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18 frisch gebackene Rettungshelfer

24.4.2012 - Kathrin Schoch

 

240 Stunden haben sie in diese Ausbildung gesteckt, sich viel Theorie angehört und gebüffelt, in der Rettungswache mitgearbeitet – und nun erfolgreich die Prüfung zum Rettungshelfer absolviert. 18 ehrenamtliche Mitarbeiter des DRK-Kreisverbandes haben den Lehrgang in ihrer Freizeit absolviert, freiwillig und unentgeltlich. Das verdient großes Lob.

Göppingen (sc). Raimund Matosic schaut ernst drein und hebt die Stimme: „Ihr tragt als Rettungshelfer eine große Verantwortung. Wenn ihr bei der Medikation nicht richtig arbeitet, verliert ihr an Glaubwürdigkeit.“ Seine 18 Schüler lauschen aufmerksam. Es ist Ende März, die Abschlussprüfung zum Rettungshelfer steht ihnen noch bevor. In dem Theorieblock an diesem Wochenende geht es unter anderem um Infusionen und Injektionen, ein wichtiges Thema.

Rettungshelfer sind laut dem baden-württembergischen Rettungsdienstgesetz berechtigt, im Rettungsfahrzeug mitzuarbeiten. Im Team mit dem Rettungsassistenten oder -sanitäter leisten sie wichtige Arbeit, unterstützen diese sowie den Notarzt bei der Versorgung des Patienten – und müssen in der Hektik immer auf Zack sein, wie der Ausbilder und Geislinger Bereitschaftsleiter Raimund Matosic eindringlich betont. Er rät seinen Zuhörern zum Vier-Augen-Prinzip. „Lasst lieber den Kollegen nochmal drüber blicken. Es wäre fatal, wenn ihr zum Beispiel ein falsches Medikament aufziehen würdet. Mit eurer Aufmerksamkeit steht und fällt das ganze System.“ Dann lässt er die Teilnehmer Infusionen aufziehen, schaut kritisch zu, gibt Tipps und erklärt, wie man einen venösen Zugang legt (nur an einer gesunden Extremität) und eine Braunüle fixiert (mit sterilem Pflaster und Leukoplast).

Zusammen mit seinem Bereitschaftskollegen und Ausbilder Michael Kasper unterrichtet Matosic an diesem Tag die Gruppe – Leiter des gesamten Lehrgangs sind Tobias Hirning und Ben Brodbeck vom Rettungsdienst. Einen Rettungshelferkurs gab es schon vier, fünf Jahre nicht mehr beim Göppinger DRK-Kreisverband. Das liegt an dem großen Zeitaufwand: Die Anwärter müssen an 160 Theoriestunden teilnehmen und ein 80-stündiges Praktikum in der Rettungswache absolvieren. An der DRK-Landesschule in Pfalzgrafenweiler wird der Kurs meist in Vollzeit abgehalten, der Lehrgang soll für die Teilnehmer nach Möglichkeit in einer Festanstellung münden.

In Göppingen unterrichten die Lehrgangsleiter mit Unterstützung weiterer Ausbilder wie Matosic und Kasper blockweise: eine Woche in den Weihnachtsferien, alle 14 Tage ein Wochenende und dazu noch regelmäßige Treffen unter der Woche. Das ist ganz schön viel Zeit. Und verdient Respekt. Denn die 18 Teilnehmer aus dem Landkreis müssten gar nicht – sie wollen. Ganz freiwillig, ehrenamtlich und unentgeltlich lassen sie sich zum Rettungshelfer ausbilden. Sie alle sind aktiv in Bereitschaften des Kreisverbandes, wie etwa die 19-jährige Linda Maier aus Hattenhofen, die sich seit sieben Jahren im dortigen Ortsverein engagiert. Oder der 22-jährige Dominik Röder aus Ebersbach, der nach seinem Freiwilligen Sozialen Jahr beim Kreisverband Mitglied der Eislinger Bereitschaft wurde. Sie alle wollen sich für ihre Arbeit weiterqualifizieren, bei ihren Sanitätsdiensten „gut handeln“, wie Röder sagt. „Man will einfach mehr wissen, und es macht ja so viel Spaß“, sagt der 29-jährige René Rauschmaier aus Mühlhausen, seit drei Jahren in der Bereitschaft Geislingen. Das sehen auch die anderen so. Und der 25-jährige Donzdorfer Heinz Tichaczek, seit 2008 in der Bereitschaft Süßen, meint: „Vorher hat man es halt gemacht. Jetzt weiß man, wieso.“
Viel Neues hätten sie alle mitgenommen, sagen sie. Die Stimmung ist gut in der Gruppe, auch wenn es manchmal anstrengend ist. Immerhin, die erste Hürde ist zu diesem Zeitpunkt schon geschafft: Die geforderte Zwischenprüfung am Ende der zweiten Ausbildungswoche haben alle bestanden. Manch einer erhofft sich, künftig einmal im Rettungsdienst-Pool des Kreisverbands mitzuarbeiten. Rund 40 ehrenamtliche Mitarbeiter unterstützen dort die hauptamtlichen Kollegen und sind alle drei bis vier Wochen als Fahrer im Rettungsdienst dabei. Eine gute Methode, um das erlernte Wissen nicht brach liegen zu lassen. 30 Stunden Fortbildung im Jahr gehören dazu. Raimund Matosic drückt seinen Schülern nun auch für den Rest die Daumen. Er ist zufrieden mit der Gruppe und lobt ihr großes Interesse und Engagement.

Für die Abschlussprüfung ist breites Wissen gefordert: Die Teilnehmer müssen sich bei den allgemeinen medizinischen Grundlagen ebenso auskennen wie bei der allgemeinen Notfallmedizin, außerdem in den den Spezialbereichen, unter anderem in Chirurgie, Innere Medizin, Gynäkologie und Pädiatrie. Notfallmedizinische Maßnahmen und Gerätekunde gehören ebenfalls dazu, außerdem das Wissen über die Organisation des Rettungsdienstes in Baden-Württemberg. Am 14. April dann die Abschlussprüfung mit theoretischem und praktischem Teil: Prüfer sind die Lehrgangsleiter sowie ein Arzt. Am Ende zeigt sich: Alle 18 Teilnehmer haben bestanden und dürfen sich künftig Rettungshelfer nennen. Herzlichen Glückwunsch! Gemeinsam geht es zum Abschluss zum Essen.
Die drei besten Prüflinge sind: 1. Thomas Schröder, 2. Verena Stehle, 3. Michael Eisele (alle Bereitschaft Geislingen).

 

 

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