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Manisch pucken
Erinnerungen an eine Eislinger Jugendsprache mit Dr. Dees
28.2.2011 - SSR Stadtseniorenrat -B.Nürk
Vor Beginn der Veranstaltung waren schon alle Stühle im Raum Hohenstaufen des Eislinger Altenzentrums St. Elisabeth besetzt .Schnell wurden weitere Sitzgelegenheiten herbei geschafft. Die vielen Besucher erfreuten nicht nur den Vorsitzenden des Eislinger Stadtseniorenrats, Herrn Steiner bei seiner Begrüßung sondern auch den Referenten, den früheren Schulleiter des Freihofgymnasiums und gebürtigen Eislinger Dr. Helmut Dees.
Als Einstieg hatte der hier aufgewachsene Dr. Dees eine Wirtshausszene vorbereitet, in der der sächsische Gast kein Wort vom manisch sprechenden Wirt verstand. Bei den Senioren, von denen die Mehrzahl in der Jugend manisch gesprochen hatte, erzeugte das Zwiegespräch große Heiterkeit und viel Beifall für den beide Rollen darstellenden Referenten.
Gleich darauf folgte das Treffen zweier manisch sprechender Eislinger Jugendlicher auf einem Bänkle. Damit auch die nicht oder wenig im manisch Bewanderten bei die Themen Schmer (Zigaretten) Blam (Bier) Tchoile(Mädle) Tschabo (kind) Buz (Polizei) alles mitbekamen, wurde die Antworten eines Burschen auf Schriftdeutsch wiederholt. Kein Wunder, dass danach ein Riesenapplaus zeigte, wie begeistert die Anwesenden waren.
In seinen Ausführungen versuchte der Redner auf die Ursprünge das Manischen in die Sondersprachen einzuordnen, nicht einfach, weil manisch nur eine gesprochene und keine geschrieben Sprache ist. Einzelne Begriffe zeigen keine einheitliche Schriftform.
Im Mittelalter entstand das Rotwelsch, mit dem sich das fahrende Volk und Händler, auch Juden und Zigeunernachfahren verständigten. Im süddeutschen Raum wurde eine Abart, das Jenisch gesprochen( jenisch = klug reden). Als eine Sonderform des Jenisch könnte man das Eislinger Manisch bezeichnen, meinte der Vortragende.
Hier ist Manisch eine Jugendsprache, in der sich in der Nachkriegszeit und in den 50er Jahren die Buben auf der Gass unterhielten, aber Gassemädle konnten auch mitreden. Buksch manisch? war das Erkennungszeichen. Selbst für die Eltern war es eine Geheimsprache. Bei Befragungen und früheren Vorträgen wurden 76 manische Wörter zusammengetragen. Von Eislingen Süd kam die für Nichteislinger unverständliche Sprache in den Norden der Stadt. Vor allem in den Wetzclubs, z. B Turnhalle-, Sauerbrunnen- im Süden, Ebene-, Friedhof- Öschclub im Norden blühte die Jugendsprache und konnte durchs Zuhören erlernt werden. Berühmt waren die Stadtmeisterschaften dieser Straßenfußballclubs.
An die nächste Generation wurde manisch nicht weitergegeben. Auch die Jugendlichen der Nachkriegszeit haben teilweise vieles vergessen. Solche Veranstaltungen wie der Nachmittag mit Dr. Dees lassen die damalige Geheimsprache bei den inzwischen Ruheständler gewordenen Manischbukern wieder aufleben.
Der verstorbene Archivar Rainer Weiler hat mit dem Gedicht 'mei Manisch' der Jugendsprache vor ca. 20 Jahren ein Denkmal gesetzt .Es geht um eine Frau mit Auto, die ihm die Grundstückseinfahrt versperrt, so dass er nicht zum Einkaufen kann. Drohungen mit Hund und Polizei nutzen nichts, doch .ein letztes anzügliches Ansinnen lässt den parkenden Pkw ruckzuck verschwinden.
Ein früherer Mitarbeiter Rainer Weilers und sehr guter Manischkenner erfreute die Anwesenden mit einem selbstverfassten Gedicht als Erinnerung an den frühern Eislinger Archivar.
Aufmerksam hatten die Besucher zugehört. Vorstandsmitglied Rolf Riegler verabschiedete Herrn Dr. Dees mit Dankesworten und einem Geschenk, das Publikum dankte für den unterhaltsamen und informativen Vortrag mit großem Beifall.
Die nächste Veranstaltung des Stadtseniorenrats ist der Mostnachmittag am 23. März um 14.30 Uhr in der Feuerwache an der Stuttgarter Straße.
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