Tourismus und öffentlichen Nahverkehr voranbringen !
SPD-Fraktionen des Mittleren Filstals treffen sich
30.10.2006 - Peter Hofelich
„Industrie, Geschichte und Landschaft sind die Markenzeichen unserer engeren Heimat im mittleren Filstal. Diese Vorzüge sollten wir im Wege der kommunalen Zusammenarbeit in ein schlüssiges Konzept einbringen. Nicht nur der Nahtourismus aus der Region, sondern auch das Selbstbewusstsein unserer Raumschaft werden davon profitieren“. Dies war ein Fazit einer Zusammenkunft der SPD-Gemeinderatsfraktionen des mittleren Filstals.
Die SPD-Fraktionen in Eislingen, Salach und Süßen pflegen seit mehreren Jahren eine gute Zusammenarbeit.Im Salacher Restaurant ‚Glashaus’ traf man sich dieser Tage wieder. Regionalräte und Kreisräte aus der Raumschaft stießen dazu und die stattliche Zahl von 16 kommunalen Volksvertretern hatte einen angeregten Gedankenaustausch.
Nach gegenseitigen Berichten vom jeweiligen aktuellen Gemeindegeschehen, bei welchem es sich herausstellte, dass die gemeindewirtschaftliche Situation im mittleren Filstal sich durchaus unterschiedlich darstellt, ging es an konkrete Initiativen:
Erstens Personennahverkehr:
GR Udo Rössler aus Süßen hielt fest, dass die Aufenthaltsqualität an den Bahnhöfen und die Zuverlässigkeit und Komfortabilität der Verbindungen für das mittlere Filstal besonders bedeutsam sind. Alle Gemeinden sind im Bahnhofssanierungsprogramm und wollen dies aktiv nutzen. GR Peter Ritz aus Eislingen regte wind- und wetterschützende Unterstände auf den Bahnsteigen an. GR Herbert Fitterling bemängelte, dass im Filstal zwischen Reichenbach und Geislingen Fahrräder nicht kostenlos in den Zügen mitgenommen werden dürfen, dieses aber in den Verbünden in der Region Stuttgart und Alb-Donau möglich sei. „Das ist grotesk !“ Kreisrat Ulf Wein informiert, dass der Kreistag sich mit dem „Qualitätsprodukt S-Bahn“ für das Filstal sorgfältig befasse und man auch gespannt sei auf diesbezügliche Perspektiven von Professor Martin vom verkehrswissenschaftlichen Institut der Uni Stuttgart.
Zweitens Neue B 10:
Die neue B 10 bis Eislingen Ost ist ein Zwischenschritt, den die SPD begrüßt und wofür sie sich lange eingesetzt hat. Die Fraktionen im mittleren Filstal drängen nun auf einen Weiterbau ab dem neuen Jahr bis Süßen. Anschließend sei es wichtig, die B 10 weiter bis Gingen und die B 466 neu bis zur alten B 466 nach Donzdorf parallel zu bauen. Für ein solches zeitgleiches Vorgehen gebe es praktische Gründe: Bautechnisch die Nutzung von Bauaushub an jeweils anderer Stelle, verkehrstechnisch die ebenfalls laufenden Projekte der Donzdorfer Ortsumfahrung und der Eislinger Osttangente.
GR Peter Hofelich aus Salach sagte zu, in seiner Aufgabe als MdL diese Forderungen im Zusammenhang in Stuttgart und Berlin einzubringen. Eine weitgehende Entlastung der Zentren von Eislingen, Salach und Süßen vom Durchgangsverkehr müßte im neuen Jahrzehnt umgesetzt sein.
Drittens der Nahtourismus:
Gerade lebenswerte Stadtzentren sind als Ausgangs- und Endpunkte von Touren ein Pfund, das man im mittleren Filstal gerne in die Waagschale werfen würde. Viele Ideen schlossen sich daran an: Durchgehend begehbare Wege entlang der Fils und eine Filstalroute für Radfahrer, welche wieder aufgewertet ist, war Kreisrat Ulf Wein ein Anliegen. Das Ottenbacher Tal, bereits mit den ‚Glaubenswegen’ im Rampenlicht, müsse in ein Tourenkonzept einbezogen werden. Einen ‚Barfußpark’ regte Regionalrätin Leni Breymaier an. Ob eine Service-Station für Wohnmobile nicht Sinn mache, wurde als Frage aufgeworfen. Auf die nötigen Hotelkapazitäten ist selbstverständlich zu achten. Und die Idee eines Museums in Eislingen, das von den Saurier-Funden, über die für unsere Heimat bestimmende Besiedlungszeit durch die Alemannen, das Hochmittelalter mit den Staufern bis zur Industrialisierung des 19. Jahrhunderts und ihren unverwechselbaren Industriebauten markante Beiträge des Filstals zeigt, lässt GR Peter Ritz aus Eislingen nicht los. „Wir brauchen Punkte, die man ganz bewusst ansteuern will und die dann Appetit auf mehr machen !“.
Überhaupt war allen klar, dass ein Nahtourismus-Konzept nicht einseitig auf naturnaher Erholung aufbauen kann. „Vergessen wir nicht“, so GR Hans Paflik, dass wir derzeit 240 Jahre Industrie in Salach haben“. Und auch Eislingen und Süßen weisen solch lange Linien auf. Schlussfolgerung der Kommunalpolitiker: „Landschaft, Geschichte und Industrie sind in ihrem unverwechselbaren Zusammenwirken das künftige Aushängeschild des mittleren Filstals. Eines ganz besonderen Teiles unserer Region“, so Peter Hofelich.
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