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30.März 2003

Der Grenzgänger

Ein Portrait des Extrembergsteigers und Weitwanderers Urich Dalibor - Berühmt und berüchtigt unter den Bergvölkern Europas für seine sprichwörtliche Ausdauer, absolute Abstinenz und Gottesfürchtigkeit. Zum Anlaß seines 50ten Wanderjubiläum hier eine kurze Rückbesinnung.

Uli Dalibor, aufgewachsen in einem kleinen Bergdorf am Westrand der märkischen Schweiz, war seit frühester Jugend ein Kind der Berge. Zuständig für die kleine Schafherde des Dorfes war er im Sommer mit diesen immer in den Steilhängen rund um die Konradshütte unterwegs. Traditionell geht der älteste Sohn der Bergvölker der märkischen Schweiz nach den Lehrjahren auf eine längere Wanderschaft. Diese führte ihn in die unwirtliche Gegend der holsteinischen Schweiz. Er, der von frühester Jugend, große Erfahrung beim Berghüttenbau gesammelt hatte, wurde in der Fremde ein Experte und Vetreter der Hüttenbauer des dortigen Bergvolkes. Diese beruflichen Erfolge konnten ihn allerdings nicht wirklich befriedigen. Er war im Innersten seines Herzens immer das geblieben, was er seit seiner frühesten Jugend war. Ein Kind der Berge. Aber wie es so im Leben spielt. Erst der Zufall führte ihm auf den richten Weg. Ein zufälliges Treffen mit einem Ureinwohner des Ruhrtales, der mit blumigen Schilderungen von Extremleistungen an Berg und Fels, weckte seine Erinnerungen an seine Kindheit und das Interesse für das Erfahren der eigenen Grenzen.

Training in den Asphaltschluchten

Nach härtestem Training von Mensch und Material, -es wird berichtet, dass Uli in den Asphaltschluchten einer norddeutschen Hafenstadt Bergstiefel reihenweise auf den Kaimauern und Bürofluchten verschlissen hat- , stand die erste Herausforderung an. In Nordgriechenland gelang Ulrich Dalibor mit einer bunt zusammengewürfelten Mannschaft die erstmalige zusammenhängende Durchquerung der Wykosschlucht ohne Kartenmaterial.

Unbeirrt vom Kugelhagel

Angetrieben von unablässiger Unruhe folgten in den folgendenen Jahren die Bezwingung sämtlicher Gipfel des Hochgebirges Norditaliens. Diese Leistung muss man umsomehr würdigen, da zur Zeit der Bezwingung ein heftiger Bürgerkrieg der dortigen Bergstämme der Catiatore gegen die andersgläubigen Vogelvölker tobte. Unbeirrt von umherfliegenden Gewehrkugeln erreichte Uli in Rekordzeit sein Ziel.

Grenzgang Monsumstürme

Unablässig suchte Uli weitere Heraus-forderungen. Weit über die Grenzen unseres Landes wurde er bekannt für seine mehrjährige Querung der Hochalpen. Dieses Gebirge ist bekannt dafür, dass der ganzjährige Monsunregen zum Teil mit Schneestürmen vermischt Gewalttouren eigentlich unmöglich macht. Dank unbändiger Willenskraft. gelang Uli Dalibor diese übermenschliche Leistung.

Freund der Bergvölker

Trotz aller Leistungen, die Uli Dalibor in den vergangen Jahren im Bereich der menschlichen Leistungskraft geleistet hat, ist er immer bescheiden geblieben. Große Hochachtung bei allen Bergvölkern dieses Kontinents hat er sich dadurch verdient, dass er sich vor Betreten einer menschlichen Ansiedlung immer den Matsch und Schweiß der Touren entledigt. Dieser Prozedur unterzieht er sich unabhängig von der Außentemperaturen in kältesten Berggewässern. Erst mit den Wohlgerüchen heimatlicher Duftkräuter benetzt betritt er Versammlungsstätten eines Bergstammes. Zurück in die Heimat Nach langen Wanderjahren in der Fremde, wo er Ruhm und Ehre erntete zieht es ihn jetzt zurück in die Heimat. An einem Steilhang des Spreetales steht seine bescheidene Hütte. Von dort zieht es ihm immer wieder fort in die Extremlagen der Bergwelt dieses Kontinents. Wir sind schon gespannt auf seine nächsten Berichte tollkühner Unternehmungen, gespickt mit Erfahrungen im Grenzbereich menschlicher Leistungsfähigkeit.

Der Grenzgänger

Uli mit der bunt gewürfelten Mannschaft

Freund der Bergvölker