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„Weil es wichtig ist“ – Eislinger spendet 150 mal Blut

Gerhard Kneifel erhält die seltene Blutspender-Ehrennadel in Gold mit goldenem E

30.3.2021 - Stadt Eislingen PSE (Pressestelle)

 

Seit dem ersten halben Liter, den sich Gerhard Kneifel 1967 abzapfen ließ, ist der Eislinger 150-mal freiwillig an die Nadel gegangen. Im Schnitt ging er sechs mal im Jahr zur Spende. Dafür dankte ihm Oberbürgermeister Klaus Heininger im Namen des Deutschen Roten Kreuzes bei einer besonderen Ehrung im Rathaus.

Ein ärztlicher Rat brachte Gerhard Kneifel im jungen Alter von 19 Jahren erstmals dazu, Blut für andere Menschen zu spenden. „ Mit der Maßnahme sollte mein Blutdruckwert stabilisiert werden“, blickt er offen auf seine Anfänge zurück. Dass daraus einmal mehr als 50 Jahre werden, hat sich der sportliche 73-jährige Rentner damals nicht träumen lassen.
„Es hat mir gutgetan und weil es wichtig ist“, so sein bescheidener Ansatz, um die enorme Anzahl von 150 Blutspenden zu erklären.
Angetrieben hat ihn aber auch der Gedanke, anderen Menschen zu helfen. Der Blutspendedienst weiß von der Bedeutung seiner Spendenbereitschaft. Da er zu den wenigen zählt, die die seltene aber begehrte Blutgruppe 0 negaitiv haben, können alle Menschen sein Blut empfangen. Nicht zuletzt hat ihn das auch angetrieben, über viele Jahre hinweg die maximal zugelassene Höchstzahl von 6 Blutspenden im Jahr wahrzunehmen. „Ich habe sogar meinen Urlaub nach den Blutspendeterminen ausgerichtet“, blickt der Eislinger zurück. Das einzige, das ihn etwas eingeschränkt habe, sei der Sport gewesen. „Bei extrem Belastungen, wie beispielsweise bei Radrennen, durfte ich ein paar Tage vorher kein Blut abgeben“, erzählt Gerhard Kneifel bei seiner Ehrung im Kleinen Sitzungssaal. Fit gehalten hat ihn sein Lebensstil bis heute. Skifahren, Marathon, Bergsteigen, Radrennfahren und natürlich Blutspenden waren seine Leidenschaft. Nur mit dem spenden ist jetzt leider Schluss. Das Deutsche Rote Kreuz hat eine Altersgrenze festgelegt, die er mit seiner 150igsten Blutspende – quasi mit einer Punktlandung zu seinem 73. Lebensjahr erreicht hat. „Für dieses herausragende Engagement, möchte ich mich ganz herzlich bei Ihnen bedanken. Sie sind damit ein Vorbild für alle, die bereits spenden oder sich mit dem Gedanken tragen“, betonte Oberbürgermeister Klaus Heininger und erinnerte in diesem Rahmen, dass Blut bis heute nicht künstlich hergestellt werden kann. „Zur Blutspende gibt es nach wie vor leider noch keinerlei Alternative“, verwies er auf die Notwendigkeit der Spendenbereitschaft. Ein Gutschein vom einem ortsansässigen Radsportgeschäft und ein Geschenkkorb gab es zur Urkunde und Ehrennadel obenauf.

m Bild v.l.n.r. Gerhard Kneifel, OB Klaus Heininger und Thomas Ruckh bei der Übergabe der Ehrungsgaben für die außergewöhnliche Anzahl von 150 Blutspenden.