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'Kein schöner Land in dieser Zeit' - Musik und Poesie im St. Jakobus-Kirchlein

Zelebriert von Harald Immig und Klaus Wuckelt am Sonntag, 19. Juni 2022

22.6.2022 - Christuskirche

 

Blickt oder hört man als Interessierte(r) – nicht nur Komponist und Interpret – auf die „Vier Jahreszeiten“, so fällt einem vielleicht Joseph Haydn`s' Oratorium „Die Jahreszeiten“ sowie Antonio Vivaldi’s „Le quattro stagioni“ ein. Jedoch am vergangenen Sonntag, 19. Juni 2022, konnte Kirchengemeinderätin Ingrid Sing im Namen der Kirchenmusikfreunde der Christuskirche Eislingen-Ottenbach den Liedpoeten vom Hohenstaufen, Harald Immig, sowie den Meister der Mandoline und Lyra, Klaus Wuckelt, im St. Jakobus-Kirchlein zu Krummwälden herzlich begrüßen.
Natürlich schlupfen die beiden o.g. Künstler weder in die Schuhe von Haydn oder Vivaldi, sondern drücken ihre Empfindungen für eben diese Sommerzeit auf ihre ganz spezielle Art und Weise aus: „Aus vollem Herzen“, wie es in einem von Immigs starken Liedern heißt.
Es war ja schon ein akustischer Hochgenuss, dass die beiden Künstler „ihre“ Musiken durchweg auswendig darboten. In ihrem perfekt aufeinander abgestimmten Miteinander lag zwar das Hauptgewicht bei Harald Immig. Klaus Wuckelt trat aber meisterlich mit seinem Instrument, der „Königslyra“ melodieführend oder melodiebegleitend hervor. So beim bekannten Volkslied „Wenn ich ein Vöglein wär“, wobei auch Improvisatorisches durch Wuckelt ans Tageslicht kam. Die Königslyra ist gebaut aus Vogelaugenahorn von Christoph Michael Pesch, Meister des Zupfinstrumentenbaus, individuell für Klaus Wuckelt entworfen.
Harald Immig erzählte in seiner ganz eigenen Manier auch von „seinem“ Hohenstaufen, den er seit seiner Kindheit kennt und liebt. Dort übt er die Kunst des Malens aus und präsentiert in einer Galerie seine Bilder. Wie Immig’s Aquarelle „erlebte Stimmungen“ ausdrücken, drückt er Stimmungen in „seiner“ Musik und auch in den überleitend gesprochenen Sätzen aus und findet so in seiner Originalität „sein Publikum“, so wie dieses ihn findet. Und: Es ist diese persönliche Ausstrahlung – wie ja auch von den „großen Meistern“ -, die ein Faszinosum für seine Mitmenschen darstellt. Dafür bot das Jakobs-Kirchlein beste Voraussetzungen, die ein harmonisches musikalisches Zusammenwirken von Harald Immig und Klaus Wuckelt ermöglichten, z.B. im Titel „Ich war ein Kind“ oder auch im Schlußtitel – unter Einbeziehung der aufmerksamen Zuhörerschaft „Kein schöner Land in dieser Zeit“. Übrigens: Wie man im Programm nachlesen konnte, besitzt Klaus Wuckelt als Meister seiner beiden Instrumente internationalen Rang. Er gab und gibt Meisterkurse, z.B. beim Internationalen Musikfestival „Jeunesse Musicale“ in Weikersheim. Konzerttourneen führten ihn ins europäische Ausland und nach Japan.
Immig‘s wohlklingende Gitarre und Wuckelt’s Lyra trugen zur Gesamtharmonie dieses außergewöhnlichen Sommerabends bei. Die Zuhörerschaft dankte mit kräftigem Applaus.
(Eckhart Naumann)

Klaus Wuckelt und Harald Immig