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Orgel & Trompeten - Ein glanzvolles Konzert in der Christuskirche Eislingen

Trio Toccata zu Gast in der Christuskirche Eislingen am 1. Mai 2022

03.5.2022 - Christuskirche

 

Ganz herzlich konnte vergangenen Sonntag, den 1. Mai, Kirchengemeinderätin Ingrid Sing im Namen der Kirchenmusikfreunde an der Christuskirche Eislingen das „Trio Toccata“ begrüßen. Es besteht aus den Musikern Patrick Brugger (Orgel), Florian Keller und Daniel Bucher (Trompeten und Flügelhörner). Brugger führte nach der Begrüßung kurz ins Programm ein und erwähnte, dass seine beiden Mitmusiker insgesamt 10 Instrumente bei diesem Konzert spielen würden.
Alle drei Künstler eröffneten das Konzert mit einem strahlend klingenden Barockkonzert in drei Sätzen von Domenico Gallo (geb. 1730), wobei der Mittelsatz der Orgel alleine vorbehalten war.
Als zweiten Beitrag spielte Orgelmeister Brugger ein „Offertoire“ über „O Filii et Filiae opus 49/2“ des französischen Spätromantikers Alexandre Guilmant (1837-1911). Im Programm war nachzulesen, dass eben dieses Werk zur Gabenbereitung in der Osterzeit bestimmt war. Brugger interpretierte es in sehr dynamischer Weise mit sehr abwechslungsreicher Registrierung auf der historischen Link-Mühleisen-Orgel.
Ebenso bravourös meisterte Brugger die abwechslungsreiche Mendelssohn’sche fünfte Sonate in D-Dur aus opus 65 mit ihren drei Sätzen „Andante‘“, „Andante con moto“ und „Allegro maestoso“ als Finalsatz mit einem wiederkehrenden Thema, verbunden mit rauschenden Triolenpassagen.
Davor musizierte das „Trio Toccata“ das viersätzige „Concerto in D-Dur“ für zwei Trompeten und Orgel mit viel Elan in den schnellen Sätzen mit der Bezeichnung „Allegro“. Eben dieses Werk wurde von Jean-Baptiste Loeillet (1653 – 1728) komponiert.
Nach dem musikalischen Orgel-Ausflug in die romantische Epoche, namentlich zu Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) ließen Florian Keller und Daniel Bucher in der Komposition „Concerto“ F-Dur Nr. 2 ihre zwei Corni da Caccia erklingen, das also mit viel Schwung in der originalen Besetzung erklang. Hier jedoch mit meisterlicher Orgelbegleitung durch Patrick Brugger.
Denis Bedard, geboren 1950, bei uns in Deutschland eher unbekannt, komponierte Variationen über „Laßt uns erfreuen“ – eine Kölner Choral-Melodie aus dem Jahr 1623 -. Dieser „cantus firmus“ ist evangelischerseits als „Schöpfungslied“ bekannt und katholischerseits als österliches Marienlied im „Gotteslob“.
In vielen verschiedenen Besetzungen musizierten die drei Meistermusiker die allseits bekannte und beliebte Komposition „Bilder einer Ausstellung“ von Modest Mussorgsky (1839 – 1881) mit ihren sieben Sätzen von „Promenade“ bis „Das große Tor von Kiew“. Das Inhaltliche dieser „Suite“ (eigentlich eine Folge von Tanzsätzen!) wurde auf der Programmrückseite beschrieben: eine „Programm-Musik“. Allen Sätzen liegt als Inspirationsquelle ein Gemälde des 1873 verstorbenen Mussorgsky-Freundes Viktor Hartmann zugrunde. Die Verschiedenartigkeit der Suitensätze regte die drei „Trio Toccata“-Musiker zu abwechslungsreichem Musizieren an mit differenzierenden Orgel- als auch Bläserklängen. Nach lange anhaltendem Beifall ließen die Musiker des „Trio Toccata“ dann noch eine Komposition über „Lobet den Herrn“ des 1877 gebürtigen Siegfried Karg-Elert mit österlichem Schwung erklingen, wofür die Zuhörerschaft sich nochmals mit viel Applaus bedankte; die Konzertbesucher hatten ja noch bestens das bravouröse Musizieren des Trios vom März 2020 in Erinnerung.
Abschließend kann man sagen, dass sich die Musiker des „Trio Toccata“ hier bei uns im Filstal auf’s Vielseitigste als eingespieltes Team präsentiert haben, nicht zuletzt durch die epochenmäßige Verschiedenheit der gewählten und einstudierten Musikliteraturen, die noch lange in Erinnerung bleiben werden (Eckhart Naumann)

Daniel Bucher, Patrick Brugger und Florian Keller