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DRUCKANSICHT

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Die Freundschaft nach Ungarn hat überlebt

10.6.2022 - Tauben u. Zwerghuhnzüchterverein 1955 Stauferland

 

2020, 2021, Pfingsten 2022 und die Stauferländer konnten die Kleintierzüchter aus Villany und Umgebung endlich wieder in die Arme schließen.

Wir begrüßten freitags 8 Personen um Istvan Eibel bei Lili Schieche in Eislingen mit einem Kuchen. Stellvertretend für unsere in der Zwischenzeit im hohen Alter verstorbenen Wegbegleiter Jakob Jahn u. Jakob Luy wurde am Grab des 2006 von uns gegangenen Gründungsvaters „gyuri bacsi“ Georg Weidinger in Jebenhausen ein Kranz niedergelegt. Sein größter Wunsch war es die Freundschaft fortzuführen.

Bei der Durchfahrt Ottenbachs wurde ein kurzer Stop auf der Phönix-Ranch eingelegt und bereits erstes Interesse an Tieren gezeigt.

Der erste Abend gehörte traditionell Hans Stollenmaier und seiner Familie auf dem Schurrenhof, wo noch vor dem Essen die mitgebrachten Tauben versorgt und präsentiert wurden. Es waren 2 Paar Coburger Lerchen, 2 Paar Carrier und 4 Paar Koloswarer Roller (Tümmler). Der Führung über das Isländer-Gestüt folgte ein erster „Abschluß“ durch die Schenkung von 5 Jungtieren der Modernen Englischen Zwergkämpfer in rotgesattelt. Durch das Geschenk für Hans in Form eigens gewidmeten Rotweins und Pokals (1996 – 2022) bot es sich an weitere Ehrungen vorzunehmen. So wurden Nadja Schieche für den 1. Platz mit ihren Dt. Modenesern und Alexander Stollenmaier mit zwei dritten Plätzen bei der Vereinsmeisterschaft nachträglich ausgezeichnet. Und dann hatten unsere Jugendleiter Franziska Hänßler (jetzt Zeller) und Benjamin Zeller im Mai geheiratet, für die wir ebenfalls ein Geschenk parat hatten. Hand signiert auch von unseren ungarischen Gästen. Der Abend stand mit einer Kerze und seinem Abbild in Gedenken an unseren am 12. Mai verstorbenen Ehrenvorstand Siegfried Staudenmaier, der von der ersten Stunde an an der Partnerschaft beteiligt war, was durch ein Gründungsbild für Istvan Eibel hervorgehoben wurde.

Der erste Besuch mit 16 Personen am Samstag galt den Nachfahren unserer ehemaligen Förderer aus Weilheim/Teck, die vor der C-Krise 5 Mann stark eingetreten waren und wo uns der ganze Verein um Timo Schumann einen tollen Empfang bereitete. Nach dem Rundgang ließen wir uns als Tauben- und Zwerghuhnzüchter-Verein zu einem Gruppenbild mit Kaninchen verführen, die 3 Generationen voller Stolz zum Anfassen präsentiert hatten. Nach einer Stärkung mit roter Wurst gab es mit dem Stauferland-Bild und dem Titel „180. Mitglied“ (neuer Höchststand) eine Überraschung für die Neuen, worauf sie prompt ihr Interesse an der nächsten Ungarn-Fahrt bekundeten.

Wir blieben den Tag über im Landkreis Esslingen und steuerten in Absprache mit unserem Mitglied und KV-Vorsitzenden Michael Nirk über die Autobahn als nächstes Bernhausen an, wo Tiere direkt neben dem Flughafen noch ungestört „Lärm“ machen dürfen, insbesondere natürlich die für Aufsehen sorgenden Denizli- und Totenko Langkräher. Die Vorsitzende Andrea Kopp mit ihrem Mann und Heiko Schattschneider hatten uns ein 2. Frühstück bereitet und führten uns durch die Zuchtanlage.

Es ging weiter nach Sielmingen, wo erste Vorbereitungen für das anstehende Göckelesfest (mehr als 2.000) getroffen wurden und wo Platzwart Helmut Weiß zuletzt 2018 bei der Stauferschau ausgestellt hatte. Während er uns durch die Zuchtanlage führte, bereitete uns seine Margret einen leckeren Wurstsalat zu.

Aufgrund von Urlaub trafen wir um 16 h praktisch zeitgleich mit dem von Osnabrück eilends angereisten Vorstand Markus Puchta in der Berkheimer Zuchtanlage ein. Bereitwillig standen uns bei dem Traditionsverein (seit 1896) alle Türen offen und wir konnten uns von dem hohen Zuchtstand überzeugen. So kam es auch vor, daß ohne Handbewertung das Prädikat „hervorragend“ für Hähne der Rassen Zwerg-Italiener, Zwerg-Amrocks oder Chabo (butschi) vergeben wurden, wofür auch ein Pokal an die abwesenden Züchter „Frank + Frank“ gestiftet wurde. Jetzt blieb keine Zeit mehr für das Daimlermuseum (schließt um 18 h).

Ein bißchen „action“ mußte dennoch sein und so erklommen wir auf der Heimfahrt noch den für die Ungarn als „Himalaya“ anmutenden Rechberg, allerdings nur bis zur Ruine. Diese jedoch bis zum nicht vorhandenen Dach, wo man ein herrliches Panorama vorfindet und schon mal die Richtung für die morgige Fahrt in den Kreis Ostalb-Heidenheim gezeigt werden konnte. Angesichts dieser Kraftanstrengung war für die Schwimmernation Ungarn noch ein Swimmingpool versprochen worden, die jäh in der Kneipp-Anlage endete. Es folgte mir nur Kati, wobei man den Männern zu Gute halten muß, daß Ungarn sich am Handy in den letzten Minuten vor einem historischen Sieg über England befand. Wovon ich im zarten Alter von 54 Jahren jedoch Muskelkater in den Waden bekam ist mir unerklärlich.

Den Abend ließen wir im Übernachtungsquartier „Beggaseff“ in Reichenbach ausklingen, wo ansonsten der Abschluß stattfindet.

Am Sonntag fuhren wir in anderer Besetzung wieder mit 16 Personen nach Mergelstetten, wo wir schon zum dritten Mal zu Gast waren und Istvan Eibel´s guten Kingtauben-Freund Hans Maier aus Pforzheim trafen. Es gab viel zu erzählen und fachsimpeln bei den King von Markus Späth. Während Vorstand Hanspeter Wagner als Co-Gastgeber und scheidender LV-Ringverteiler gedankt wurde, konnte er noch mit einer Überraschung aufwarten. Von einer Familie wurde ein überzähliger, schwarzer Chabo-Hahn angeboten. Da es sogar 2 Interessenten gab und der gelockte Hahn beim Herausnehmen um sein Leben schrie, verzichtete „Pisti“ bereitwillig zu Gunsten von Mihai, sodaß es ihm künftig beim Vorsitzenden des ungarischen Chabo-Clubs gutgehen wird. Zum Vesper gab es einen Wurstsalat.

Dann ging es weiter zur namhaften Familie Mebert in die Zuchtanlage nach Oberkochen, wo die Mitglieder bei einem Pfingsttreffen grillten. Ralf führte uns zu seinen mit Spannung erwarteten Chabo und Mövchen, mußte erklären und Platz für die Fotografen machen. Mihai fragte vorsichtig an und bekam einen Stamm gelbe Chabo zu einem Freundschaftspreis. Anschließend mußten wir natürlich noch Steaks vom „Schwäbisch Hällischen“ verkosten.

Zu Kaffee und Kuchen hatten wir uns bei den erfolgreichen Züchtern in Dewangen verabredet. Empfangen wurden wir von einer Tafel aus 5 (!) hausgemachten Kuchen und dem Team um unser Mitglied Dieter Schmid. Das erste Interesse galt der Ausstellungshalle und den dort stattfindenden Veranstaltungen wie Landesziergeflügelschau und dem größten noch verbliebenen Kükenmarkt im April, der natürlich abgebaut war. So läßt es sich auch auf dem Handy des werdenden Vaters Tobias Pfleiderer schwer vorstellen, was der Verein zu leisten im Stande ist. Natürlich gewährte man uns bereitwillig Einblick in die Zuchtanlage.

Letzte Station auf Anregung von Hans Stollenmaier war die sehr schmucke Zuchtanlage in Waldstetten. Angesichts des niedrigen Taubenangebots und eines herannahenden Unwetters verliebten sich eingefleischte Taubenzüchter in lachsfarbige Zwerg-Wyandotten, die sie zu einem fairen Preis bekamen und Victoria leistete sich 4 junge Kaninchen.

Der Abschluß fand schließlich an einer riesigen Tafel unter der Markise der Schurrenhof-Gaststätte von Günter Schmidt , dem Leiter des Göppinger Schlachthofs, statt. Von Ottenbach wurde noch schnell ein sehr liebenswerter schwarzer Chabo-Hahn für „Pisti“ zugeführt und bei Einbruch der Dunkelheit konnte dort auch noch 1 Stamm Zwerg-Phönix (orangehalsig) als Geschenk von Franz Raindl eingefangen werden.

Die letzten Erinnerungsstücke für die Stauferländer wie Josef Kolb (Organisation), Lili Schieche (Hauptdolmetscher), Stefan Jahn, Familien Zeller, Harald Kurz, Alfred Langer usw. wurden verteilt und ich brachte die Sorge zum Ausdruck, daß wir uns vielleicht nie wieder hätten treffen dürfen.

Istvan Eibel sprach seinen Dank im Namen der ungarischen Züchter aus und lud uns zu Pfingsten nächstes Jahr ein. Der Abschied war wie immer sehr emotional.

Letzte Anmerkung: Mensch u. Tier sind nach mehr als 1.000 km gut zu Hause angekommen!