen Pause unschwierig zum Gipfelkreuz der Lampsenspitze (2876). Beim Tal abstieg nach Pramax über gestuftes Gelände hatte man es beinahe geschafft. Doch die angekündigten Gewitter kamen leider eine dreiviertestunde zu früh. Da halfen auch keine Goretex- Überzüge. So richtig eingescheift, patschnass bis auf die Haut erreichte man das Bergsteigerdorf Praxmar (1700 m)
Mit dem Postbus gings über Gries zurück nach St. Sigmund. Tourenführer Rolf Rommelspacher (Hattenhofen) hatte bis auf das Gewitter alles wunderbar organisiert und im Griff. Danke Rolf.

Anm. Das Attribut Bergsteigerdörfer fordert u.a. einen umweltfreundlichen sanften Tourismus.
In Deutschland gibt es bislang 4 davon.
Kreuth
Ramsau bei Berchtesgaden
Sachrang und
Schleching

Der Zischgeles und die Lampsenspitze zählen im Winter zu den meist freuquendierten Skitouren in ganz Tirol.

Am Gipfelkreuz der Zischgelesspitze

75 Minuten Gipfelglück - einfach herrlich

Eintrag ins Gipfelbuch

Vorsicht am ausgesetztem Nordgrat im II er Gelände

Die Pforzheimer Hütte

Im Bergsteigerdorf Praxmar –leider kanm das Gewitter zu früh

Mit dem Postbus im Regen zurück nach St. Sigmund

Corona-Pandemie sorgt für prall gefüllten Rucksack ~ 13 kg Normalerweise genügt ein Hüttenschlafsack aus Seide, wiegt ca. 80 Gramm Heuer muss das gesamte Bettzeug/Schlafsack mitgebracht werden.