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Berichts vom Ökumenischen Kinderkreuzweg am Karfreitag

18.4.2021 - Lutherkirche Eislingen

 

Befehl ist Befehl. Nicht nachdenken, einfach nur Dienst nach Vorschrift. So geschehen auf Golgotha: Zwei Soldaten bewachen drei Verbrecher, die zum Tode durch Kreuzigung verurteilt wurden. Einer zweifelt. So eine Hinrichtung und so einen Menschen hat er noch nicht erlebt. Bei diesem konnte der Soldat das Urteil nicht verstehen. Er wurde gekreuzigt, weil er Gottes Sohn sein soll. Für ihn ein Spinner, aber doch kein Verbrecher.
Wie es dazu kam und die Ereignisse vom Gründonnerstag an ihren Lauf nahmen, erzählten Darsteller des ökumenischen Teams für den Kinderkreuzweg sehr eindringlich am Karfreitag in der St. Markus Kirche in Eislingen. Gebannt verfolgten die Gottesdienstbesucher, darunter sehr viele Kinder mit ihren Eltern die Erzählungen. Zwei Frauen, die Essen und Wein für das Passahmahl lieferten, erzählten, wie Jesus am Gründonnerstag seinen Jüngern die Füße wusch und Brot und Wein mit ihnen teilte. Sehr ungewöhnlich. Die Spionin, die die Ereignisse beobachtet, vermutet eine Verschwörung. In der Nacht wurde Jesus gefangen genommen und seine Jünger sind verzweifelt. Eigentlich sollten sie ihm doch beistehen. Aber sie haben Angst, dass sie auch verhaftet werden. Lieber beobachten sie das Geschehen von der Ferne. Vor dem Palast des Pilatus, wo Jesus verhört wird, hat sich derweil eine aufgebrachte Volksmenge versammelt, die gespannt auf das Ergebnis der Verhandlung wartet. Für die meisten ist Jesus ein Aufwiegler, der ihre Ordnung und die Stellung der Schriftgelehrten und Priester umstürzen wird. Sie möchten, dass alles bleibt wie es ist und fordern das Todesurteil. Pilatus kann jedoch nichts finden, für das Jesus verurteilt werden könnte. Doch er gibt der aufgebrachten Menge nach. „Ihr wollt, dass Jesus stirbt“. Die Jünger sind fassungslos, mit diesem Urteil haben sie nicht gerechnet. Sie ziehen mit auf dem Weg nach Golgotha. Viele Menschen stehen hilflos am Wegesrand. Unter ihnen ist auch Veronika. Das Geschehen kann sie nicht ändern, aber wenigstens mit ihrem Tuch Jesus Blut, Schweiß und Tränen aus dem Gesicht wischen. So endet der Weg auf Golgotha mit der Vollstreckung des Urteils. Als Jesus schließlich stirbt, wird es dunkel auf der Erde und der Vorhang vor dem Allerheiligsten im Tempel Jerusalems reißt entzwei. Zum Zeichen dafür wird die Jesuskerze auf dem Altar ausgeblasen. Es ist mucksmäuschenstill in der großen St. Markus Kirche. Und der Soldat ist sich sicher: das ist ein Zeichen von Gott. „Ich glaube, er ist doch Gottes Sohn“.