Geistliche Abendmusik in der Lutherkirche Eislingen
140jähriges Chorjubiläum und 111 Jahre Lutherkirche in heutiger Gestalt
15.10.2024 - Christuskirche
Am vergangenen Samstag, dem 12.10.2024, begrüßte Pfarrerin Julia Glock in der Eislinger Lutherkirche eine recht stattliche Anzahl Musikfreunde zu einer Geistlichen Abendmusik. Diese wurde gestaltet vom Kirchenchor der Lutherkirche unter der Leitung von Ludmilla Dolgopolova, von Dekan i.R. Immanuel Nau und von Marko Heese, der beide Orgeln in der Lutherkirche erklingen ließ.
Die Abendmusik stand unter dem Thema „…denn seine Güte währet ewiglich“. Sowohl Pfarrerin Julia Glock als auch Dekan i.R. Immanuel Nau beleuchteten dieses Thema in ihren einführenden Worten von verschiedenen Seiten. Hier seien insbesondere zwei Beiträge zu erwähnen: Zum Einen trug Dekan i.R. Immanuel Nau aus dem Band „Himmelsgedanken“ aus dem Jahre 1900 ein Gedicht von Karl May mit dem Titel „Güte“ vor. Hier zeigte sich eine ganz andere Seite Karl May`s im Vergleich zu seinen bekannten Geschichten von Old Shatterhand und Winnetou.
Zum Anderen erinnerte er an einen Song von Vicky Leandros „Halt die Welt an, stopp die Zeiger der Uhren“. Beides passende Beispiele zum gewählten Thema „…denn seine Güte währet ewiglich.“
In diesem Jahr kann der Chor der Lutherkirche auf sein 140jähriges Chorjubiläum zurückblicken, erste Einträge in den Kirchenbüchern finden sich dazu tatsächlich im Jahr 1884, also lange bevor die Lutherkirche errichtet wurde. Die Baugeschichte der Lutherkirche reicht dagegen „lediglich“ zurück in das Jahr 1913. Vor nunmehr 111 Jahren wurde der Lutherkirche die heutige Gestalt durch Martin Elsaesser (1884-1957) verliehen. Er profilierte sich im Kirchenbau in Württemberg in den Jahren 1906 -1920. Mit der Erweiterung im Jahre 1913 erhielt die Lutherkirche die damals sogenannte „Moderne Orgel“ der Gebrüder Link, Giengen an der Brenz. Trotz zweier Weltkriege und vieler klanglicher Eingriffe am Instrument ist diese Orgel bis heute erhalten und spielbar geblieben. Davon konnte man sich bei der Abendmusik bestens überzeugen.
Im Zuge der Kircheninnenrenovierung im Jahre 2001 wurde eine zweite Chor- und Orgelempore geschaffen, von der aus seitdem die von Orgelbau Scharfe aus Ebersbach-Bünzwangen erbaute Orgel in Gottesdiensten und Konzerten die Besucher erfreut. Das Ehepaar Scharfe war selbstverständlich bei der Abendmusik zugegen.
Das 140jährige Chorjubiläum und die Erbauung der Lutherkirche vor 111 Jahren waren für die Lutherkirchengemeinde und deren Organisten Marko Heese Anlass, eine Einladung zur Geistlichen Abendmusik auszusprechen. Beide Instrumente wurden bei dieser Geistlichen Abendmusik durch Marko Heese bestens präsentiert. So erklang zu Beginn „Trumpet Voluntary“ von Gordon Young (1919-1998), gefolgt von „Chant du Soir“ von Marco E. Bossi (1861-1925), der „Toccata in F“ von Dieterich Buxtehude (1637-1707) und der „Homage to Handel Op. 75 II“ von Sigfrid Karg-Elert (1877-1933). Der Chor konnte seine Vielseitigkeit beweisen in den Werken „Gottes Geschöpfe kommt zu Hauf“ in einer Bearbeitung von Marko Heese, gefolgt von „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“ von Ludwig van Beethoven (1770-1927), und „Bewahre uns Gott“ (EG 171). Mit dem Choral „Nun danket alle Gott“ von Franz Liszt (1811-1886), der auch in der Lutherkirche anno 1913 gesungen wurde, ging eine anregende Stunde der Kirchenmusik zu Ende, mit viel Applaus der Besucher und Besucherinnen bedacht. (Ingrid Sing)
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