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Neue Schwalben braucht das Land – NABU startet 2021 eine zweijährige Kampagne

Dauerhafte Entfernung von Schwalbennestern ist ein Rechtsverstoß

07.3.2021 - NABU Naturschutzbund Holger Haas

 

Früher gab es wesentlich mehr Schwalben. Die Bestände gehen zurück. Sowohl Mehl- als auch die Rauchschwalbe sind in der Roten Liste mittlerweile als gefährdet eingestuft. Die Gründe sind vielfältig. Neben dem Rückgang der Insekten, ist es vor allem der Verlust von Brutmöglichkeiten, die den Bestandsrückgang beschleunigt. Außerdem fehlen zunehmend natürliche Pfützen und Schlämmlöcher, in denen die Schwalben das Material für ihre Lehmnester finden können.

Wenn eine Fassade saniert wird, kommen die Schwalbennester häufig weg, auch wenn dies gegen geltendes Recht verstößt. Die dauerhafte Entfernung der Nester ist verboten. Es stimmt, dass Schwalben Schmutz machen. Allerdings könne man mit einem Kotbrett die Fassade schützen, aber für viele Menschen passt das irgendwie nicht mehr in die Zeit. Hinzu kommt, dass Schwalben „stur“ sind. Es reicht nicht aus, irgendwo künstliche Schwalbennester aufzuhängen, es muss mindestens Sichtkontakt zu bestehenden Niststandorten bestehen und die Bedin-gungen müssen sehr günstig sein, damit Mehlschwalben die Kunstnester annehmen.

Den Rauschwalben, die bei uns fast ausschließlich in Ställen nisten, macht vor allem der Rückgang der Viehwirtschaft und „schwalbensichere Ställe“ zu schaffen. Wenn die Viehwirtschaft aufgegeben wird und im Stall keine Kuh mehr steht, verschwindet auch die Rauschwalbe. Man kann es den Landwirten, die Rauschwalben in ihren Ställen brüten lassen, nicht genug danken.

Lokale Aktion in Eislingen, Süßen, Salach, Ottenbach, Heiningen und Schlat durch den NABU

Auf lokaler Ebene wollen die Naturschützer nun das Ruder herumreißen. Der NABU plant eine zweijährige Kampagne, die in diesem Jahr nach Rückkehr der Schwalben aus dem südlichen Afrika mit dem Zählen der Schwalben beginnt. Möglichst viele der Schwalbennester sollen erfasst und die Standorte bewertet werden. Für diese Schwalbenzählung bitten die NABU-Aktiven um Unterstützung durch die Bevölkerung, die per Mail und telefonisch Neststandorte melden kann. Im Laufe des Jahres 2021 wird dann in den beteiligten Kommunen ein Gesamtbild erstellt, auf dessen Basis im Herbst, wenn die Schwalben wieder unterwegs nach Afrika sind, entschieden wird, an welchen Stellen Artenschutzmaßnah-men, also beispielsweise das Aufhängen von künstlichen Nisthilfen, möglicher-weise ein Schwalbenturm oder das Anlegen von Schlammpfützen sinnvoll und erfolgversprechend sind.

Mitmachen

Schwalben gesichtet? Ab April suchen die Schwalben ihre Nester auf. Bitte melden Sie sich per Mail. Unter info@nabu-suessen.de können Sie eine kurze Mitteilung hinterlassen. Wichtig sind die Angaben in welcher Gemeinde die Schwalben gesichtet wurden, Straße, Hausnummer, Anzahl der Schwalbennester (wieviel Natur- und Kunstnester) und falls möglich ob es sich um Mehl- oder Rauchschwalben handelt. Die persönlichen Kontaktdaten der Ansprechpartner für die Gemeinden finden Sie auf unserer Homepage www.nabu-suessen.de unter Vorstand.


Hier gibt es weitere Informationen zu diesem Artikel:

http://www.nabu-suessen.de


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http://www.nabu-suessen.der

Junge Mehlschwalben (Quelle W. Lang NABU)